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Preisausblick der Edelmetalle: Kaufen Sie jetzt

10.07.2018  |  The Gold Report
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Der Kupferpreis musste zuletzt heftige Verluste hinnehmen, und das kann man ganz offen dem US-Präsidenten zur Last legen, der fest entschlossen ist, die Länder abzustrafen, die viel bessere "Deals" geschlossen haben, als die amerikanischen Politiker das jemals erwartet hätten. Während die USA damit beschäftigt waren weltweit den Schulhofschläger zu geben, ohne Anlass in souveräne Staaten einmarschierten und Millionen von Menschen im Nahen Osten zur Flucht aus ihrer Heimat zwangen, haben China und Russland die Gefolgschaftstreue ihrer Partner durch gute alte Handelsabkommen gefestigt.

Diese Abkommen unterscheiden sich heute kaum noch von Militärbündnissen und insbesondere die Chinesen sind wahre Meister darin geworden, den mittellosen und Not leidenden Eseln vergoldete Karotten vor die Nase zu halten, um ihren Respekt und ihre Treue zu gewinnen.

Für die westlichen Unternehmenschefs ist die Verpflichtung der fernöstlichen Verhandlungsführer gegenüber den generationenübergreifenden Zielen des Landes zum gefürchteten Problem geworden. Während die Manager in den USA und in Europa, deren Vorstellung eines langfristigen Unternehmensplans gerade bis zur Schlussglocke der NYSE reicht, lediglich ihre Aktionäre zufriedenstellen müssen, sind ihre chinesischen Kollegen in erster Linie auf die Zustimmung der Partei angewiesen.

Langfristige Unternehmensprojekte umfassen in China auch heute noch mehrere Generationen. Die lähmenden Folgen einer ernsten Marktkorrektur, welche nicht nur möglich, sondern sehr wahrscheinlich ist, werden daher an den westlichen Märkten und für westliche Unternehmen viel stärker zu spüren sein als in China.

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Bei meiner persönlichen Anlagestrategie verfolge ich im Wesentlichen drei Ziele:
  • 1. Kapitalerhalt
  • 2. Kapitalerhalt
  • 3. Siehe Punkte 1 und 2.

Das war ein alter und sehr abgedroschener Witz, aber ich kann einfach nicht genug betonen, wie wichtig Vorsicht und Besonnenheit bei der Auswahl der Investitionen sind. Die Märkte sind nicht länger Schauplatz eines Kampfes zwischen Menschen und den beiden Gegnern Angst und Gier. Es geht nicht länger darum, wer der Stärkste, Intelligenteste und Schnellste ist oder wer das größte Durchhaltevermögen besitzt. All das wird heute von Maschinen übernommen, und diese sind darin viel besser als wir selbst.

Sie könnten nun einwenden, dass Maschinen nicht in der Lage sind, menschliche Emotionen vorherzusagen, weil sie selbst keine empfinden. Darauf entgegne ich allerdings: Sie erkennen die emotionale Reaktion menschlicher Marktteilnehmer auf ein preisveränderndes Ereignis innerhalb von Nanosekunden und agieren mit einer solchen Geschwindigkeit, dass sie den menschlichen Entscheidungen zuvorkommen und Analysen vorwegnehmen können - ganz ohne eigentliche Analyse.

Vielleicht sollten Sie Ihr Geld also den Nerds vom Quant-Trading anvertrauen und die Maschinen die Angelegenheit unter sich ausmachen lassen. Denken Sie mal darüber nach: Wenn ein HFT-Algorithmus (High-Frequency-Trading-Algorithmus) in der Lage ist, Ihre Order vor deren Ausführung zu analysieren und darauf zu reagieren, bevor Sie selbst zum Zug kommen, dann werden Ihnen im Grunde genommen die Ergebnisse Ihrer Recherchen gestohlen. Es handelt sich um den institutionalisierten Diebstahl geistigen Eigentums auf höchster Ebene. Genau das ruiniert die Märkte und zwingt tausende von brillanten Analysten dazu, ihren Beruf aufzugeben.

