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Ed Steer: Schockierende Preisbewegung der Edelmetalle zu erwarten

31.07.2018  |  Mike Gleason
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Mike Gleason: Es scheint nur so unglaublich, dass wir an den Futuresmärkten weiterhin Leute auf der anderen Seite des Trades haben. Warum, glauben Sie, spekuliert ein kleiner Investor dort und meint, er sei in der Lage diese Bullionbanken zu schlagen?

Ed Steer: Nun, das ist sicherlich möglich, wenn die kleinen Investoren wissen, wonach sie suchen müssen, um dies zu bewerkstelligen. Das passiert ständig. Aber lassen Sie mich etwas begrüßen, was Sie zuvor gesagt haben, Mike: Die Tatsache, dass viele Trader, die von JP Morgan und anderen Commercials ausgenommen werden, hirntote Trader des Managed Money sind. Nummer eins: Sie handeln nur mit gleitenden Durchschnitten.

Zweitens: Sie spielen immer mit dem Geld anderer Personen. Und je mehr Geld in den Sektor fließt, desto mehr können sie verwetten. Und solange sie dazu bereit sind, Sklaven der gleitenden Durchschnitte zu sein und die Bullionbanken - vor allem JP Morgan - dies wissen, halten die Commercials die Trader des Managed Money zum Narren, bis diese zur Vernunft kommen und beschließen, ihr Geld nicht länger zu verlieren.


Mike Gleason: Der Dollar war offensichtlich ein starker Gegenwind für die Metalle. In einem Ihrer kürzlichen Artikel, den ich gelesen habe, haben Sie angedeutet, dass die Machthaber den Dollar stützen und ihn am Rande einer potenziellen Abwärtsbewegung retten werden. Teilen Sie Ihre Gedanken mit uns.

Ed Steer: Absolut, keine Frage. Der Dollarindex ist in Wirklichkeit ein Ablenkungsmanöver. Etwas, das ich noch nie als starken Indikator für die Entwicklung der Bullionpreise gesehen habe. Wenn Sie zurück an das Jahr 2016 denken und sich ansehen, wo sich der Dollar damals befand und auf welchem Stand er sich derzeit befindet, dann sollte Gold viel höher sein als es aktuell ist. Denn der Dollar ist seit dieser Zeit um fast 1.000 Basispunkte gefallen, und das spiegelt sich natürlich gar nicht in den Edelmetallpreisen wider.

Weiterhin bemerkte der Silberanalyst Ted Butler in seinem wöchentlichen Kommentar, dass der Gold- und der Silberpreis seit dem 15. Juli um x Dollar gefallen sind, der Dollarindex sich jedoch praktisch nicht verändert hat. John Hathaway stellte bei seinen Recherchen vor einigen Jahren zudem eine Korrelation von etwa 0,31 zwischen dem Dollarindex und dem Goldpreis fest, was praktisch gesehen keine echte Korrelation ist.

Also ja, in machen Fällen stützen sie den US-Dollarindex, damit die Schmutzarbeit hinter den Kulissen durchgeführt werden kann. Würde man faire Handelsbedingungen an den Märkten zulassen, dann würde der US-Dollar ohne Frage zusammenbrechen und in Flammen aufgehen. Und die Edelmetalle würden durch die Decke schießen.


Mike Gleason: Ich möchte noch Ihre Gedanken zur Geldpolitik des US-Notenbank hören. Der Dollar hat in den letzten Wochen nach seinem Zusammenbruch im ersten Jahr von Trumps Präsidentschaft wieder an Stärke gewonnen. Letzte Woche äußerste der Präsident seine Sorgen bezüglich eines stärkeren Dollars und kritisierte die Beamten der Fed. Bisher haben sich die Erwartungen jedoch nicht sonderlich verändert. Beobachter der Fed erwarten noch immer mehrere Zinserhöhungen in diesem Jahr. Was denken Sie? Glauben Sie, dass die Fed auf diesem Kurs bleiben wird?

Ed Steer: Wissen Sie was? Auf diese Frage habe ich keine eindeutige Antwort. Müsste ich 10 Dollar verwetten, dann setze ich darauf, dass die Fed die Zinsen wahrscheinlich im September erneut erhöhen wird, egal was Trump denken mag. Wie wir jedoch zuvor und in Ihrer letzten Frage festgestellt haben, wird der US-Dollarindex künstlich gestützt, und würde man die Edelmetallmärkte, alle Rohstoffpreise und die Terminmärkte der COMEX nicht kontrollieren, dann würde der Dollar heute auf einem ganz anderen Niveau notieren - ganz gleich, wo sich die Zinsen befinden. Gleiches gilt auch für sämtliche Rohstoffpreise.


Mike Gleason: Sie verfolgen den Sektor offensichtlich als Ganzes. Wie geht es der Bergbaubranche? Wir beobachten diese andauernde Preisunterdrückung und die niedrigen Spot-Preise, vor allem für Silber, mit Sorge. Zugegeben, nur etwa 20% oder 30% des weltweit geförderten Silbers stammen von primären Produzenten, aber wird die Industrie trotzdem darunter leiden? Was denken Sie?

Ed Steer: Ich beobachte die Basismetalle nicht so genau, aber alle Rohstoffe tendieren derzeit nach unten. Das wird den Bergbauunternehmen und den primären Silberproduzenten ohne Fragen schaden; die primären Goldproduzenten spüren den Schmerz bereits. Es gab da diese Story über die Goldbergbauindustrie Südafrikas in den Nachrichten, gestern oder vorgestern.

Die südafrikanischen Bergbauunternehmen spüren den Schmerz natürlich sehr deutlich, da ihre Produktionskosten durch die Decke gehen, sie jedoch nicht profitabel sind. Sie beschweren sich nur weiter, wollen jedoch nicht zur Wurzel des Problems und der Tatsache vordringen, dass der Preis ihres Produkts von einer Handvoll Trader am Futuresmarkt der COMEX in New York festgelegt wird. Die Bullionbanken, wie ich zuvor und schon seit vielen Jahren gesagt habe - ebenso wie viele andere Leute - wissen, was los ist, weigern sich jedoch strikt zu helfen.



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