Die neue goldgedeckte Krügerrand-Anleihe - Fragen und Antworten
07.12.2017 | Redaktion
Spätestens mit der Insolvenz der US-amerikanischen Investmentbank Lehman Brothers im September 2008 wurden all jene in ihren Aussagen und Befürchtungen bestätigt, die gewarnt hatten, dass auch eine westliche Großbank in unserer heutigen Zeit Pleite gehen kann und ein Teil ihrer Produkte (wie Zertifikate, Sparguthaben) dann für immer verloren ist.
Der Untergang des einen ist die Geburt bzw. der Aufstieg des Anderen. Und so verwundert es kaum, dass seit dieser Zeit die Anzahl und die Marktanteile von Exchange Traded Funds (ETF) und deren Sonderformen stark zugenommen haben. Im Gegensatz zu den Fonds werden ETFs an der Börse fortlaufend notiert. Zudem stellen ETFs ein Sondervermögen dar (wie Fonds) und wären von einer etwaigen Insolvenz des Emittenten nicht betroffen.
In aller Regel bilden ETFs, analog zu den Indexzertifikaten, einen Index nach, der sich wiederum aus mehreren Komponenten (meist Aktien) zusammensetzt. Gemäß der UCITS-Richtlinie (deutsch: OGAW-Richtlinie) gewährleisten die ETFs dadurch ein Mindestmaß an Diversifizierung. Somit ist es aus rechtlichen Gründen in der EU nicht möglich, beispielsweise einen Gold-ETF aufzulegen, da dieser nur aus einer einzigen Komponente besteht.
An dieser Stelle kommen wir zu den ETCs (Exchange Traded Commodities), die als Basiswert oftmals nur einen einzigen Rohstoff aufweisen. Die ähnlichen Bezeichnungen von ETFs und ETCs sind im Grunde genommen irreführend, da es einen gravierenden Unterschied gibt: ETCs basieren (wie Zertifikate) auf einer Anleihe (Schuldverschreibung) und damit stellt das in einen ETC investierte Kapital kein Sondervermögen dar und wäre im Falle einer Insolvenz des Emittenten nicht geschützt. Zur Minimierung dieses Risikos setzen Emittenten auf unterschiedliche Methoden der Besicherung.
Eine Schuldverschreibung (auch Anleihe, Rentenpapier oder Obligation) genannt, ist ein Wertpapier, in dem sich der Emittent (Aussteller) zur Zahlung einer bestimmten verzinslichen Geldsumme oder zu einer sonstigen Leistung an den Gläubiger verpflichtet. Dabei überlässt der Anleger dem Aussteller der Schuldverschreibung einen bestimmten Betrag für eine gewisse Zeit. Durch den Kauf der Anleihe wird man zum Gläubiger, nicht zum Teilhaber. Der Aussteller der Schuldverschreibung wiederum verpflichtet sich neben den Zinsen die Schuld am Ende der Laufzeit zurückzuzahlen.
Eine Goldanleihe ist eine Anleihe, deren Kurs, aber auch deren Tilgung und Verzinsung sich nach dem Goldpreis richtet. Ähnliche Papiere gibt es auch auf andere Rohstoffe, zum Beispiel Silber. Der Sinn solcher Anleihen liegt im Schutz vor der Geldentwertung. In der Vergangenheit wurden Goldanleihen meist von Staaten oder Banken ausgegeben. Heutzutage nutzen auch Bergbauunternehmen diese Möglichkeit der Finanzierung.
Auf Initiative der BayernLB, Abteilung Sorten/Edelmetalle (Nürnberg) und in Zusammenarbeit mit der Rand Refinery (Südafrika) als Produzent der Krügerrand-Anlagegoldmünzen, wurde eine goldgedeckte Anleihe aufgelegt.
