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Das globale Goldmarkt steuert auf einen Herzstillstand zu

15.12.2017  |  David Smith
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Die Ratingagentur Moody's hat daraufhin gewarnt, dass sich die Wettbewerbsfähigkeit der südafrikanischen Minen weiter verschlechtern könnte und Folgendes geschrieben: "Wenn die substantiellen Investitionen, die notwendig sind, um die Verluste schreibenden Projekte wieder profitabel zu machen, nicht bald getätigt werden, wird es zu Minenschließungen und tiefgreifenden Umstrukturierungen kommen."

Der jüngste Zug der südafrikanischen Regierung auf dem Schachbrett des Rohstoffangebots folgte ähnlichen Schritten, die gegen Goldproduzenten in Indonesien (Freeport) und Tansania (AngloGold) eingeleitet wurden. Dave Forest, der die Entwicklungen in seinem Newsletter Pierce Points mitverfolgt, merkt dazu an:

"Die Rückkehr eines gewissen 'Nationalismus' im Bergbau hat einen der nachteiligsten Faktoren verstärkt, mit denen die Minen- und Explorationsunternehmen konfrontiert sind - Unvorhersehbarkeit. Wenn es keine Gewissheit mehr darüber gibt, ob die bestehenden Rechtsgrundsätze Bestand haben werden, dann wird es auch unmöglich vorherzusagen oder zu planen, wie viel Gold und Kupfer an einem bestimmten Projekt gefördert werden kann.

All das geschieht übrigens, obwohl der Goldpreis 'nur' bei etwa 1.300 $ je Unze liegt. Was denken Sie, welche Folgen diese Mischung aus Gier, Korruption und Inkompetenz erst haben wird, wenn Gold zu 2.000 $, 3.000 $, 5.000 $ oder mehr gehandelt wird? Und das wird nicht mehr lange dauern."


Selbst ohne die Einschränkungen durch neue Regulierungen steigen die Kosten im südafrikanischen Bergbau, da die Minen immer tiefer und tiefer in die Erde vordringen müssen, um die verbliebenen Gold- und Platinlagerstätten zu erreichen. So wie es derzeit aussieht, sind die Tage des südafrikanischen Goldbergbaus bald gezählt. Die jährliche Fördermenge erreichte bereits Anfang der 1970er Jahre mit beeindruckenden 1.000 Tonnen ihren Höchststand. Seit 2000 ist die Goldproduktion regelrecht eingebrochen und sinkt in Richtung eines mickrigen Minenausstoßes von 200 Tonnen im Jahr.

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Bergbaulegende Pierre Lassonde über die Angebotslage im Goldsektor

Pierre Lassonde ist eine lebende Legende der Minenindustrie. Im Jahr 1982 gründete er Franco-Nevada, das erste börsennotierte Royalty-Unternehmen im Goldsektor, dessen Marktkapitalisierung mittlerweile auf 7 Milliarden $ angewachsen ist. Für das Wachstum von Newmont Mining, dem zweitgrößten Goldproduzenten weltweit, spielte Lassonde ebenfalls eine zentrale Rolle. Wenn er etwas zu sagen hat, sollten wir aufmerksam zuhören. In einem Interview diskutierte er kürzlich die künftige Entwicklung des globalen Goldangebots:

"Die Produktion ist rückläufig und das wird den Markt in Zukunft enorm unter Druck setzen. In den 1970er, 1980er und 1990er Jahren wurde jeweils mindestens eine Goldlagerstätte im Umfang von mehr als 50 Millionen Unzen entdeckt und die Unternehmen fanden mindestens zehn Vorkommen mit Goldreserven von mehr als 30 Millionen Unzen sowie zahllose Lagerstätten mit 5-10 Millionen Unzen. In den letzten 15 Jahren wurde dagegen nicht eine einzige Lagerstätte mit 50 Millionen oder auch nur 30 Millionen Unzen Gold entdeckt.

Nur wenige der neu entdeckten Vorkommen haben Reserven im Umfang von 15 Millionen Unzen. Wo sind all die großartigen Lagerstätten, die wir in der Vergangenheit aufgespürt haben? Wie sollen diese Vorkommen ersetzt werden? Wir wissen es nicht. Es wurden schon lange keine Erzkörper von vergleichbarer Größe mehr gefunden.

Die Unternehmen haben nicht einmal ansatzweise genug finanzielle Mittel in Forschung und Entwicklung investiert, insbesondere in innovative Explorations- und Aufbereitungstechnologien. Es dauert etwa sieben Jahren, bis eine neue Mine gebaut ist und mit der Produktion beginnen kann. Es spielt also gar keine große Rolle, wie sich der Goldpreis in den kommenden Jahren entwickelt - die Produktion wie in jedem Fall sinken. Das könnte zu sehr intensivem Aufwärtsdruck auf den Goldpreis führen."



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