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Der Unterschied zwischen Banken und Commercials

14.09.2018  |  Craig Hemke
Selbst diese einfache Unterscheidung wurde absichtlich von Mitverschwörern der CFTC verschleiert.

Vor kurzem wurde häufig - und rechtmäßig - über die anhaltenden Extrema gesprochen, die innerhalb des wöchentlichen von der CFTC generierten Commitment of Traders Bericht veröffentlicht werden. Dieser Bericht, der die Positionen der "Spekulanten" und "Commercials" an den Gold- und Silbermärkten der COMEX zusammenfasst, zeigt aktuell relative Positionen, die man in Jahrzehnten noch nicht gesehen hat, wenn überhaupt. An sich gibt es genug Gründe zum Optimismus und für eine Hoffnung auf zukünftig höhere Preise. Das mag jedoch nicht der "Volltreffer" sein, den viele Analysten prognostiziert haben. Und es ist wichtig, dass Sie den Grund dafür verstehen.

Zuerst möchte ich ausführen, dass die Positionierung im CoT-Bericht, wie oben angemerkt, aktuell extreme Werte erreicht zu haben scheint. Die "Commercials" sind sowohl in COMEX-Gold als auch COMEX-Silber Netto-Long positioniert - das bedeutet, dass sie mit mehr Kontrakten Long positioniert sind als Short. Für das COMEX-Gold ist es das erste Mal, dass die Commercials seit 2001 Netto-Long sind. Für das Silber an der COMEX ist es das erste Mal in der Geschichte des Berichts, der bis 1986 zurückreicht, dass die Commercials Netto-Long positioniert sind. Siehe unten:

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Wenn man dieselbe CoT-Analyse anwendet, die uns seit 2006 gut gedient hat, dann scheinen die obigen Werte äußerst bullisch. Wir haben gelernt, dass sich große Positionen, die sich aufbauen, ausnahmslos umkehren. Im Juli 2016 beispielsweise hielten die großen Spekulanten eine Netto-Long-Position in COMEX-Gold von mehr als 316.000 Kontrakten, während die Commercials Netto-Short mit mehr als 340.000 Kontrakten waren.

Was als nächstes passiert ist, sollte keine Überraschung sein. Der Preis wurde zerschmettert, während Spekulanten rasch die Fluch ergriffen, Longs loswurden und so eine Kettenreaktion niedrigerer Tiefs auslösten. Unter Verwendung derselben Logik führt uns dies nun zu der Schlussfolgerung, dass die Spekulanten bald zum Kauf und zur Deckung ihrer Short-Positionen gezwungen werden. Daraufhin wird der Preis steigen und eine Kettenreaktion höherer Hochs in Gang bringen.

Und das könnte der Fall sein. Jedoch scheint ein kritischer Faktor verloren gegangen zu sein. Die traditionelle CoT-Analyse war hilfreich als sich die Positionierung bei Extrema befand und jede Seite stark Long oder Short war. Doch die heutige Positionierung ist historisch, was die Seitenverteilung der Positionierungen angeht; in keinem Fall ist sie "extrem". Statt Netto-Positionen von mehr als 300.000 sind die Seiten beinahe ausgeglichen. Die großen Spekulanten in COMEX-Gold sind Netto-Short mit 13.500 Kontrakten und die Commercials sind Netto-Long mit 6.500. Ist dies ein "Extrem" oder ein neues Gleichgewicht? Das wird sich im Laufe der Zeit herausstellen. Doch wenn man es auf diese Weise betrachtet, dann kann man sehen, dass der CoT weit davon entfernt liegt, ein automatisches, bullisches Signal zu sein, als das ihn viele betiteln.

Hier ein weiterer Punkt, den man in Betracht ziehen muss. In den letzten Tagen habe ich eine Vielzahl von Artikeln gesehen, die fälschlicherweise behauptet haben, dass "die Banken nun Long positioniert sind" und dass "JPMorgan nun auf unserer Seite ist". Lassen Sie mich klarstellen: Nichts in den Daten der CFTC belegt diese Aussagen. Vielleicht positionieren sich einige Banken heimlich Long und vielleicht verwenden andere diese Short-Positionierung der Spekulanten, um ihr Risiko zu reduzieren. Doch die echten von der CFTC veröffentlichten Daten führen nicht zu diesen pauschalen Schlussfolgerungen und Aussagen.

Warum? Sehen Sie selbst. Unten finden Sie einen Screenshot von der Webseite der CFTC. Das ist eine offizielle Erklärung darüber, wer als Teil der "Commercials" gilt und wer nicht:

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