Weltweites Altsilberangebot fällt auf 26-Jahrestief
17.04.2018 | Steve St. Angelo
Das weltweite Angebot an Altsilber ist auf den niedrigsten Stand der letzten 26 Jahre gesunken. Im Jahr 2017 fiel die weltweite Silberwiederverwertung seit ihrer Spitze 2011 um beinahe 50%. Laut der World Silver Survey 2018 hat sich das weltweite Angebot an Altsilber auf 138 Millionen Unzen verringert, verglichen mit 261 Millionen Unzen 2011. Zum Teil sind die niedrigeren Silberpreise für den starken Rückgang des Silberrecyclings verantwortlich, zum Teil spielen aber auch andere Marktdynamiken eine Rolle.
Beispielsweise ist die Silberwiederverwertung der Fotografiebranche zurückgegangen, nachdem der Verbrauch 1999 eine Spitze erreichte. Im Jahr 1999 verwendete die Fotografiebranche noch 228 Millionen Unzen Silber, während es im letzten Jahr lediglich 44 Millionen Unzen waren. Demnach nahm der Silberverbrauch der Fotografiebranche in beinahe zwei Jahrzehnten um 80% ab... und zeitgleich verringerte sich auch die Menge des wiederverwerteten Silbers.
Des Weiteren wurden viele Silberwaren während der Zeitspanne der steigenden Preise (2007-2012) recycelt. Viele Millenials, die die Silberwaren ihrer Eltern (und Großeltern) erbten, beschlossen, dass es viel einfacher war, diese zu verpfänden, als die Zeit dafür aufzuwenden, sie für Familienfeiern zu polieren. Das bedeutet, dass ein Großteil des verfügbaren Altsilberbestandes schon recycelt wurde.
Wie wir im obigen Chart sehen können, ist das globale Angebot an Altsilber heute kleiner als vor 26 Jahren, obwohl die Silberpreise 2017 viermal so hoch waren wie 1991 (3,91 Dollar). Zudem betrug das weltweite Angebot an Altsilber zwischen 2005 und 2009 mehr als 200 Millionen Unzen pro Jahr - trotz der damals niedrigeren jährlichen Durchschnittspreise.
Nun, laut dem Altsilberbericht von Metals Focus, der in 2015 veröffentlicht wurde, hat man die folgenden Prozentsätze an Altsilber für verschiedene Branchen prognostiziert:
Der Großteil des Altsilbers stammt aus der Wiederverwertung industriellen Silberabfalls stammt, da die Industriebranche bekanntermaßen der größte Silberkonsument ist. Allerdings hat die Schmuckbranche nur einen Anteil von 10% am Altsilberangebot, auch wenn sie der zweitgrößte Verbraucher ist. Beispielsweise berichtete die World Silver Survey 2018, dass die Industriebranche 2017 beinahe 600 Millionen Unzen verbraucht hat, während Schmuckhersteller 209 Millionen Unzen verwendeten. Die Hersteller von Silberwaren und die Fotografiebranche konsumierten dagegen nur 102 Millionen Unzen, hatten aber einen Anteil von 28% am Silberrecycling.
Das sagt uns, dass Silberschmuckbesitzer keinen echten Anreiz haben, ihren Schmuck zu verpfänden, da er einfach nicht genügend Geldwert besitzt. Deshalb wird es ein Großteil des potentiellen Altsilbers wahrscheinlich niemals auf die Märkte schaffen; auch nicht mit deutlich höheren Preisen, da der von Einzelpersonen verwahrte Silberschmuck einen relativ geringen Wert besitzt.
Bei Goldschmuck ist es genau umgekehrt. Das weltweite Angebot an Altgold besteht beinahe zu 90% aus wiederverwertetem Goldschmuck. Deshalb würde ein deutlicher Goldpreisanstieg zu einer höheren Wiederverwertung von Goldschmuck führen, wohingegen höhere Silberpreise keinen nennenswerten Anstieg des Angebots durch vermehrtes Recycling von Silberschmuck verursachen würden. Jedes Jahr werden also ungefähr 200 Millionen Unzen Silber bei der Silberschmuckherstellung verwendet, aber nur eine geringe Menge wird jemals wiederverwertet.
Zu guter Letzt: Das Altgold macht jährlich 28% des gesamten weltweiten Goldangebots aus, während recyceltes Silber nur einen Anteil von 14% am Gesamtangebot hat. Auch bei höheren Silberpreisen wird die weltweite Silberwiederverwertung nicht in der Lage sein, genug Metall zur Verfügung zu stellen, wenn die Investitionsnachfrage nach Edelmetallen steigt und die meisten anderen Finanzmärkte zusammenbrechen.
