Gold vs. Aktien: Verhältnisse deuten keine Korrelation an
23.06.2018 | Kelsey Williams
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Unser erster Chart zeigt das Verhältnis zwischen dem Dow und Gold. Hier erfuhren wir, dass man 19,46 Unzen Gold braucht, um den heutigen Preis des Dow zu bezahlen. Unser zweiter Chart zeigt das Verhältnis zwischen dem Dow und dem US-Dollar und wir können sehen, dass man 25.241 US-Dollar braucht, um den Dow heute zu kaufen.
Wenn wir den obigen Chart betrachten, könnten wir zu der Annahme verführt werden, dass der Aktienmarkt (wie repräsentiert durch den Dow) ein Weg zu unermesslichem Reichtum ist. Aber ist er das?
Im Februar 1915 stand der Dow bei 55 Punkten. Eine einfache Kalkulation sagt uns, dass der Dow bei 25.241 um 45.800% gestiegen ist - in Dollar. Äußerst beeindruckend. Leider hat der US-Dollar in den letzten Jahrhunderten infolge der Inflation fast seinen gesamten Wert (mehr als 98%) verloren.
Wir wissen, dass Aktien eine gute langfristige Investition waren. Jedoch ist ein Chart der Aktienpreise - wie der obige - etwas irreführend. Um ein klareres Bild der wirklichen Aktienentwicklungen zu bekommen, müssen wir die Inflation bedenken.
Die Resultate der Inflation miteinzubeziehen, ist etwas problematisch. Wir wissen, dass die Dinge, die wir heute kaufen und konsumieren, mehr kosten als noch vor zehn oder zwanzig Jahren. Aber wie vergleichen wir die Lebenshaltungskosten von heute mit denen von vor 80 Jahren, als die Umstände komplett anders waren als heute? Industrieller und technologischer Fortschritt haben unser Leben in vielerlei Hinsicht vollkommen verändert, sodass es sehr schwer ist, die Auswirkungen der Inflation akkurat miteinzubeziehen. Es gibt zu viele Variablen und setzt subjektives Urteilsvermögen voraus.
Wenn man die Tatsache bedenkt, dass bekannte Maßstäbe wie der Verbraucherpreisindex manipuliert und unzuverlässig sind, scheint dies eine fast unmögliche Aufgabe zu sein.
Was wir brauchen, ist ein einzelner Maßstab, der die wirkliche Entwertung unseres Geldes/US-Dollar zeigt. Er muss einen anerkannten Wert besitzen (nicht dasselbe wie sein Preis), der im Laufe der Zeit stabil bleibt (Wertanlage) und an dem Politiker und Zentralbanker nicht "herumbasteln" können. Und er muss marktorientiert sein.
Gold ist der perfekte Maßstab. Es ist das ursprüngliche Geld. Sein Preis korreliert umgekehrt mit dem Wert des US-Dollar. Veränderungen des Goldpreises sind direkte Reflektionen der US-Dollar-Veränderungen.
Hier eine kurze Nebenbemerkung: Gold ist Bargeld in seiner ursprünglichen Bedeutung und Form. Was wir heutzutage als Bargeld bezeichnen, sind aus Papier gefertigte "Noten", die keinerlei innewohnenden Wert besitzen. Sie wurden ursprünglich als eine Art Quittung ausgestellt, die eine bestimmte Menge physischer Goldmünzen repräsentieren sollten, die in einem Lagerhaus oder an einem Verwahrort aufbewahrt wurden.
Lassen Sie uns erneut den Chart mit dem Verhältnis zwischen Dow und Gold betrachten. Mithilfe unserer neuen Perspektive, Goldunzen als Wertmaßstab zu verwenden anstatt des Dollar, sehen wir, dass der Dow Jones Industrial Average im letzten Jahrhundert um 580% gestiegen ist; was nicht annähernd so viel ist, wie die zuvor genannten 45.800%. Das ist ein deutlicher Unterschied. Und das zeigt, wie schlimm unsere Sicht auf die Finanzgeschichte aufgrund der Inflationsauswirkungen verzerrt ist.
Aber wir sind nicht nur auf Aktien begrenzt. Ähnliche Vergleiche funktionieren ebenfalls mit allem anderen, wie beispielsweise den Kosten eines Laibs Brot oder eines Liters Benzin.
Es gibt natürlich inflationsbereinigte Charts und Analysen. Und diese sind oftmals sehr hilfreich, wenn auch nur, um uns eine bessere Perspektive zu verleihen. Aber nichts ist einfacher und zuverlässiger - sowie akkurater - als die Benutzung von Gold als Wertmaßstab anstatt des Dollar.
© Kelsey Williams
www.kelseywilliamsgold.com
Dieser Artikel wurde am 11.06.2018 auf www.kelseywilliamsgold.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.