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7% der Silbernachfrage durch Photovoltaikproduktion

26.02.2018  |  Martina Fischer
Heraeus stellt zukünftige PGM-Versorgung sicher

Südafrika wird seit einiger Zeit aufgrund eines Zusammenspiels von politischen, gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Problemen ein schlechtes Investitionsklima attestiert. PGM-Bergbauunternehmen müssen hauptsächlich mit zwei Problemen zurechtkommen: der durch die geplante Einführung einer neu gefassten "Mining Charter" entstandene Unsicherheit und dem relativ niedrigen Platinpreis, der in den letzten Jahren mit stetigen Kostensteigerungen bei der Förderung der Edelmetalle begleitet wurde, sodass die Bergbauunternehmen finanziell unter Druck geraten sind.

Ein erheblicher Teil der Produktion ist seit einiger Zeit unrentabel, was geringere Investitionen und die Schließung einiger Minen und Schächte zur Folge hatte. Kurzfristig bedeuten diese Schließungen, dass die Unternehmen an Flexibilität verlieren und damit ungeplante Produktionsausfälle nicht mehr so leicht kompensieren können. Längerfristig führen die fehlenden Investitionen zu einem Produktionsrückgang in Südafrika.

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Northam Platinum erweitert jedoch aktuell sein Produktionsvolumen in Zusammenarbeit mit dem langfristigen Partner Heraeus Precious Metals, der das PGM-Konzentrat von Northam aufbereitet und bis zu 40% der Edelmetalle kauft. Das Bergbauunternehmen baute eine neue, hochmoderne Schmelzanlage, die es ihm ermöglicht, über eine Million Unzen PGM zu produzieren. Sie verschafft der Gesellschaft überdies die Flexibilität, in Booysendal, wozu auch das in den nächsten Jahren zu erschließende Booysendal South und letztlich die Eland Mine zählen, eine höhere Ausbringung abzuwickeln und größere Fördermengen aus Zondereinde zu verarbeiten.

Dank der weltweit gestiegenen Produktion von Benzinfahrzeugen und der zunehmenden Verschärfung der Abgasnormen steigt die Nachfrage nach Palladium und Rhodium beim Einsatz in Abgaskatalysatoren. Durch die erhöhten Fördermengen und einem höheren Anteil an UG2-Erz steigert Northam die Produktion von Rhodium und Palladium gegenüber Platin. Als besonders kostengünstiger Produzent kann Northam seine Fördermenge zu einem Zeitpunkt erweitern, zu dem der relativ niedrige Platinpreis zur Konsolidierung und Schließung von Bergwerken führt. Letztlich wird das Unternehmen wohl über 1 Million Unzen PGM jährlich produzieren.

Die effektive und vertikale Integration von Heraeus gewährleistet, dass Heraeus Versorgungssicherheit genießt und seinen Kunden weiterhin auch steigende Mengen an PGM zur Verfügung stellen kann, während die Gesamtfördermenge in Südafrika voraussichtlich zurückgehen wird.


Gold

Die US-Zehnjahresanleihe nähert sich einem Zins von 3%, sodass voraussichtlich immer mehr Kapital in Anleihen fließt, womit Gold doppelt leidet: Die höheren Zinsen ziehen ausländische Investoren an, was den US-Dollar weiter stärkt und Investitionen in Gold weniger attraktiv macht. Laut der Fed entwickelt sich die US-Konjunktur positiv Jerome Powell, der neue Vorsitzende der US-Notenbank, wird seinen ersten Bericht am 28. Februar und 1. März vor dem Kongress veröffentlichen. Seine Äußerungen werden darauf untersucht werden, ob die Fed schnellere Zinserhöhungen in Erwägung zieht.

Am Dienstag brach der Goldpreis um 17 USD ein. Auf einen langsamen Rückgang am Morgen folgte ein plötzlicher Einbruch am Nachmittag. Er traf mit der Veröffentlichung des EU-Verbrauchervertrauensindex zusammen, der statt erwarteten 1,0 lediglich 0,1 betrug. Dies beeinträchtigt den Goldpreis , denn das geringe Verbrauchervertrauen senkt die Verbraucherausgaben, wodurch die Inflationsrate eventuell langsamer steigt. Darüber hinaus stärkt ein schwacher Euro den US-Dollar.


Silber

BP hob seine Prognose für die Solarenergieproduktion an, was sich positiv auf den Silberpreis auswirkt, da die Photovoltaikproduktion bereits 7% der gesamten Silbernachfrage ausmacht. Silber ist aber auch eine teurer Bestandteil der Herstellkosten, sodass ein schneller Ausbau der Solarenergie bedeuten kann, dass der Silbergehalt pro Solarmodul rascher sinken wird. Erneuerbare Energien sind voraussichtlich bis 2040 die am schnellsten wachsende Energiequelle, wie der letzte Woche veröffentlichte BP Energy Outlook anmerkt. Die Solarenergieleistung soll laut der Prognose im Jahr 2035 um 150% höher sein, als es im Energy Outlook von 2015 ursprünglich erwartet wurde.

