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Gold in 2007

07.01.2007  |  Robert Rethfeld
Nachfolgend ein Auszug aus unserem Jahresausblick 2007 zum Thema Gold. Nähere Informationen unter www.wellenreiter-invest.de/ausblick2007.html.

"Der Goldpreis erlebte seinen bisherigen "Daseinshöhepunkt" in den 70er Jahren, als das Edelmetall von 35 auf 850 Dollar ansteigen konnte. Die anschließende Bewegung lässt sich als Seitwärtsbewegung charakterisieren, die bis heute anhält (blaue Linien). Gegenwärtig befindet sich der Goldpreis nahe dem oberen Ende der Handelsspanne.

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Abb. 44: Goldpreis seit 1960


Auch der Zusammenhang zwischen Realzins und Goldpreis wird häufig als wichtig erachtet. Der Realzins erlaubt Investoren in Anleihen und anderen festverzinslichen Instrumenten, den realen Wert ihres Investments zu erkennen. Beispielsweise verbleibt bei einem Zinssatz von 5 Prozent und einer Inflationsrate von 2 Prozent ein Realzins von 3 Prozent. Steigt im gleichen Beispiel die Inflationsrate auf 6 Prozent, erodiert der Wert der Anleihe: Der Realzins wird negativ. In solch einem Fall gewinnen Investments in Edelmetalle oder allgemein in Rohstoffe mangels Alternative an Attraktivität.

Dieser Effekt zeigt sich im folgenden Chart. Dreimal herrschte in den vergangenen 30 Jahren ein negativer Realzins, und dreimal stieg der Goldpreis deutlich an (zuletzt ab Ende 2005 bis Mai 2006).

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Abb. 48: Goldpreis und Realzins


Aktuell ist der Realzins deutlich positiv, da die offizielle US-Inflationsrate unter die Rendite für 10jährige US-Anleihen gefallen ist. Auch uns ist klar, dass die offizielle US-Inflationsrate zu niedrig angesetzt wird. Dies ändert aber nichts an der generellen Richtung und Aussagekraft dieses Charts. Wenn die Zinsen am langen Ende tatsächlich wie von uns vermutet deutlich steigen und die Inflationsrate auf dem gleichen oder sogar niedrigeren Durchschnittsniveau des Vorjahres verharrt, besteht kein Grund, für 2007 von einem negativen Realzins auszugehen. Wir glauben, dass dieser Faktor für die Entwicklung des Goldpreises einen Punkt auf der Negativseite darstellt.

Betrachtet man die Ratio XAU-Gold-Index zum S&P 500, so ist eine ausgeprägte Topping-Formation erkennbar (blauer Kreis).

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Abb. 49: Gold-Index (XAU) zu S&P500


Wir vermuten, dass die Ratio diese Formation in 2007 nicht überwinden kann. Sprich: Die Goldminen dürften gegenüber dem S&P 500 zu relativer Schwäche neigen. Der XAU-Index befindet sich im Bereich einer wichtigen Widerstandsmarke (150-160 Punkte). Eine Überwindung dieser Marke erscheint problematisch, wenn man - wie wir - dem XAU gegenüber dem S&P 500 wenig Potential zutraut.

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Abb. 50: XAU-Gold-Index seit 1984


Fazit

Auf der Negativseite für die Entwicklung des Goldpreises sind das schwache bzw. neutrale Verhalten der Goldminen sowie die Entwicklung des Realzins zu verbuchen. Zudem stellte der Mai 2006 auch für Gold einen wichtigen Wendepunkt dar. Nur wenn die Konsolidierung des Goldpreises in der saisonal traditionell schwachen Phase im Frühjahr auf hohem Niveau stattfinden sollte, erscheint für die zweite Jahreshälfte 2007 eine Überwindung des Mai-Hochs von 2006 möglich."


Soweit der Auszug aus unserem Jahresausblick. Zur Aktualität: Am Freitag hat Gold eine SKS vollendet. Die traditionelle Frühjahrsschwäche dürfte in 2007 deutlich ausgeprägt verlaufen. Unter diesen Umständen baut sich das Mai-Hoch von 2006 aus unserer Sicht als mittelfristig kaum überwindbares Hindernis auf. In der Wochenend-Kolumne vom 16.12.06 hatten wir zusätzlich auf den Umstand hingewiesen, dass Kleinspekulanten Gold horten.


Unser 117 Seiten umfassender und mit 133 Abbildungen bestückter Wellenreiter-Jahresausblick 2007 kann unter dem folgendem Link heruntergeladen bzw. bestellt werden: www.wellenreiter-invest.de/ausblick2007.html Dort können auch Inhalts- und Abbildungsverzeichnis eingesehen werden.


© Robert Rethfeld
www.wellenreiter-invest.de



P.S.: Wir veröffentlichen morgens gegen zwischen 7.30 und 8.00 Uhr eine tägliche Kolumne zum aktuellen Geschehen unter www.wellenreiter-invest.de, die als 14-tägiges Schnupperabo kostenlos getestet werden kann.





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