© Steve St. Angelo
(SRSrocco)
Dieser Artikel wurde am 16. April 2018 auf www.srsroccoreport.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.
Beispielsweise ist die Silberwiederverwertung der Fotografiebranche zurückgegangen, nachdem der Verbrauch 1999 eine Spitze erreichte. Im Jahr 1999 verwendete die Fotografiebranche noch 228 Millionen Unzen Silber, während es im letzten Jahr lediglich 44 Millionen Unzen waren. Demnach nahm der Silberverbrauch der Fotografiebranche in beinahe zwei Jahrzehnten um 80% ab... und zeitgleich verringerte sich auch die Menge des wiederverwerteten Silbers.
Des Weiteren wurden viele Silberwaren während der Zeitspanne der steigenden Preise (2007-2012) recycelt. Viele Millenials, die die Silberwaren ihrer Eltern (und Großeltern) erbten, beschlossen, dass es viel einfacher war, diese zu verpfänden, als die Zeit dafür aufzuwenden, sie für Familienfeiern zu polieren. Das bedeutet, dass ein Großteil des verfügbaren Altsilberbestandes schon recycelt wurde.
Wie wir im obigen Chart sehen können, ist das globale Angebot an Altsilber heute kleiner als vor 26 Jahren, obwohl die Silberpreise 2017 viermal so hoch waren wie 1991 (3,91 Dollar). Zudem betrug das weltweite Angebot an Altsilber zwischen 2005 und 2009 mehr als 200 Millionen Unzen pro Jahr - trotz der damals niedrigeren jährlichen Durchschnittspreise.
Nun, laut dem Altsilberbericht von Metals Focus, der in 2015 veröffentlicht wurde, hat man die folgenden Prozentsätze an Altsilber für verschiedene Branchen prognostiziert:
- Industrie = 60%
- Silberwaren = 16%
- Fotografie = 12%
- Schmuck = 10%
- Münzen = 2%
Der Großteil des Altsilbers stammt aus der Wiederverwertung industriellen Silberabfalls stammt, da die Industriebranche bekanntermaßen der größte Silberkonsument ist. Allerdings hat die Schmuckbranche nur einen Anteil von 10% am Altsilberangebot, auch wenn sie der zweitgrößte Verbraucher ist. Beispielsweise berichtete die World Silver Survey 2018, dass die Industriebranche 2017 beinahe 600 Millionen Unzen verbraucht hat, während Schmuckhersteller 209 Millionen Unzen verwendeten. Die Hersteller von Silberwaren und die Fotografiebranche konsumierten dagegen nur 102 Millionen Unzen, hatten aber einen Anteil von 28% am Silberrecycling.
Das sagt uns, dass Silberschmuckbesitzer keinen echten Anreiz haben, ihren Schmuck zu verpfänden, da er einfach nicht genügend Geldwert besitzt. Deshalb wird es ein Großteil des potentiellen Altsilbers wahrscheinlich niemals auf die Märkte schaffen; auch nicht mit deutlich höheren Preisen, da der von Einzelpersonen verwahrte Silberschmuck einen relativ geringen Wert besitzt.
Bei Goldschmuck ist es genau umgekehrt. Das weltweite Angebot an Altgold besteht beinahe zu 90% aus wiederverwertetem Goldschmuck. Deshalb würde ein deutlicher Goldpreisanstieg zu einer höheren Wiederverwertung von Goldschmuck führen, wohingegen höhere Silberpreise keinen nennenswerten Anstieg des Angebots durch vermehrtes Recycling von Silberschmuck verursachen würden. Jedes Jahr werden also ungefähr 200 Millionen Unzen Silber bei der Silberschmuckherstellung verwendet, aber nur eine geringe Menge wird jemals wiederverwertet.
Zu guter Letzt: Das Altgold macht jährlich 28% des gesamten weltweiten Goldangebots aus, während recyceltes Silber nur einen Anteil von 14% am Gesamtangebot hat. Auch bei höheren Silberpreisen wird die weltweite Silberwiederverwertung nicht in der Lage sein, genug Metall zur Verfügung zu stellen, wenn die Investitionsnachfrage nach Edelmetallen steigt und die meisten anderen Finanzmärkte zusammenbrechen.
© Steve St. Angelo
(SRSrocco)
Dieser Artikel wurde am 16. April 2018 auf www.srsroccoreport.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.