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Gold, der US-Dollar und Inflation

02.04.2018  |  Kelsey Williams
- Seite 2 -
Die Regierung verursacht Inflation durch Erweiterung der Geld- und Kreditmenge. Dies wird absichtlich und kontinuierlich getan, unter dem Vorwand, die Wirtschaftszyklen zu kontrollieren.

Da Inflation, wie durch die Regierung praktiziert, fortwährend ist, sind die Risiken kumulativ. Während dieses kumulative Risiko zunimmt, werden Ereignisse, die durch die Auswirkungen der Inflation ausgelöst werden, volatiler; und sie sind unvorhersehbar.

Als die Federal Reserve auf die Finanzkrise 2007-08 reagierte, indem sie ihre Bemühungen zum Zweck der Geldmengenexpansion massiv verstärkte, dachte viele, dass dies zu einer galoppierenden Inflation und zum Zusammenbruch des US-Dollars führen würde. Das tat es nicht. Aber es ließ die Preise von Vermögenswerten wie Aktien, Anleihen und Immobilien in die Höhe schnellen.

Zunächst stieg der Goldpreis als Reaktion auf die Bemühungen der Fed natürlich an. Da der Goldpreis den US-Dollar entgegengesetzt spiegelt, sollte es nicht überraschend sein, dass der Dollar seinen langen Wertrückgang fortsetzte, und zwar sehr beträchtlich.

Jedoch waren der Wertrückgang des Dollars und die hohen Goldpreise ab diesem Zeitpunkt größtenteils der Erwartung schädlicher Effekte in Form von wesentlich höheren Preisen für Waren und Dienstleistungen geschuldet, verursacht durch die Inflation der Fed. Im Wesentlichen wurde eine Wiederholung der Siebziger Jahre erwartet - nur viel schlimmer. Und die heraufziehende Bedrohung der Zurückweisung des US-Dollars schürte das Feuer.

Jedoch gab es keine wesentliche Steigerung des "allgemeinen Preisniveaus für Waren und Dienstleistungen“. Und die Schwäche des US-Dollars (möglicherweise übertrieben) kehrte sich letztendlich um und der Goldpreis ging zurück (2011 - siehe obige Grafik).

Zwischen 2011 und 2016 legte der US-Dollar weiter an Wert zu und der Goldpreis sank noch tiefer. Zu diesem Zeitpunkt tauschten die beiden erneut die Richtung, und das bringt uns dorthin, wo wir uns gerade befinden.

Einige Leute sind davon überzeugt, dass sich die jüngste Dollar-Schwäche unvermindert fortsetzen wird und die Goldpreise bald wieder rapide steigen werden. Andere verlassen sich nach wie vor auf schwerwiegende schädliche Auswirkungen des früheren Gelddruckens der Fed. Und wiederum andere sind kurzfristige Trader, die einen Blick auf ihre Charts werfen und "auf der richtigen Seite des Handels" stehen möchten.

Die meisten von ihnen werden wahrscheinlich enttäuscht werden - schon wieder. Dafür gibt es zwei Gründe:

1) Die Fundamentaldaten und die Logik sind inkonsistent und fehlerhaft.

2) Die Auswirkungen der Inflation sind volatil und unvorhersehbar.

Wendet man Investitionslogik auf Gold an, führt dies zu irrtümlichen Schlussfolgerungen. Gold reagiert auf nichts und korreliert mit nichts - weder zu den Zinssätzen, noch zur Schmucknachfrage noch zu den Geschehnissen auf der Welt besteht ein echter Zusammenhang.

Veränderungen des Goldpreises sind das direkte Ergebnis von Wertänderungen des US-Dollars. Nichts anderes zählt.

Da Papierwährungen und -kredite durch die Regierung manipuliert werden können, werden Erwartungen und Reaktionen wechselhafter und immer unvorhersehbarer. Das sollte relativ klar sein, besonders nach dem, was wir in den letzten zehn Jahren erlebt haben. Jedoch wird von einigen Leuten noch immer ein Gold-"Mondflug" prognostiziert. Und den wollen sie jetzt, sofort.

So etwas könnte schon passieren. Tatsächlich ist es gar nicht so unwahrscheinlich. Aber wann? Zu einem Anstieg des Goldpreises auf astronomische Höhen wird es nur kommen, wenn er von einem vollständigen Zusammenbruch und der Zurückweisung des US-Dollars begleitet wird.

Die obige Grafik ist aktuell. Sieht es so aus, als wären würden wir uns gerade in einer ähnlichen Situation wie 1970-80 oder 2001-11 befinden? Oder einer noch schlimmeren?

Ja, Gefahr erkannt, Gefahr gebannt. Die meisten von denen, die am lautesten in ihren Rufen nach großen Goldpreissteigerungen sind, sind diejenigen, die dasselbe schon während des Goldpreisrückgangs von August 2011 bis Januar 2016 verlauten ließen. Was hat sich verändert?


© Kelsey Williams


Der Artikel wurde am 5. Februar 2018 auf www.kelseywilliamsgold.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.


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