Unsicherheit überlagert das Wirtschaftswachstum, Gold übertrumpft damit Silber
26.03.2018 | Martina Fischer
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Silber:Es wird erwartet, dass US Strafzölle, die auf chinesische Güter abzielen, gemischte Auswirkungen auf Silber haben werden. Seit eine Woche waren Gerüchte im Umlauf, dass die USA Zölle auf chinesische Waren im Wert von 60 Mrd. USD einführen könnten, bevor diese dann tatsächlich letzten Donnerstag verkündet wurden. China hatte die Möglichkeit einer diplomatischen Lösung angedeutet, als der chinesische Premierminister Li Keqiang sagte, dass China hoffe, zusätzliche Investitionen aus dem Ausland zu gewinnen und dass man den zwingenden Technologietransfer seitens ausländischer Firmen, die in China aktiv werden wollten, abschaffen würde. Doch scheinbar kam diese Aussage nicht nur zu spät, sondern war den USA auch zu wenig. China schlug am Freitag zurück, indem es Zölle auf US Waren im Wert von 3 Mrd. USD ankündigte.
Es ist davon auszugehen, dass weitere Maßnahmen folgen und das Potential für einen Handelskrieg, der - so hat Trump zu verstehen gegeben, ihn nicht störe - wächst. Die Auswirkung auf Wirtschaft und Inflation würde den Edelmetallen höchstwahrscheinlich aufgrund der höheren Einfuhrpreise zugutekommen und könnte einen Ausbruch aus ihrer derzeitigen Handelsspanne bewirken. Silber hat am Freitag mit einem Zuwachs von lediglich 0,9% im Vergleich zu Golds 1,5% schlechter abgeschnitten als der große Bruder, nachdem es die Verluste vom Donnerstag wieder aufholte.
Für Silber besteht ein geringer potenzieller Nachteil, da die Zölle die Nachfrage nach Elektronikartikeln, der stärksten einzelnen Quelle der Silbernachfrage, wahrscheinlich verringern werden.
Platin:
Zimbabwes Entscheidung, dass Platinminen zu 51% in Besitz von Einheimischen sein müssen und hier keine Ausnahme von dem entsprechenden Gesetz gemacht wird, dürfte Investitionen in die Platinproduktion und deren Wachstum in der Zukunft limitieren. Unter der neuen Regierung von Mnangagwa wurde am Mittwoch, 14. März, das überarbeitete Gesetz zur wirtschaftlichen Unterstützung der einheimischen Bevölkerung verabschiedet, um die lokalen Eigentümeranforderungen in allen Minensektoren - außer bei Diamanten und Platin - aufzuheben.
Zimbabwe ist in Besitz großer, unerschlossener und nah an der Oberfläche gelegener Vorkommen. Doch hohe Steuern, eine schwache Infrastruktur und politische Unsicherheit unter dem vorigen Präsidenten Mugabe haben die Entwicklung von Projekten im Land gebremst. Die Platinproduktion in Zimbabwe lag in 2017 bei 450.000 oz (14 t) und aufgrund der schwierigen Marktlage und mangelnder Anreize seitens der Regierung, könnte das weitere Wachstum begrenzt sein.
Audi hat sein Engagement zur Brennstoffzelle unter Beweis gestellt und angekündigt, dass es in 2020 eine kleine Anzahl von Brennstoffzellenautos auf den Markt bringen wird. Im September letzten Jahres hat die Volkswagen Gruppe seinen Plan für batteriebetriebene Elektroautos vorgestellt und dabei lediglich angemerkt, dass Brennstoffzellenautos "eines Tages" auf den Markt kämen.
Diese Aussage hatte zu Spekulationen geführt, dass dem Konzern dieses Projekt nicht ernst sei. Es scheint sich jedoch noch nicht um ein vollwertiges Serienmodell zu handeln und wird allein zu keinem signifikanten Platinbedarf führen. Doch gemeinsam mit den Bemühungen der japanischen Autohersteller unterstützt es die allgemeine Meinung, dass Brennstoffzellenfahrzeuge eine ernsthafte Option werden könnten.
Palladium:
Der europäische Trend, sich vom Diesel ab- und den benzinbetriebenen Autos wieder zuzuwenden, erhielt vergangene Woche zusätzlichen Schub, nachdem Volkswagen einen neuen Benziner ankündigte, der zu einem günstigeren Preis eine "dieselartige" Kraftstoffeffizienz aufweisen soll (49 mpg Combined Cycle). Dieselfahrzeuge sind zwar aufgrund der höheren Kosten für ihre Abgasfiltersysteme teurer, doch wurden sie wegen ihrer Kraftstoffeffizienz und ihres niedrigen CO2 Ausstoßes für geraume Zeit bevorzugt.
Wenn Benzinmotoren der Effizienz von Dieselmotoren aber in nichts mehr nachstehen, dann könnte es sein, dass Dieselfahrzeuge, selbst bei langen Distanzen, nicht mehr die wirtschaftlich beste Wahl sind. Mit diesem neuen VW Motor sowie anderen Motoren (z.B. Mazdas Skyactiv-X Motor), die auf den Markt kommen, könnte der Marktanteil von Dieselfahrzeugen in Europa noch schneller abnehmen.
Zumal das Wissen über derartige Technologien derzeitige Bedenken von OEMs (Erstausrüster) hinsichtlich der CO2 Emissionsziele lindern könnte. Eine schnellere Umstellung auf Benzin wird sich auf die Palladiumnachfrage positiv und auf die Platinnachfrage negativ auswirken.
Investoren glauben immer weniger an eine zukünftige Palladiumrally und so sind am 13. März die spekulativen Nettopositionen in Futures auf Palladium auf 1,39 Mio. Unzen gefallen. Dies ist der niedrigste Stand seit November 2016, als der Palladiumpreis bei 745 $/oz lag. Der Preis ist daraufhin jedoch nicht gleich gestiegen, sondern fiel im Dezember zunächst um fast 100 $/oz, bevor er in 2017 auf über 1.000 $/oz kletterte.
Rhodium, Ruthenium, Iridium
Rhodium und Iridium setzen ihre Aufwärtsbewegung fort und erreichten1.980 $/oz beziehungsweise 1.030 $/oz , während sich Ruthenium bei 225 $/oz eingependelt zu haben scheint. Auf dem nationalen Treffen der American Chemical Society wurde von einem neuen Prozess basierend auf einem Rhodiumkatalysator für die Herstellung von Essigsäure berichtet.
Es wird behauptet, dass der Prozess bei einer Temperatur von 150°C erfolgen kann und nicht wie das bisherige Verfahren bei etwa 1.000°C. Trotz der chemischen Effizienz gibt es keinen Hinweis darauf, dass er mit der derzeit führenden Nicht-PGM-Technologie von BP konkurrieren könnte.
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