Zu diesem Zweck wurde die "Gesellschaft zur Verbriefung von Lieferansprüchen auf Edelmetalle mbH" (G.V.L.E) gegründet, die die Emittentin der Goldanleihe ist. Der Startschuss für den ersten Handel fiel am 3. November 2017. Die stücknotierte Inhaberschuldverschreibung (WKN: A2F6KP / ISIN: DE000A2F6KP1) ist im Freiverkehr der Börse Stuttgart handelbar.
Die Schuldverschreibung verbrieft Lieferansprüche auf Krügerrand-Goldmünzen (auf Eurobasis) und ist nicht in einer Währung denominiert. Der Basiswert entspricht je einer Krügerrand-Goldmünze mit einem Feingehalt von mindestens 916,66/1000 und einem Gold-Feingewicht von einer Unze (31,104 Gramm). Die Laufzeit beträgt 10 Jahre (ab dem Ausgabetag) bis zum 3. November 2027 (Endfälligkeitstag). Eine Auslieferung der Goldunzen ist jederzeit möglich.
Der Einfachheit halber nachfolgend weitere Informationen im "Fragen & Antworten"-Stil:
Was ist das Anlageziel?
Durch den Erwerb der Anleihe ist ein Anleger aus wirtschaftlicher Sicht in Krügerrand-Goldmünzen (1oz) investiert und nimmt daher an deren Wertentwicklung teil. Mit der Anleihe kombiniert der Anleger die Vorteile einer Anlage in physisches Gold mit der börslichen Handelbarkeit der Anleihe und der sicheren Verwahrung der zur Deckung erworbenen Krügerrand-Goldmünzen in Deutschland.
Wie unterscheidet sich die Anleihe von anderen Anlageformen in Gold?
Die Anleihe ist aus rechtlicher Sicht eine Inhaberschuldverschreibung, die jeweils einen Lieferanspruch auf eine Krügerrand-Goldmünze (1oz) verbrieft, durch eine Krügerrand-Goldmünze, die bei der Bayerischen Landesbank Nürnberg verwahrt wird, in physischer Form gedeckt ist und als Wertpapier an der Börse (Freiverkehr der Börse Stuttgart) gehandelt werden kann.
Hierdurch unterscheidet sie sich von anderen Anlageformen in Gold:
Auch die Anleihe gehört zu den goldgedeckten Inhaberschuldverschreibungen. Die Lieferung der zur Deckung erworbenen Krügerrand-Goldmünzen erfolgt jedoch nicht über das Clearingsystem und die Depotbanken, sondern direkt von der durch die Emittenten beauftragten Lieferstelle.
Ist die Anleihe voll durch Gold gedeckt?
Ja, die Anleihe ist während der gesamten Laufzeit zu 100% durch Krügerrand-Goldmünzen (1oz) gedeckt, welche die Emittentin von der BayernLB Nürnberg mit dem Emissionserlös erworben hat und bei dieser während der Laufzeit der Emission verwahren lässt.
Wird die Krügerrand-Goldmünze bei Erwerb auf Echtheit geprüft?
Ja, die Emittentin hat die BayernLB Nürnberg beauftragt, eine Echtheitsprüfung durchzuführen.
Sollte sich eine Krügerrand-Goldmünze sich trotz Prüfung durch die BayernLB Nürnberg als unecht herausstellen, sind die Anleihen durch einen Anspruch auf Nachlieferung gegen die BayernLB Nürnberg gedeckt.
Wo und wie werden die Goldmünzen verwahrt?
Der Goldbestand der Emittentin lagert getrennt von den Beständen anderer Kunden in den neuen Hochsicherheitstresoren der BayernLB Nürnberg, die nach anerkannten Sicherheitsstandards errichtet wurden und betrieben werden. Sie zählen zum aktuell Sichersten was man in Deutschland finden kann.