Hier treffen wir den Nagel auf den Kopf: Wenn wir der Vorherrschaft der Technologie in der Investmentbranche kein Ende setzen, werden die Finanzmärkte nicht länger als Zuleitungssystem dienen, welches innovative Unternehmen und Idealisten mit dem lebensnotwendigen Kapital versorgt. Die sinnvollen und logischen Gewinne, die private Spekulanten als Belohnung dafür erzielen können, dass sie ihre Finanzmittel zur Verfügung stellen, werden den Investoren nun durch solche eklatanten Eingriffe in die Märkte verweigert.

In den Tagen vor den automatisierten Algorithmen und der Diktatur der Zentralbanken wurden die Märkte noch durch eine äußerst zweckdienliche Mischung aus Angst und Gier gelenkt. Damals war die Atmosphäre an der Börse durch spürbare Aufregung und Spannung gekennzeichnet und die einzige Angst bestand oft darin, dass Sie die Gelegenheit verpassen würden, die Aktien einer bestimmten Minengesellschaft zu kaufen, welche aufgrund positiver Bohrergebnisse gerade durchstartete.

Die Gier, die Zwillingsschwester der Angst, stachelte die Anleger unterdessen zu aufrührerischem Verhalten an, während immer mehr Kapital in den Markt floss und diesen Schmelztiegel des menschlichen Gewinn- und Fortschrittsstrebens zum Brodeln brachte.

Das Ergebnis war immer das Gleiche: Manch einer machte Gewinne, manch einer erlitt Verluste, doch in jedem Fall wurde eine reichliche Menge Kapital beschafft und der Markt triumphierte. Das Vermögen, das durch diese Mechanismen an den Risikokapitalmärkten in Kanada und Australien kanalisiert wurde, schuf in abgelegenen Regionen ganze Industriezweige und bereicherte die lokale und indigene Bevölkerung, welche vom allgemeinen öffentlichen Interesse und Diskurs ansonsten völlig abgeschnitten war.

Die im Explorationssektor tätigen Unternehmer und Geologen, die ich während meines gesamten Berufslebens am meisten bewunderte, haben immer erzählt, dass sie die größte Freude empfanden, bevor sie eine bedeutende Lagerstätte entdeckten und bevor sie wohlhabend wurden. Die meisten von ihnen definieren Reichtum über ihre Familie und ihre Freunde, nicht über ihr Nettovermögen. Diese Sicht- und Lebensweise geht Hand in Hand mit Kapitalmärkten, die so funktionieren, wie sie sollen.

Das Problem besteht heute darin, dass kein rationaler Mensch in ein Unternehmen investieren wird, wenn er weiß, dass der vorherrschende Preismechanismus am entsprechenden Markt von Grund auf fehlerhaft ist. Im Marktsegment für medizinische Cannabisprodukte läuft derzeit alles großartig und es ist mehr als genug Liquidität vorhanden. Diese fehlt jedoch im Bergbausektor. Das sind allerdings an sich schon wieder bullische Voraussetzungen, denn angesichts dieser Lage ist das Abwärtspotential wirklich begrenzt.

Alles in allem lässt sich also feststellen, dass genau jetzt ein guter Zeitpunkt ist, um Gold und die Aktien der Goldunternehmen zu kaufen. Die Marktstimmung, die auch 2015 schon der Hauptgrund dafür war, dass ich "All in" ging, ist heute erneut extrem negativ. Wie Sie alle wissen, sollte man kaufen, wenn die Verzweiflung am größten ist, und verkaufen, wenn die Stimmung ekstatisch ist. Oder, wie viele meiner Kollegen sagen würden: "You want to be sellin' when they're yellin' and buyin' when they're cryin'" ("Sie sollten verkaufen, wenn alle johlen, und kaufen, wenn alle heulen.")


© Michael Ballanger
The Gold Report



Dieser Artikel wurde am 5. Juli 2018 auf www.theaureport.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.


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