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Die Federal Reserve und langfristige Schulden

16.07.2018  |  Kelsey Williams
- Seite 2 -
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(Chart zeigt die Kapazitätsauslastung seit 1967. Die Kapazitätsauslastung entspricht dem Prozentsatz an von Unternehmen und Fabriken verwendeten Ressourcen, um Waren für Produktion, Bergbau und Strom und Gas für alle Institutionen innerhalb der Vereinigten Staaten herzustellen (ausgenommen derjenigen innerhalb US-amerikanischer Gebiete). Kapazitätsauslastung kann auch die Menge an Kapazität sein, die von der insgesamt verfügbaren Kapazität für die Produktion von nachgefragten Endprodukten verwendet wird. Die aktuelle Kapazitätsauslastung zum Stand von Mai 2018 beträgt 77,86.)


Es gibt einen klar definierten, langfristigen Rückgang der produktiven Verwendung von verfügbaren Ressourcen durch Unternehmen und Fabriken.

Während der 1980er und 1990er Jahre veränderte sich der zyklische Rhythmus der Kapazitätsauslastungsquote. Und sie schien sich auf langfristiger Basis nach oben zu bewegen. Meiner Meinung nach ist der Grund dafür, dass es während dieser Zeitspanne etwas echtes Wirtschaftswachstum gab. Durch eine optimistische Sicht auf die Zukunft wurde dieses Wachstum ausgelöst und gesteigert. Leider änderte sich dies rapide im Jahr 1998, als Long-Term Capital Management zusammenbrach und gerettet werden musste, gefolgt vom Jahr-2000-Problem.

Die Federal Reserve intensivierte ihre jahrzehntealte Steigerung der Geldmenge dramatisch. Es war der Anbruch einer neuen Ära des "Super-Geldes". Der Begriff ist hier eigentlich "Super billiges Geld". Und durch den Zusammenbruch der Aktien des Technologiesektors, 9/11, unterdurchschnittlichen Fahrzeugkrediten und Hypotheken wurde das Ganze noch schlimmer.

Warum sollte ein Unternehmen expandieren oder mehr produzieren, wenn es sich Geld so einfach leihen, seine Aktien zurückkaufen und dann die Dividenden der Aktionäre erhöhen kann? Weil der Fokus auf der Generierung eines höheren Aktienkurses liegt - beinahe ausschließlich.

Und dieselbe Preisentwicklung zeigt sich ebenfalls am Anleihe- und Immobilienmarkt. Wo ist der Mehrwert all dieser Preisanstiege, die wir beobachten können?

Wenn Sie sich fragen, wie wir diesen Punkt erreicht haben, dann finden Sie die Antwort - das haben Sie sicherlich bereits erahnt - bei der Federal Reserve.

Die Fed erschafft Geld aus dem Nichts und händigt es an das US-amerikanische Finanzministerium im Austausch gegen Anleihen (Schulden) aus. Einige der Anleihen werden von der Fed aufbewahrt, der Rest befindet sich im Besitz bestimmter Wertpapierhändler/Banken, die diese Anleihen Investoren anbieten, darunter anderen Banken und ausländischen Regierungen sowie Privatinvestoren.

Wenn die Anleihen fällig werden, gibt das US-Finanzministerium neue Anleihen aus. Die Federal Reserve "erschafft" mehr Geld aus dem Nichts und händigt diese der Regierung aus, damit diese die Anleihen bezahlen kann, die fällig werden. Natürlich gibt diese regelmäßig zusätzliche Anleihen aus, um mehr Geld von der Federal Reserve zu erhalten, um dann wiederum ihre Ausgaben zu bezahlen und weiterhin funktionsfähig zu sein.

Das ist jedoch nur der Anfang. Die Schulden sind fortwährend und ihre Auswirkungen werden durch das Mindestreservebankwesen verstärkt.

(Wenn Sie schon einmal Monopoly gespielt haben, dann wissen Sie, dass das Geld von der Bank kommt. Aber woher bekommt die Bank ihr Geld?)

Billige Kredite sind eine Gelddroge, die größtenteils die beabsichtigte Wirkung besitzt - die Wirtschaftsaktivität anzukurbeln. Und niemand möchte sie zurückgeben.

Die Fed weiß, dass zwei hohe Risiken entstehen, wenn man die Zinsen zu lange auf künstlich niedrigen Niveaus belässt: 1) Es fördert die Unterdrückung der fundamentalen Wirtschaftsaktivität und 2) kann zur Ablehnung des US-Dollars führen.

Leider haben uns die Bemühungen der Federal Reserve an einen Punkt gebracht, der nicht gut zu handhaben ist. Ihr Versuch, die Rückkehr auf ein normaleres Zinsniveau zu unterstützen, könnte eine Flut wertloser Schulden auslösen.

Eine Implosion der Schuldenpyramide und eine Zerstörung der Kredite würde zu einem weltweiten Preissturz aller Dinge (Aktien, Anleihen, Immobilien, Rohstoffe, etc.) auf etwa 50% bis 90% unter das aktuellen Preisniveau führen. Die flauen Wirtschaftsbedingungen könnten länger anhalten und viel schlimmer als alles sein, was wir uns aktuell vorstellen können.


© Kelsey Williams


Der Artikel wurde am 24. Juni 2018 auf www.kelseywilliamsgold.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.


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