Der Untergang des einen ist die Geburt bzw. der Aufstieg des Anderen. Und so verwundert es kaum, dass seit dieser Zeit die Anzahl und die Marktanteile von Exchange Traded Funds (ETF) und deren Sonderformen stark zugenommen haben. Im Gegensatz zu den Fonds werden ETFs an der Börse fortlaufend notiert. Zudem stellen ETFs ein Sondervermögen dar (wie Fonds) und wären von einer etwaigen Insolvenz des Emittenten nicht betroffen.
In aller Regel bilden ETFs, analog zu den Indexzertifikaten, einen Index nach, der sich wiederum aus mehreren Komponenten (meist Aktien) zusammensetzt. Gemäß der UCITS-Richtlinie (deutsch: OGAW-Richtlinie) gewährleisten die ETFs dadurch ein Mindestmaß an Diversifizierung. Somit ist es aus rechtlichen Gründen in der EU nicht möglich, beispielsweise einen Gold-ETF aufzulegen, da dieser nur aus einer einzigen Komponente besteht.
An dieser Stelle kommen wir zu den ETCs (Exchange Traded Commodities), die als Basiswert oftmals nur einen einzigen Rohstoff aufweisen. Die ähnlichen Bezeichnungen von ETFs und ETCs sind im Grunde genommen irreführend, da es einen gravierenden Unterschied gibt: ETCs basieren (wie Zertifikate) auf einer Anleihe (Schuldverschreibung) und damit stellt das in einen ETC investierte Kapital kein Sondervermögen dar und wäre im Falle einer Insolvenz des Emittenten nicht geschützt. Zur Minimierung dieses Risikos setzen Emittenten auf unterschiedliche Methoden der Besicherung.
Eine Schuldverschreibung (auch Anleihe, Rentenpapier oder Obligation) genannt, ist ein Wertpapier, in dem sich der Emittent (Aussteller) zur Zahlung einer bestimmten verzinslichen Geldsumme oder zu einer sonstigen Leistung an den Gläubiger verpflichtet. Dabei überlässt der Anleger dem Aussteller der Schuldverschreibung einen bestimmten Betrag für eine gewisse Zeit. Durch den Kauf der Anleihe wird man zum Gläubiger, nicht zum Teilhaber. Der Aussteller der Schuldverschreibung wiederum verpflichtet sich neben den Zinsen die Schuld am Ende der Laufzeit zurückzuzahlen.
Eine Goldanleihe ist eine Anleihe, deren Kurs, aber auch deren Tilgung und Verzinsung sich nach dem Goldpreis richtet. Ähnliche Papiere gibt es auch auf andere Rohstoffe, zum Beispiel Silber. Der Sinn solcher Anleihen liegt im Schutz vor der Geldentwertung. In der Vergangenheit wurden Goldanleihen meist von Staaten oder Banken ausgegeben. Heutzutage nutzen auch Bergbauunternehmen diese Möglichkeit der Finanzierung.
Börslich handelbare Krügerrand (1oz)-Gold-Anleihe
Auf Initiative der BayernLB, Abteilung Sorten/Edelmetalle (Nürnberg) und in Zusammenarbeit mit der Rand Refinery (Südafrika) als Produzent der Krügerrand-Anlagegoldmünzen, wurde eine goldgedeckte Anleihe aufgelegt.
Zu diesem Zweck wurde die "Gesellschaft zur Verbriefung von Lieferansprüchen auf Edelmetalle mbH" (G.V.L.E) gegründet, die die Emittentin der Goldanleihe ist. Der Startschuss für den ersten Handel fiel am 3. November 2017. Die stücknotierte Inhaberschuldverschreibung (WKN: A2F6KP / ISIN: DE000A2F6KP1) ist im Freiverkehr der Börse Stuttgart handelbar.
Die Schuldverschreibung verbrieft Lieferansprüche auf Krügerrand-Goldmünzen (auf Eurobasis) und ist nicht in einer Währung denominiert. Der Basiswert entspricht je einer Krügerrand-Goldmünze mit einem Feingehalt von mindestens 916,66/1000 und einem Gold-Feingewicht von einer Unze (31,104 Gramm). Die Laufzeit beträgt 10 Jahre (ab dem Ausgabetag) bis zum 3. November 2027 (Endfälligkeitstag). Eine Auslieferung der Goldunzen ist jederzeit möglich.