Die Solartechnik hat sich schneller entwickelt als bisher angenommen und wird insbesondere in China staatlich stark unterstützt. Dies dürfte die Kosten senken und die Nutzung steigern. Nach dem Rückgang letzte Woche stiegen die spekulativen Netto-Short-Positionen auf 41 Millionen Unzen Silber (Stand: 13. Februar). Es ist unwahrscheinlich, dass sich die Situation in der Berichtswoche geändert hat, da der Schlusskurs am letzten Dienstag um 0,4% unter dem Schlusskurs in der Vorwoche lag. In der Vergangenheit folgte auf eine negative Netto-Position eine solide Preiserholung. Zudem liegt die Gold-Silber-Ratio zurzeit stabil bei über 80, d. h. Silber wirkt unterbewertet.


Platin

Anglo American Platinum (AAP), das größte Platinbergwerksunternehmen der Welt, übertraf bei seiner Platinproduktion 2017 die Erwartungen. Es erreichte 2,398 Millionen Unzen gegenüber einer Erwartung von 2,3 bis 2,35 Millionen Unzen, wobei prognostiziert wurde, dass sich die Förderung eher am unteren Teil des Spektrums ansiedeln würden. Das AAP-Bergwerk Mogalakwena trat besonders hervor,es steigerte die Fördermenge um 13% auf 464.000 Unzen bei langfristigen Gesamtkosten von 340 $/oz.

Anglo American Platinum ging in seiner Ergebnispräsentation auch auf die Marktsituation ein. Demnach sieht man die Platinnachfrage kurzfristig stabil. Begründet wird das mit der besseren Nachfrage für Diesellastfahrzeuge und Industrieanwendungen, die den Rückgang bei europäischen leichten Dieselnutzfahrzeugen ausgleichen wird. Die Erwartung, dass die Investitionen der Minen zur Erschließung von neuen Vorkommen, nicht ausreichend sind, wird zu weiteren Produktionskürzungen führen. Zudem ist die Expansion durch unzureichende Verarbeitungskapazitäten, Infrastruktur und Projektwirtschaftlichkeit eingeschränkt.

Cyril Ramaphosa hat eine Verschiebung des Gerichtsverfahrens vereinbart, welches die Minenaufsicht ("Chamber of Mines") zur Anfechtung der überarbeiteten Minen-Satzung ("Mining Charter") gegen die Regierung angestrengt hat. Dass die derzeitige "Mining Charter" nicht umgesetzt wird und Ramaphosa der Bergbauindustrie wohlgesonnen ist, ist ein Vorteil für die Bergwerksunternehmen und könnte zu einem verbesserten Investitionsklima führen.


Palladium

Die spekulative Netto-Long-Position in NYMEX-Futures für Palladium sank am 13. Februar um 18%. Nach einem Rückgang von 17% in der Vorwoche war dies der stärkste Einbruch in einer einzigen Woche seit dem November 2016. Es ist davon auszugehen, dass diese Entwicklung die Reaktion auf die Preisvolatilität der letzten Wochen war, in denen der Palladiumpreis innerhalb von dreißig Tagen von über 1.100 $/oz auf 960 $/oz fiel und sich dann wieder auf 1.046 $/oz erholte. Der Einbruch ist ausschließlich auf Gewinnmitnahmen der Anleger zurückzuführen, die ihre Long-Positionen auflösten (auch Short-Positionen gingen zurück).

Anglo Platinum präsentierte sein Jahresergebnis und berichtete von einem Anstieg der Palladiumnachfrage in 2017 um 8,8%. Das Unternehmen prognostizierte, dass der Verkauf von Benzinund Hybridfahrzeugen von 2017 bis 2024 um 2,4% pro Jahr steigen werde. Man geht davon aus, dass das starke Wachstum des Automobilsektors den geringfügigen Rückgang der Palladiumnutzung in der Industrie ausgleicht.

ETF-Bestände gingen in den letzten zwei Wochen um 14.000 Unzen zurück, da Investoren ihre Long-Positionen erheblich reduzierten. Anleger verringerten ihre Bestände in PalladiumETFs in den letzten drei Jahren erheblich (um 1,7 Millionen Unzen). Aufgrund des festeren Rand dürften südafrikanische ETF-Anleger aber jetzt nicht mehr so stark an weiteren Gewinnmitnahmen interessiert sein.


© Heraeus Metallhandelsgesellschaft mbH



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Alle im Bericht genannten Preise sind Geldkurse im Interbankenmarkt, die Charts basieren auf Thomson Reuters.



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