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Hat sich der wichtigste Preisfaktor am Goldmarkt geändert?

08.04.2018  |  Craig Hemke
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Bei genauerer Betrachtung scheint es jedoch, als hätte in diesem Jahr eine bedeutende Verschiebung stattgefunden. Seit Ende Januar besteht eine signifikante Abweichung in der Korrelation zwischen Gold und Yen. Während die japanische Währung gegenüber dem Dollar stetig zulegen konnte, stagnierte der Goldterminkurs und konnte nicht Schritt halten. Siehe unten:

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Es hat den Anschein, als wären die HFT-Algorithmen auf den Computern der Banken und/oder der Spekulanten umprogrammiert worden. Während sich der Yen und Gold zuvor fast Tick für Tick parallel entwickelten, korreliert der Terminkurs des gelben Metalls mittlerweile mit dem Dollarindex oder genauer gesagt, mit dem Euro. Der nächste Chart zeigt den Euro als Kerzenchart und den Goldterminkurs als blaue Linie.

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Wenn es tatsächlich zu einer solchen Veränderung gekommen ist und falls die marktbeherrschenden Algo-Trader den COMEX-Goldpreis an den Dollarindex oder den Euro gekoppelt haben, dann bedeutet das, dass der wichtigste Preisfaktor am Goldmarkt in diesem Jahr keinesfalls die Minenproduktion, die staatliche Goldnachfrage oder die Bestandsänderungen der ETFs sein werden. Vielmehr wird der allgemeine Trend des Dollars ausschlaggebend sein. Wenn sich der Dollar erholt und steigen kann, werden die Hochfrequenz-Trader an der COMEX Gold verkaufen und der Kurs wird fallen. Sollte der Dollar seinen Abwärtstrend jedoch fortsetzen, werden die HFTs ihr Goldexposure am Terminmarkt beibehalten und erhöhen, und der Goldpreis wird steigen. (In einem Beitrag vom Januar legten wir unsere These für einen schwächeren Dollar in diesem Jahr dar.)

Letztendlich ist es von entscheidender Bedeutung, dass Sie verstehen, dass die "Märkte" 2018 nicht mehr die gleichen Märkte sind wie noch 2008 oder 1998. Sie werden heute in erster Linie vom Hochfrequenzhandel, d. h. von Computern kontrolliert, deren auf Algorithmen basierende Programme Positionsänderungen mit Lichtgeschwindigkeit durchführen. Da das auch auf die Edelmetallmärkte zutrifft, ist klar, das fundamentale Faktoren wie physisches Angebot und physische Nachfrage kaum oder gar keinen Einfluss mehr auf den Preis haben. Nur wenn wir diese grundlegende Tatsache anerkennen, können wir die täglichen und wöchentlichen Kursbewegungen verstehen.


© Craig Hemke
TF Metals Report


Der Artikel wurde am 3. April 2018 auf www.gold-eagle.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.



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