Der Einfachheit halber nachfolgend weitere Informationen im "Fragen & Antworten"-Stil:
Was ist das Anlageziel?
Durch den Erwerb der Anleihe ist ein Anleger aus wirtschaftlicher Sicht in Krügerrand-Goldmünzen (1oz) investiert und nimmt daher an deren Wertentwicklung teil. Mit der Anleihe kombiniert der Anleger die Vorteile einer Anlage in physisches Gold mit der börslichen Handelbarkeit der Anleihe und der sicheren Verwahrung der zur Deckung erworbenen Krügerrand-Goldmünzen in Deutschland.
Wie unterscheidet sich die Anleihe von anderen Anlageformen in Gold?
Die Anleihe ist aus rechtlicher Sicht eine Inhaberschuldverschreibung, die jeweils einen Lieferanspruch auf eine Krügerrand-Goldmünze (1oz) verbrieft, durch eine Krügerrand-Goldmünze, die bei der Bayerischen Landesbank Nürnberg verwahrt wird, in physischer Form gedeckt ist und als Wertpapier an der Börse (Freiverkehr der Börse Stuttgart) gehandelt werden kann.
Hierdurch unterscheidet sie sich von anderen Anlageformen in Gold:
- Eine Krügerrand-Goldmünze ist physisches Anlagegold und offizielles Zahlungsmittel der Republik Südafrika, wird aber als solches nicht an der Börse gehandelt.
- Eine Goldaktie ist ein Anteilsschein an einem Gold fördernden Unternehmen, also einer Minen- oder Explorationsgesellschaft.
- Ein Gold-Zertifikat ist eine Inhaberschuldverschreibung, die einen Zahlungsanspruch verbrieft, der in seiner Höhe vom Goldpreis abhängt. Gold-Zertifikate sind nicht durch physisches Gold gedeckt.
- Ein Goldfonds ist das Sondervermögen einer Kapitalanlagegesellschaft, die in Goldaktien investiert.
- Ein Gold-"ETF/ETC" ist eine gedeckte oder ungedeckte Inhaberschuldverschreibung, die einen Zahlungs- oder einen Lieferanspruch auf Gold verbrieft.
Auch die Anleihe gehört zu den goldgedeckten Inhaberschuldverschreibungen. Die Lieferung der zur Deckung erworbenen Krügerrand-Goldmünzen erfolgt jedoch nicht über das Clearingsystem und die Depotbanken, sondern direkt von der durch die Emittenten beauftragten Lieferstelle.
Ist die Anleihe voll durch Gold gedeckt?
Ja, die Anleihe ist während der gesamten Laufzeit zu 100% durch Krügerrand-Goldmünzen (1oz) gedeckt, welche die Emittentin von der BayernLB Nürnberg mit dem Emissionserlös erworben hat und bei dieser während der Laufzeit der Emission verwahren lässt.
Wird die Krügerrand-Goldmünze bei Erwerb auf Echtheit geprüft?
Ja, die Emittentin hat die BayernLB Nürnberg beauftragt, eine Echtheitsprüfung durchzuführen.
Sollte sich eine Krügerrand-Goldmünze sich trotz Prüfung durch die BayernLB Nürnberg als unecht herausstellen, sind die Anleihen durch einen Anspruch auf Nachlieferung gegen die BayernLB Nürnberg gedeckt.
Wo und wie werden die Goldmünzen verwahrt?
Der Goldbestand der Emittentin lagert getrennt von den Beständen anderer Kunden in den neuen Hochsicherheitstresoren der BayernLB Nürnberg, die nach anerkannten Sicherheitsstandards errichtet wurden und betrieben werden. Sie zählen zum aktuell Sichersten was man in Deutschland finden kann.