Gold: Endgültiger Ausbruch nach oben in den kommenden Monaten
12.06.2018 | Clive Maund
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Der 5-Jahres-Chart des Dollar-Index zeigt ein gigantisches Broadening Top, welches sich seit Anfang 2015 bildet. Das ist eine bearishe Entwicklung, doch vor dem endgültigen Einbruch kommt es oft zu einer Phase, die durch wilden und erratischen Handel gekennzeichnet ist.
Verkompliziert wird die Situation durch den aktuellen Hedgers-Chart des Dollars. Dieser hatte die Rally der letzten Wochen bereits angekündigt, doch wie wir sehen, haben sich die Werte trotz der signifikanten Aufwärtsbewegung kaum verringert. Für sich allein genommen, wäre das entweder ein Hinweis darauf, dass sich Dollarrally fortsetzen wird - was dem 2-Monats-Chart des UUP widerspricht, der deutliche Anzeichen für einen Rückgang erkennen lässt - oder dass der Dollar zurück zu seinem Unterstützungsbereich bei etwa 91 Punkten sinken wird, bevor er erneut zulegen kann.
Quelle: sentimentrader.com
Im Optix-Chart, einem Maßstab für die Marktstimmung, haben die Werte dagegen ein Niveau erreicht, bei dem eine Umkehr und ein Rückgang möglich wären.
Quelle: sentimentrader.com
Letzten Endes sollten wir uns die zugrundeliegenden Ursachen für den massiven und beispiellosen Bullenmarkt in Erinnerung rufen, der sich derzeit im Gold- und Silbersektor anbahnt: Die Verschuldung und das Desaster an den Derivatemärkten sind völlig außer Kontrolle geraten und im Gegensatz zum Jahr 2008 gibt es keine Möglichkeit, die drohende Krise aufzuhalten. Das Potential für Zinssenkungen ist äußerst begrenzt und die Geldmenge wurde im Zuge der quantitativen Lockerungen bereits über alle Maßen aufgebläht.
Die Zentralbanker und Politiker haben im Grunde genommen nur zwei Optionen: Sie können versuchen, die Dinge wieder unter Kontrolle zu bringen, indem sie die Zinsen weiter erhöhen und die Geldmenge mittels quantitativer Straffungen wieder reduzieren, was angesichts des riesigen Schuldenturms zu einer verheerenden Wirtschaftskrise und weitreichenden sozialen Unruhen führen wird. Oder sie können die Krise noch etwas hinauszögern, indem sie erneut auf quantitative Lockerungen zurückgreifen, wodurch die Schulden weiter exponentiell wachsen werden.
Ich schätze wir wissen alle, welchen Weg die Politiker wahrscheinlich wählen werden. In dieser Phase des Fiatwährungs-Zyklus wird uns das wohl über die Klippen der Hyperinflation stürzen lassen. Das ist natürlich ein sehr effizienter Weg, um Schulden loszuwerden, weil diese im Zuge der Geldentwertung ebenfalls wertlos werden. Es muss wohl nicht extra erwähnt werden, dass Gold und Silber erneut eine zentrale Rolle spielen werden, wenn das Papiergeld seinen Wert verliert.
© Clive Maund
www.clivemaund.com
Der Artikel wurde am 06.06.18 auf www.clivemaund.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.