Suche
 
Folgen Sie uns auf:

Zinskosten der USA übersteigen das BIP der meisten Länder

07.08.2018  |  Steve St. Angelo
- Seite 2 -
Interessanterweise war der Schuldendienst für die US-Regierung im Jahr 2000 mit 361 Milliarden Dollar etwas teurer als 2012, als sie 360 Milliarden Dollar zahlen musste. Grund war der höhere Zinssatz, mit dem die staatlichen Schuldverschreibungen verzinst wurden. Dieser lag 2000 bei 6,6%. Die Schulden beliefen sich damals dagegen nur auf 5,6 Billionen Dollar. Der folgende Chart zeigt, wie die sinkenden Zinsen eine Explosion der Zinskosten in den USA verhindert haben:

Open in new window

Würden die Staatsschulden in Höhe von 21,2 Billionen Dollar, die die Vereinigten Staaten heute haben, mit 6,6% verzinst, hätte das zur Folge, dass sich die Kosten für den Schuldendienst auf schier unvorstellbare 1,4 Billionen Dollar pro Jahr erhöhen. Aus diesem Grund werden die Zentralbanken einen zu starken Anstieg der Zinssätze nicht zulassen - es sei denn, die Märkte erzwingen eine solche Erhöhung. Wenn das geschieht, wird die U.S.A. Titanic zu sinken beginnen.

Die oben erwähnten Zinskosten von einer halben Billion Dollar in diesem Jahr stellen bereits eine gigantische Summe dar. Um diese Zahl besser einordnen zu können, ist sie im nächsten Chart im Vergleich zum Bruttoinlandsprodukt verschiedener Staaten dargestellt:

Open in new window

Nach Angaben von Statistictimes.com liegen die US-Zinszahlungen von 500 Milliarden Dollar nur knapp unter dem BIP von Belgien und Schweden, das in diesem Jahr etwa 562 Milliarden bzw. 600 Milliarden Dollar betragen soll. Zudem übersteigen die Zinskosten der USA die wirtschaftliche Gesamtleistung von Staaten wie Thailand, Österreich, Norwegen, dem Iran, Island, Südafrika und Dänemark.

Tatsächlich sind die Zinszahlungen höher als das BIP von insgesamt 167 Ländern, die Sie unter dem obenstehenden Link finden. Weltweit haben nur 25 Staaten ein Bruttoinlandsprodukt, das größer ist als die Zinskosten der USA.

Wenn ich mit anderen über diese rasant steigenden Ausgaben spreche, werde ich oft gefragt: "Bezahlen wir diesen Betrag denn wirklich?" Vielen Menschen ist offenbar nicht bewusst, dass die Besitzer der US-Schuldverschreibungen in Höhe von 21,2 Billionen Dollar jeden Monat ihre Zinsen erhalten. Ganz gleich, ob es sich dabei um ausländische Regierungen, einheimische Rentenfonds oder andere Investoren handelt - alle wollen ihre Zinsen und verlassen sich auf die regelmäßigen Zahlungen.

Basierend auf einem durchschnittlichen Zinssatz von 2,3% erhält China auf diesem Wege beispielsweise 27 Milliarden Dollar im Jahr von der US-Regierung, während Japan 24 Milliarden Dollar bekommt. Beide Länder besitzen US-Staatsanleihen im Wert von mehr als 1 Billion Dollar.

Das große Problem für die US-Regierung ist: Was geschieht, wenn die Märkte einbrechen? Wenn die Aktienkurse crashen und die Immobilienpreise fallen, werden auch die Steuereinnahmen der Regierung stark zurückgehen. Die einzigen Maßnahmen, die den Staat in diesem Fall vor einem Bankrott bewahren können, sind Gelddrucken und Zinssenkungen.

Leider werden die Vereinigten Staaten in Zukunft nicht mehr über ein ausreichendes inländisches Energieangebot verfügen, um die Wirtschaft nach der nächsten Rezession oder Depression wieder in Schwung zu bringen. Die Schieferölproduktion wird ihr Maximum wahrscheinlich innerhalb der nächsten ein bis drei Jahre überschreiten. Wenn der Ölpreis im Rahmen einer Krise zusammen mit den Aktienmärkten crasht, könnte die Schieferölindustrie in den USA sogar noch schneller und umfassender kollabieren, als die Märkte das für möglich halten.

Die nächsten Jahre werden für die meisten US-Amerikaner wohl viele Überraschungen bereithalten.


© Steve St. Angelo
(SRSrocco)



Dieser Artikel wurde am 3. August 2018 auf www.srsroccoreport.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.



Bewerten 
A A A
PDF Versenden Drucken

Für den Inhalt des Beitrages ist allein der Autor verantwortlich bzw. die aufgeführte Quelle. Bild- oder Filmrechte liegen beim Autor/Quelle bzw. bei der vom ihm benannten Quelle. Bei Übersetzungen können Fehler nicht ausgeschlossen werden. Der vertretene Standpunkt eines Autors spiegelt generell nicht die Meinung des Webseiten-Betreibers wieder. Mittels der Veröffentlichung will dieser lediglich ein pluralistisches Meinungsbild darstellen. Direkte oder indirekte Aussagen in einem Beitrag stellen keinerlei Aufforderung zum Kauf-/Verkauf von Wertpapieren dar. Wir wehren uns gegen jede Form von Hass, Diskriminierung und Verletzung der Menschenwürde. Beachten Sie bitte auch unsere AGB/Disclaimer!




Alle Angaben ohne Gewähr! Copyright © by GoldSeiten.de 1999-2024.
Die Reproduktion, Modifikation oder Verwendung der Inhalte ganz oder teilweise ohne schriftliche Genehmigung ist untersagt!

"Wir weisen Sie ausdrücklich auf unser virtuelles Hausrecht hin!"