In der nächsten Krise wird Gold nicht wie 2008 fallen
30.08.2018 | Dr. Keith Weiner
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Goldbesitzer mit LeverageUnsere erste Frage lautet also: Haben diejenigen, die heute Gold besitzen, umfangreiche fremdfinanzierte Anlagen? Wir wissen, dass dies 2008 der Fall war, da die Preise innerhalb weniger Monate um 30% fielen, von mehr als 1.030 Dollar im März 2008 auf 700 Dollar im November. Und wir wissen noch etwas anderes: Bevor der Goldpreis im März 2008 den Wert von 1.030 $ erreichte, war er jahrelang angestiegen. Es war ein offensichtlicher, langfristiger Bullenmarkt mit einigen Rückgängen von 10% (klingt das nicht wie ein anderer, heutiger Markt?).
Daraus schlussfolgern wir, dass eine Menge Leute ihre Goldanlagen mit Fremdkapital finanziert haben. Und viele von ihnen nahmen höchstwahrscheinlich auch Kredite mit Gold als Sicherheit auf. Wir beziehen uns hier nicht auf diejenigen, die gehebelte Terminkontrakte kaufen. Aber lassen Sie uns dies mithilfe eines Charts, der die Entwicklungen von 2004 bis 2008 zeigt, für einen Moment genauer betrachten.
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Wir sehen, dass die Basis des Goldpreises zu Beginn des zweiten Halbjahres 2004 steigt und dieser Trend zwei Jahre anhält. Das fällt mit einem Rückgang des Dollar von etwa 77 Milligramm Gold auf weniger als 50 Milligramm Gold zusammen (d. h. der Goldpreis in Dollar stieg von etwa 400 Dollar je Unze auf etwa 600 Dollar). Da die Basis die Differenz aus dem typischerweise höheren Terminkurs und dem Spotpreis ist, sagt uns eine zunehmende Basis bei gleichzeitig steigendem Preis, dass der Markt durch eine Zunahme der Käufe am Futuresmarkt im Verhältnis zum physischen Markt angetrieben wird.
Zudem ist die Basis ziemlich flach, während sich der Preis über den August des nächsten Jahres hinweg flach ansteigend verhält. Dann beginnt der Dollar zu fallen und erreicht März 2008 ein Tief von 31 Milligramm Gold (d. h. Gold erreicht das erwähnte Hoch von mehr als 1.000 Dollar). Interessanterweise fällt die Basis, während der Dollar zurückgeht, was zeigt, dass die Entwicklungen am Goldmarkt in den nächsten drei Monaten nicht von Futures-, sondern Metallkäufern am physischen Markt angetrieben wurden.
Goldbackwardation im Jahr 2008
Danach beginnt der Dollar zu steigen und die Basis fällt weiter. Die Verkäufe am Terminmarkt treiben also den Preis. Wahrscheinlich kommt es am Futuresmarkt zu Nachschussforderungen. Der Goldkontrakt für Februar 2009 begann seine Backwardation am Freitag, den 12. Dezember 2008, d. h. der Terminkurs sank unter den Spotpreis und die Basis wurde negativ. Dies verstärkte sich am Montag, den 15. Dezember, bevor es einstweilen nachließ.
Hier eine historische Fußnote: Das ist der erste Fall von Backwardation am Goldmarkt, mit Ausnahme eines einzigen Tages, dem 5. Oktober 2000, während dem Ereignis, das als "Brown's Bottom" bekannt ist. Es war allerdings nicht das letzte Mal, dass es zur Backwardation kommen sollte: Seitdem wurde das Phänomen häufiger beobachtet.
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Gehen wir zurück zu unserer Analyse. Diese Backwardation zeigt eine steigende Nachfrage nach physischem Gold. Gleichzeitig fiel der Dollar um 2 Milligramm. Wir werden später noch darauf zurückkommen, warum die Leute physisches Edelmetall kauften, d. h. ihre Kreditpapiere gegen Geld eintauschten.