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Rekordniveau der Nettoleerverkäufe in Silber-Futures sollten zu einer Kursrally führen

23.04.2018  |  Martina Fischer
Anfang April erreichten die offenen Futurepositionen auf Silber ein Allzeithoch von 1.217 Mio. Unzen (≙ 19,9 Mrd. USD). Seit Anfang März sind sie damit um 28% gestiegen, vor allem aufgrund von vermehrten Shortpositionen spekulativer Händler. Die Nettoshortposition stieg in diesem Zuge auf ein Rekordniveau von -85 Mio. Unzen.

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Ungewöhnlicherweise geschah dies, als Silber seitwärts handelte und weder signifikant stieg noch fiel. Die Erwartung tieferer Silberpreise könnte verfrüht sein, denn der Silberpreis hat keine Unterstützungslinie durchbrochen. Das bisherige Rekordniveau der spekulativen Nettoleerverkäufe lag bei -51 Mio. Unzen im Juli 1997, gegen Ende des letzten Bearmarkets dem eine deutliche Preiserholung folgte. Im Februar 1998 gab Warren Buffet bekannt, dass Berkshire Hathaway seit Juli 1997 129,7 Mio. Unzen Silber gekauft hatte, was zweifelsohne zum Preisanstieg beigetragen hatte. Andere Fälle, in denen bedeutende Investoren eine Nettoshortposition eingingen, folgten eher moderatere Preisanstiege.

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Im Gegensatz zu der bearishen Meinung, die durch die spekulativen Futurepositionen widergespiegelt wird, stehen die Silber-ETF-Anleger, die in diesem Jahr ihre Bestände weiter ausbauten. Wer wird also Recht behalten - die Spekulanten oder die Investoren? Wenn der Silberpreis nach oben ausbricht, könnte ein stärkerer Preisanstieg folgen, da die Short-Positionen geschlossen werden müssen.


Gold

Die Aussicht auf friedliche Lösungen für die aktuellen globalen Konflikte könnte Gold in seiner derzeitigen Bandbreite zwischen 1.300 $/oz und 1.365 $/oz halten.

Im Handelskrieg zwischen den USA und China ist kein Ende in Sicht. Die USA hat ZTE verboten, in den kommenden sieben Jahren Produkte von amerikanischen Firmen zu kaufen und somit potenziell einen der größten Telefonhersteller lahmgelegt. China scheint auf dem richtigen Weg zu sein, um die USA zu besänftigen: die Regierung hat angekündigt, - wenn auch langsam - die lokalen Eigentumsanforderungen an ausländische Automobilhersteller, die in China produzieren, zu lockern.

Diese Ankündigung kam ergänzend zur Zusage, Handels- und Investitionsmöglichkeiten zu eröffnen und Rechtsvorschriften bezüglich geistigen Eigentums zu lockern. China hat in der Vergangenheit ähnliche Aussagen getroffen ohne diese umzusetzen.

Obwohl noch weitere Maßnahmen ergriffen werden müssen, um die Handelskrise zu lösen, wurde die richtige Richtung eingeschlagen.

Auch die Spannungen mit Nord-Korea schienen nach den aggressiven Raketentests an einem kritischen Punkt angelangt, jedoch hat sich das Land nun dazu verpflichtet die Nuklearwaffen- und Interkontinentalraketentests zu beenden. Doch diese Woche, weniger als fünf Monate nach den letzten Tests, findet ein inter-koreanisches Gipfeltreffen statt, auf dem man sich um ein Friedensabkommen bemühen wird. Zudem soll der Direktor der CIA dem Land einen als positiv bewerteten Untersuchungsbesuch abgestattet haben.

Russland scheint nun der Grund für die größte Volatilität in Gold zu sein, nachdem nicht nur weitere US Sanktionen angekündigt und dann, innerhalb weniger Stunden, wieder zurückgezogen wurden, sondern Berichten zufolge auch russische Sanktionen in Erwägungen gezogen wurden, was der Wirtschaft des Landes stark schaden würde. Russlands Reaktionen auf die jüngsten Raketenanagriffe auf Syrien waren jedoch bemerkenswert zurückhaltend.


Silber

Die Gold-Silber Ratio ist letzte Woche stark von 81 auf 78 gefallen, und im legte im Verlauf der Woche um 0,54 $/oz zu. Der Großteil dieser Verteuerung erfolgte dabei in schneller Bewegung am Mittwoch und gab einen Vorgeschmack auf den Effekt plötzlicher Eindeckungen übermäßiger Short-Positionen am Futuresmarkt.

Das Ratio befindet sich auf dem tiefsten Punkt seit Januar und könnte der Wendepunkt für Silber sein, das den vielen Bullen-Rufen bisher widerstehen konnte, die in den letzten Monaten weit verbreitet waren. Es erscheint trotz der positiven Stimmung daher eher wahrscheinlich, dass Investoren zunächst eine Bestätigung der Trendumkehr abwarten.



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