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Das große Goldupgrade

10.08.2018  |  Dr. Keith Weiner
Im ersten Teil, der große Neustart, haben wir geschrieben, dass ein Neustart etwas Schreckliches ist. Das nächstbeste Beispiel ist der Niedergang Roms im Jahr 476 v. Chr., bei dem mehr als 90% der Bevölkerung aus der Stadt floh oder starb. Niemand sollte sich so etwas wünschen, aber jeder von uns lebt bedauerlicherweise innerhalb eines scheiternden Geldsystems. Schulden wachsen exponentiell.

Man muss einen Weg finden, um einen Übergang zur Verwendung von Gold zu schaffen. Wir haben bereits einige Möglichkeiten behandelt, die nicht funktionieren werden. Die Fed kann keinen richtigen Goldpreis festlegen oder den Preis an sich kontrollieren. Noch würde die Deklarierung des Dollar als goldgedeckte Währung funktionieren. Ein hoher Goldpreis wird Gold nicht in Umlauf bringen.

Nichts anderes als Einlösbarkeit wird das tun. Aber man kann den uneinlösbaren Dollar nicht im Nachhinein gegen Gold umtauschen lassen. Jeder Dollar im System wurde ohne eine Erwartung auf Einlösbarkeit geschaffen. Die Änderung dieser Regel würde zur größten Lobbyarbeit führen, die Washington jemals gesehen hat.


Zinsen ziehen Gold in Umlauf

Zinsen sind das Einzige, das Gold aus privaten Beständen in Umlauf bringen kann. Wir haben mehrere Male erwähnt, dass Zinsen den Fluss innerhalb des Goldstandards regulieren. Eine niedrigere Rate wird Gold tendenziell aus den Märkten und in private Vermögen ziehen. Eine höhere Rate wird das Edelmetall üblicherweise zurück zu den Märkte ziehen.

Beschäftigen wir uns damit etwas näher. Welchem Mechanismus folgt die Zirkulation? Wir werden einen Punkt aus dem letzten Artikel in diese Diskussion einbinden - dass Käufer nach einem niedrigeren und Verkäufer nach einem höheren Preis streben - und klarstellen, was wir in diesem Kontext als Preis sehen. Man braucht einen Markt, um den richtigen Preis zu finden.

Wir werden zudem eine weitere Idee einbinden: Dass der Dollar nicht durch Glaube oder Ignoranz gestützt wird. Es ist kein Nebeldunst, der auf die Aufdeckung einer Tatsache wartet, die jeden aufweckt, die Illusion verbannt und den Dollar kollabieren lässt.

Um ein Unternehmen von einer Ein-Mann-Werkstatt weiter auszubauen, muss der Unternehmer Geld aufbringen. In größeren Unternehmen bedeutet das typischerweise, dass man Finanzmittel von fremden Investoren erhält. Das Unternehmen verwendet dieses Geld, um seine Anlage zu bauen, Personal einzustellen und Rohmaterialien zu kaufen. Wenn das Unternehmen erfolgreich ist, verkauft es seine Produkte und macht Umsatz. Wenn es Gewinn verzeichnet, kann es Zinsen oder Dividenden an seine Investoren zahlen.

Denken Sie darüber nach. Das Unternehmen leiht (um es einfach zu halten, ist unser Beispiel eine Schuldenfinanzierung) sich Geld von Investoren und gibt dieses Geld aus. Das ist ein Schritt innerhalb des Zirkulationsprozesses. Offensichtlich werden die Investoren das Geld nicht gegen 0% Zinsen verleihen (unabhängig davon, dass nicht einlösbare Papierwährung sie entrechtet).

Wenn die Zinsen also null betragen, dann ist Gold aus der Zirkulation ausgeschlossen. Selbst wenn Gold bereits zirkulieren würde, dann würden Sparer mit ihrem konstanten Sparen Goldmünzen aus dem Umlauf ziehen. Wenn sie diese Münzen nicht verleihen, dann horten sie diese. All dieses Gold wäre bald darauf aus dem Umlauf verschwunden und der Goldstandard ausgetrocknet.


Resorption und Neuwachstum

Mithilfe eines menschlichen Knochens kann man eine interessante Illustration darstellen. Hierbei nimmt man an, dass die Elle (der äußere Knochen Ihres Unterarms) eine festgelegte Masse besitzt. Sie scheint sich nicht zu verändern, nachdem das Erwachsenenalter erreicht wurde. Jedoch gibt es zwei Vorgänge, die konstant stattfinden. Der eine ist die Knochenresorption, die Abtragung des Knochenmaterials. Dieser Prozess wird durch eine andere Kraft ausgeglichen, das Knochenneuwachstum.

Unter einem funktionierenden Goldstandard führen die Sparer das Goldäquivalent von Resorption durch. Zinsen hingegen folgen dem Goldäquivalent des Neuwachstums. Sparer nehmen Münzen aus dem Umlauf und bereiten sich auf ihre Pension vor. Zinsen verleiten sie dazu, die Münzen unter ihrer Matratze hervorzuholen und zur Bank zu bringen.

Zurück zu unserem Beispiel. Angenommen das Unternehmen erhält die Finanzmittel, die es benötigt und gibt diese für den Ausbau, Werkzeugverkäufer, Gehälter und Lieferanten aus. Jedes dieser Unternehmen bedient seine Schulden, bezahlt seine Angestellten, kauft seine Rohmaterialien, etc. Und all diese Angestellten kaufen Bedarfs- und Luxusgüter.

Gold fließt von Investoren zu Schuldnern, dann zu Lieferanten und Angestellten und zu weiteren Lieferanten und letztlich zurück zu den Investoren. Investoren sind ein wichtiger Teil der Wirtschaft, da jede echte Wirtschaft an der Spitze aufgewandten Kapitals erbaut wird. Sogar Lebensmittel, nicht zu vergessen Computerchips, sind nicht Früchte purer Arbeitskraft. Die moderne Produktion ist äußerst kapitalintensiv. Das bedeutet, dass sie sehr effizient und sehr produktiv ist.


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