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"So lange die Musik spielt, muss man tanzen..."

10.11.2017  |  The Gold Report
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Was mich ebenfalls erstaunt, ist die Unbekümmertheit und Leidenschaft, mit der sich die Anleger auf "die nächste große Krypto-Story" stürzen und wie sehr dieses Verhalten an die Tage erinnert, in denen alle auf der Suche nach "dem nächsten Hemlo" oder dem nächsten "Eskay Creek" waren. Auch damals konnte man ganz zu Anfang ein Vermögen machen und es später zehnfach wieder verlieren, während sich die Blender mit den Gewinnen aus dem Staub machten, die sie auf Kosten der von Gier befallenen Anlegerheerscharen erbeutet hatten.

Spricht aus mir nun einfach nur der blanke Neid und die Missgunst eines Analysten, der die Rallys der seltenen Erden 2004-2008, der Lithium-Aktien 2013-2015 und der Cannabis- und Blockchain-Unternehmen 2016-2017 verpasst hat? Ja, definitiv.

Die nächste Grafik von The Visual Capitalist, ein fesselndes Tableau einer vollkommen bankrotten Welt (insbesondere wenn man zusätzlich auch all die nicht gedeckten Sozialleistungen, Gesundheitsausgaben und Fehlbeträge in den Rentenkassen berücksichtigt), bietet eine gewisse Erklärung für die aktuelle Situation an den Märkten.

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Quelle: The Visual Capitalist


Die Grafik verdeutlicht, warum Bitcoin und HIVE ihren großen Tag erleben. Die Psyche der Investoren ist von einem pawlowschen Virus ungeahnter Einflusskraft befallen. Auf intellektueller Ebene haben sie sehr wohl verstanden, was wir im Gold-Camp schon seit den 1970ern predigen: Schulden = Währungsentwertung = verminderte Kaufkraft = sinkender Lebensstandard = soziale Unruhen.

Im Rahmen des "neuen Normalzustands" sollen wir jedoch glauben, dass alles in bester Ordnung sei, weil es an den Börsen aufwärts geht, weil die Gold- und Silberpreise mit dieser Performance nicht einmal ansatzweise mithalten können und weil die Kryptowährungen und die Marihuana-Aktien kometenhaft in die Höhe schießen. Wir sollen das offenbar allgemein akzeptierte Mantra "alles ist in Ordnung" nachbeten und bei jedem Kursrücksetzer kaufen. Es ist allerdings keineswegs alles in Ordnung, und wie die Grafik zeigt, sind die großen USA der größte Übeltäter im globalen Schuldenirrsinn.

Die Investoren verstehen das heutzutage durchaus. Sie wissen, dass es sich um ein weltweites Ponzi-System handelt. Gleichzeitig ist ihnen aber auch bewusst, dass der Tag der Abrechnung für das erdrückende Schuldenniveau dank politischer Abstimmung auf höchster Ebene immer weiter in die Zukunft verschoben wird. Warum also Sorgen machen? "So lange die Musik spielt, muss man aufstehen und tanzen", wie Chuck Prince 2007 so redegewandt sagte. Genau das tun sie auch, während Blockchain, Lithium und Cannabis die Märkte beherrschen und Gold und Silber praktisch unsichtbar sind.


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