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Russlands Nothilfeprogramm

24.03.2018  |  Prof. Dr. Hans J. Bocker
- Seite 5 -
Vor einigen Jahren gab es eine deutsche Kampagne »Holt unser Gold heim». Erst waren es 720 Tonnen, die es galt, heimzuholen. Diese schrumpften auf 120 und danach auf 90 Tonnen (und glaubt man den letzten Berichten, so waren es bis heute immerhin 5 satte Tonnen, die tatsächlich heimkehrten). Dies reicht einem tüchtigen Goldschmied und seinen Gesellen für vier Monate angestrengter Arbeit im Falle einer Weltkrise, um der Bedarfslage dann gerecht zu werden. Vielleicht sogar fünf Monate, denn Gold ist ja schwer, genauer: Rund 20 mal so schwer wie Wasser. Da hat man ein paar Tönnchen schnell verarbeitet. 1 Tonne Gold entspricht einem Würfel von der Kantenlänge von etwa 37 cm.

Aus diesem illustren globalen Club der «Goldbeschaffer für den Notfall» sind die BRICS-Staaten unter Führung Russlands und Chinas ausgeschieden. Sie werden ihr Gold keinesfalls der Wall Street im Falle einer systemischen Papiergeldkrise zur Verfügung stellen, sondern sie sammeln, ganz im Gegenteil, für sich selbst, also für den eigenen Notausstieg über die extrem haltbare Strickleiter aus einem todgeweihten Schuldenturm - und dafür hassen die westlichen Machteliten und deren teilweise regelrecht geifernden Medien diese widerlichen Abweichler.

Putinhetze, Lächerlichmachung von Gold und Silber, höchst kritische China-Analysen mit Untergangsszenarien des Reiches der Mitte - nur in der endlosen Prophetie des baldigen Todes von Trump irrten sie bisher, wie heisst doch gleich das Pfälzer Sprichwort? «Hoffetod stirbt nicht».

Die in Prostitutionshaltung kriechenden Medien beschwichtigten in allen Fällen jegliche Versuche in allen Eigner-Ländern, das Gold heimzuholen und zwar nach immer derselben Melodie:

«Dieser kleine zinslose Rohstoff, den man nicht essen kann, ist erstens nichts wert und stellt nur einen Anteil in der Grösse eines Ablesefehlers am Nationalvermögen dar - was soll also drittens diese ganze idiotische Aufregung von ein paar hysterischen Schreiern und deren Geplärr wegen nichts. Und viertens können unsere Banken indirekt und die FED direkt jede beliebige Menge an «Geld» herstellen, je nach Wunsch entweder in Papierform oder besser in digitaler Version.»

Matt vor sich hin-protestierenden Spinnern sollte niemand Glauben schenken, sondern besser Fussball im TV ansehen, oder unsere aufregenden Berichte über Tagesthemen und grün-roter Politik und natürlich über die für immer steigenden Börsenkurse studieren. Nur dort liegt die ganz grosse Zukunft.

Doch diese Verdummungsstrategie dürfte der Volkswut weichen, spätestens dann, wenn sich der Preis - genauer die internationale Kaufkraft des gelben Metalls - verhundert- oder gar vertausendfacht. Und dies ist im Falle eines globalen Konflikts eine extrem wahrscheinliche Variante.

Wie gut stehen die Chancen eines globalen Konflikts? Man beachte nur die Situation in Syrien: Dort kämpfen Türken in deutschen Panzern (Goethes Freund, Frau von Schiller muss dies wohl vorausgeahnt haben, wie seine Reimzeile beweist: «Mut zeiget auch der Mameluk…») gegen Kurden mit russischen Waffen und IS-Milizen mit amerikanischen Waffen gegen Assads Truppen mit russischen Waffen und zugegen sind Iraner sowie Iraker, ein paar Saudis, diverse Sunniten, Shiiten, Wahabiten, freiwillige IS- elfer aus Deutschland und Skandinavien, wie auch reguläre russische und amerikanische Streitkräfte.

Und die deutsche Rüstungsministerin möchte demnächst Deutsche in deutschen Panzern (nach deren TÜV-Abnahme) nach Syrien schicken - gegen wen die dann schiessen sollen, wird dann später irgendwie per Würfelspiel entschieden. Russische Raketen und Flakbatterien gibt es mehr wie Bild-Zeitungen in deutschen Amtsstuben. Inzwischen bezielen amerikanische Kampfflugzeuge russische Stellungen und umgekehrt - und es bleibt nicht immer beim blossen Zielen.

Russen wie Amerikaner werden Syrien nicht aufgeben, die einen wegen dem wichtigsten extraterritorialen strategischen Stützpunkt, die anderen wegen der Nähe zum «grossen Öl», auf dass sie dringend angewiesen sind.

Übrigens: Kampfdrohnen verschiedenster Herkunft bevölkern in Syrien rund um die Uhr die Lüfte. Und der tapfere Erdogan belagert gerade eine syrische Stadt. Und Moskau wurde in Tel Aviv vorstellig und forderte mit Nachdruck die Einstellung israelischer Kampfhandlungen in Syrien.

Israel bombardierte nämlich inzwischen auch noch inmitten dieses Getümmels und droht sowohl den Iran, wie auch Syrien selbst, mit massiven Gegenschlägen wegen der allgemeinen Bedrohung des Judenstaates, und auch wegen der Golan-Höhen.

Was noch fehlt sind Mongolen, Eskimos, Apachen, Nord- und Südkoreaner, Kalmücken, Hottentotten, Nord-Irländer, Kongolesen, Buschmänner, reinstämmige Ostfriesen, Kastraten-Regimenter, wie auch ein paar verirrte Vandalen.

Was bisher aber noch am dringendsten fehlt, sind die Zeugen Jehovas und mormonische Hilfstrupps wie auch zwei Divisionen von Friedens-Pionieren aus dem Vatikan, allesamt für ihre Vermittlerrollen und friedlichen Brückenbauten bestens bekannt.

Gibt es noch bessere Chancen irgendwo für ein gelungenes, gesundes Konfliktpotential?

Doch die Russen und Chinesen bauen unbeirrt vom wirren Kampfgeschehen ihre Notausgangstür für den unvermeidlichen Konfliktfall. Das Material der Treppenstufen ist seit Jahrtausenden in Gebrauch und widersteht jedem Weltbrand. Die Stufen leuchten hellsilbrig und die Haltegeländer und Handläufe glänzen strahlend gelb.

Im Dezember 2017 kaufte die russische Staatsbank 300 000 Unzen Gold und im Januar 2018 noch einmal 600 000 Unzen. Auch das BRICS-Land Indien scheint die Zeichen der Zeit erkannt zu haben: Die Einfuhr von Goldbarren erhöhte sich im Januar 2018 gegenüber dem Vorjahresmonat um beachtliche 320% - bei so viel Waffen und Aufhäufungen von Truppen und Kriegsgerät könnte einen fast ein Teil der guten Laune abhanden kommen.

Was Wunder, dass sich die Deutschen fröhlich hinter Büttenreden verstecken. Dort erhielt gerade ein fast 100 Jahre alter deutscher Schlager «Oh du schwarzer Zigeuner» einen neuen, wesentlich zeitgemässeren Titel: «Oh, du im Dunkeln schwer erkennbarer Rotations-Europäer».

Humor hilft, einmal abgesehen von Gold- und vor allem Silber-Käufen, sogar inmitten wilder Kriegsvorbereitungen.


© Prof. Hans-Jürgen Bocker
www.profbocker.ch



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