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K.W.F.-Reihe: Der Weg in Armut und selbstverschuldete Knechtschaft (4/6)

04.12.2006  |  Mag. Gregor Hochreiter
- Seite 2 -
Anleitung zur Selbstentmündigung

Eine freie Gesellschaft ist ein Wert an sich. Jegliche, die persönliche Freiheit unterminierende Handlung sollte daher aus prinzipiellen Überlegungen vermieden werden, insbesondere dann, wenn kurzfristig Profite locken. So wie im Falle der Staatsanleihe. Andernfalls droht die Aushöhlung der für eine freie Gesellschaft unumgänglichen Wertebasis. So wie im Falle der Staatsanleihe.

Der Pyramidenspielcharakter einer ungedeckten Staatsanleihe und der ökonomische Heilsanspruch der Politiker führen geradewegs in den konfiskatorischen Hochsteuerstaat. Mit jeder neuen Emission von Staatsanleihen verliert der Bürger ein Stückchen seiner individuellen Freiheit, schließlich können die Zinsen nicht aus der höheren Produktivität bezahlt werden. Um so schlimmer, daß viele Menschen diese Dynamik aus mangelndem Wissen mit ihren Investitionsentscheidungen unterstützen und sich so Schritt für Schritt selbst versklaven.


Anleitung zur Selbstbefreiung

Dennoch besteht kein Grund, dem freiheitsfeindlichen Treiben tatenlos zuzusehen. So wie mit jedem Ankauf von Staatsanleihen der Weg in die Knechtschaft beschritten wird, kann durch einen bewußten Verzicht auf diese "Sparform" eine Kehrtwendung vollzogen werden. Die Zahlungsfähigkeit des Staates wird derart unterminiert und damit das Pyramidenspiel gestoppt. Die Vorstellung der staatlichen Zahlungsunfähigkeit mag auf den ersten Blick erschreckend wirken. Wie die bisherigen Ausführungen gezeigt haben, ist der offenen oder verdeckten Zahlungsunfähigkeit nur mehr eine Frage des "Wann" nicht des "Ob".

Jener Tag bringt nur die Realität ans Licht. Wir können entweder davor die Augen verschließen und damit die Situation noch weiter verschlimmern, oder mutigen Schrittes diese Korrektur möglichst schnell über uns ergehen lassen. Keinesfalls ist es verantwortlich, den Status Quo durch die Nährung der ihm zugrunde liegenden Illusionen künstlich am Leben zu halten. Mit der Fortsetzung des Status Quo tut man niemanden etwas Gutes, allen voran nicht den Schwächsten und Ärmsten einer Gesellschaft. Daran ändert auch nichts, daß die große Masse an Gläubigern mit wertlosen Geldscheinen abgespeist werden wird.

Doch wo stecken heute überall Staatsanleihen drin? Staatsanleihen können direkt oder indirekt gehalten werden:

Direkt gehaltene Positionen können meist ohne große Verluste abgebaut und in freiheits-kompatible Anlageformen umgeschichtet werden. Bei indirekt gehaltenen Positionen ist der Ausstieg häufig relativ teuer, so müssen bei der staatlichen geförderten Altersvorsorge eventuell Prämien rückgezahlt und die bisherigen Erträge versteuert werden. Dieser Mehraufwand mag sich kurzfristig schmerzlich zu Buche schlagen, allerdings gibt es keine Alternative um aus der, sich mit immer schnellerer Geschwindigkeit drehenden, freiheits- und wohlstandsvernichtenden Abwärtsspirale auszusteigen. Mit jedem Tag, der vergeht, steigen die Kosten nur noch weiter.


Fazit

Das Versprechen der absolut sicheren Anlageform, wie es die Staatsanleihen heute noch kommunizieren, entpuppt sich bei näherem Hinsehen als illusionäres Scheinversprechen. Absolute Sicherheit kann es niemals geben. Benjamin Franklins Warnung "Wer grundlegende Freiheiten aufgibt, um vorübergehend ein wenig Sicherheit zu gewinnen, verdient weder Freiheit noch Sicherheit" verliert in Bezug auf Staatsanleihen nichts von ihrer Gültigkeit. Es liegt an jedem Einzelnen, seine Ersparnisse für die schöpferische Schaffung von nachhaltigen Werten einzusetzen, selbst auf das Risiko hinaus, mit der einen oder anderen Investitionsentscheidung Schiffbruch zu erleiden.

Unabhängig von allen ökonomischen Überlegungen offenbart die Behauptung, der Staat wäre nicht konkursfähig und daher seien Staatsanleihen ein todsicheres Investment, die freiheitsfeindliche Logik einer derartigen Anleihe. Übersetzt bedeutet dies ja nichts anderes, als daß der Staat zur Tilgung seiner Schulden, ein Anrecht auf das gesamte Vermögen seiner Bürger und damit auch auf die Person selbst habe. Mit einer freien Gesellschaft sind Staatsanleihen daher beim besten Willen nicht kompatibel.

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© Gregor Hochreiter

www.homo-agens.com, www.liberty.li, Den Autor können sie unter gh@liberty.li erreichen.



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Disclaimer: Dieser Artikel dient der Darstellung ökonomischer Sachverhalte und ist keinesfalls als Anlageberatung oder Kaufempfehlung zu verstehen. Jedes Investment, z.B. in Anleihen, Aktien, Edelmetallen und Optionen, ist mit Risiken behaftet. Zurückliegende Wert-, Preis- oder Kursentwicklungen geben keine Anhaltspunkte für die zukünftige Entwicklung des Investments. Jegliche Haftungsansprüche gegen den Autor, liberty.li und die homo agens ltd. sind grundsätzlich ausgeschlossen.



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