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Preistief am Goldmarkt: Ein verlorener Schatz für Investoren?

11.10.2018  |  Frank Holmes
- Seite 2 -
Der schrumpfende Aktienmarkt schrumpft noch schneller

Wie Sie bereits wissen, ist einer der Gründe, warum Gold jahrhundertelang so wertvoll war - als Rohstoff und als Währung - seine Seltenheit. Es macht etwa 0,003 Millionstel der Erdkruste aus. Laut dem World Gold Council (WGC) wurden geschätzte 190.040 Tonnen bisher abgebaut, wobei für die Bergbauunternehmen heute nur noch 54.000 Tonnen im Boden verbleiben und diese zu immer höheren Kosten gefördert werden müssen.

"Peak Gold", wie manche Experten es nennen, ist ein echter Grund zur Sorge, der den Preis des gelben Edelmetalls aufgrund eines Ungleichgewichts von Angebot und Nachfrage in die Stratosphäre befördern könnte.

Seltenheit ist schließlich das, was den Aktienbullenmarkt aktuell höher treibt. In den letzten 20 Jahren nahm die Anzahl gelisteter Unternehmen stetig ab, größtenteils aufgrund strengerer wertpapierrechtlicher Vorschriften.

Und nun kaufen diese Unternehmen - dank dem Geld, das durch die letztjährige Unternehmenssteuerreform hereinkam - Rekordmengen (oder zumindest beinahe) ihrer eigenen Aktien zurück.

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Wie viel genau? Ich habe Ihnen vor kurzem mitgeteilt, dass die Unternehmen des S&P 500 alleine im Juniquartal rekordverdächtige 190,6 Milliarden Dollar für Aktienrückkäufe ausgaben, eine Zunahme von beinahe 60% im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Apple führte sie an und nahm Aktien im Wert von 21,9 Milliarden Dollar aus dem Umlauf. Das liegt nur leicht unter dem Rekord vom ersten Quartal, als das Unternehmen sogar 22,8 Milliarden Dollar für Aktienrückkäufe aufwendete.

Allgemein mag die Wall Street diese Rückkäufe, die die Zahl der insgesamt ausstehenden Aktien reduzieren. Als Ergebnis nehmen der Gewinn je Aktie und die verfügbaren Dividenden je Aktie zu, auch wenn der Unternehmensprofit nicht wächst.

Aber es gibt eine Reihe von Problemen. Erstens: Rückkäufe setzen Kapital voraus, das anderorts für Investitionen, zur Verbesserung von Equipment, für Gehaltserhöhungen der Angestellten usw. hätte ausgegeben werden können. Zum ersten Mal seit zehn Jahren, so Goldman Sachs, haben die bisher im Jahr 2018 getätigten Rückkäufe die Investitionsausgaben überholt. Der S&P 500 hat bereits ein übertriebenes Preisniveau, was bedeutet, dass Unternehmen wie Apple zu hohen Kursen kaufen.

Zweitens: Rückkäufe nehmen Aktien vom Markt. Im letzten Jahrzehnt haben Unternehmen Anteile im Wert von 4,4 Billionen Dollar zurückgekauft, als ein historisch niedriges Zinsniveau eine Marktumgebung schuf, in der es für einige Unternehmen vorteilhafter war, Schuldpapiere herauszugeben anstelle von Aktien. Im Folgenden habe ich mich dazu entschieden, den Sektor für Basiskonsumgüter hervorzuheben, da der Aktienrückgang seit 2006 hier besonders dramatisch war. Die Zahl verringerte sich von etwa 32,5 Milliarden Aktien auf 27,5 Milliarden Aktien - eine Abnahme von mehr als 15%.

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Heute "werden nicht genügend Aktien ausgegeben, um diejenigen auszugleichen, die aus der Zirkulation genommen werden", so Reuters. Das Nettoaktienangebot fiel im Jahr 2016 zum ersten Mal negativ aus und könnte in diesem Jahres erneut im negativen Bereich enden.

Die Investmentlandschaft verändert sich grundlegend, wie auch die Zeitbombe der passiven Investitionen zeigt. Es ist schwer zu sagen, wo dies enden wird - wenn nur noch eine Apple-Aktie übrig ist? Preise würden explodieren und Investition würde für viele noch unerreichbarer werden, als sie es heute bereits sind.


© Frank Holmes
U. S. Global Investors



Der Artikel wurde am 01. Oktober 2018 auf www.usfunds.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.


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