Volatilität als Vorbote eines verheerenden Börsencrashs
18.04.2018 | Mark J. Lundeen
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Schließlich noch die Stufensumme des Dow Jones:Wie eine Münze hat jeder Markt zwei Seiten, eine bullische und eine bearishe. Wenn ich mir den Dow Jones und seine Stufensumme im obenstehenden Chart so anschaue, frage ich mich, was die Bullen im Aktienmarkt sehen, das sie dazu verleiten könnte, dort ihr Kapital zu riskieren. Für die Bullen ist das ein ziemlich lausiger Chart. Seit Januar verzeichnet der Aktienindex tiefere Hochs und tiefere Tiefs und auch die Stufensumme, die die Marktstimmung widerspiegelt, ist nicht gerade bullisch.
Für die bearishen Beobachter handelt es sich dagegen um einen sehr schönen Chart. Ich bin fast versucht, ein paar Verkaufsoptionen auf den Dow Jones zu kaufen. Aber das werde ich nicht tun, da die Gegenpartei bei einem solchen Handel höchstwahrscheinlich eine Großbank ist, die womöglich pleite geht, wenn die Kurse wirklich ins Bodenlose stürzen und die Lage an den Finanzmärkte ernst wird.
Das Problem ist, dass sowohl Regierungen als auch Unternehmen und Privatpersonen völlig überschuldet sind. Zu viele Leute sind Verpflichtungen eingegangen, die sie nur halten können, wenn sich die Wirtschaft und die Märkte auch künftig innerhalb bestimmter Parameter entwickeln, die meiner Ansicht nach viel zu optimistisch sind. Der nächste Bärenmarkt wird zahlreiche finanzielle Annahmen, die über Regierungen, Unternehmen und private Kreditnehmer getroffen wurden, auf die Probe stellen und schließlich zu einer regelrechten Lawine an Zahlungsausfällen führen.
In Anbetracht der aktuellen Preise erscheint es mit sinnvoller, mein Geld für Silber auszugeben. Zum einen besteht bei Investitionen in die alten monetären Metalle kein Gegenparteirisiko. Das ist etwas, was die meisten Anleger derzeit nicht berücksichtigen, aber eines Tages werden sie es wieder zu schätzen wissen. Zum anderen glaube ich, dass Silber ein ähnliches - wenn nicht besseres - Aufwärtspotential bietet als eine Put-Option auf den Dow Jones. Außerdem hat Silber keinen Ausübungspreis und kein Verfallsdatum.
Die folgende Tabelle stellt die Stufensumme und den "15 Count" (die Nettoanzahl der Tage mit Kursgewinnen innerhalb der letzten 15 Handelstage) von Gold und dem Dow Jones gegenüber. Sowohl das Edelmetall als auch der Aktienindex schlossen letzte Woche bei +1, d. h. in den letzten drei Wochen sind sie an gleich vielen Tagen gefallen und gestiegen. Wenn man jedoch die Kursentwicklung betrachtet, wird klar, dass Gold der stärkere Markt ist. Der Anstieg des 200-tägigen gleitenden Durchschnitts der Volatilität beim Dow Jones auf 0,56% in dieser Woche ist ein deutlicher Hinweis darauf, warum dieser Markt derzeit Probleme hat.
Es macht keinen Spaß, den Finanzmärkten gegenüber bearish eingestellt zu sein - insbesondere, wenn sich der einzige Sektor, dem ich mit Optimismus begegne (die Edelmetalle), beharrlich weigert, irgendetwas zu tun, was die Anleger zufriedenstellen könnte. Trotzdem erkläre ich die Marktlage so, wie ich sie eben sehe und einschätze, und im Gegensatz zu den meisten anderen Informationsquellen im Finanzsektor verwende ich eigene Charts und Tabellen, um meine Analysen zu illustrieren.
Ich hoffe also, dass 2018 mir und anderen Edelmetallanlegern endlich bessere Gewinne bringt, und dass gleichzeitig die bevorstehende Katastrophe abgemildert wird, die sich momentan am Horizont zusammenbraut und vielen anderen Marktteilnehmern droht.
© Mark J. Lundeen
Dieser Artikel wurde am 15.04.2018 auf www.gold-eagle.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.