Index signalisiert Bankenkollaps und die nächste Finanzkrise
06.11.2018 | Jim Willie CB
Ein sehr deutliches und unangenehm lautes Warnsignal ertönte. Dieses ist von großer Bedeutung für alle, die in der realen Welt leben und nicht in der Fantasiewelt der US-Finanzmärkte. Die offizielle Geschichte von der langsamen Wirtschaftserholung ist eine glatte Lüge, denn die Rezession, die 2006 begann, hat sich seitdem Jahr für Jahr fortgesetzt. Die Täuschung wird mit Hilfe der falschen (untertriebenen) Inflationsraten erzielt, die zur Anpassung des "realen" Bruttoinlandsprodukts verwendet werden.
Das entscheidende negative Signal geht vom starken Rückgang des Bankaktienindex BKX aus. Doch sehen wir uns zunächst die wichtigsten Warnzeichen von 2007 und Anfang 2008 an:
Die Fannie-Mae-Aktie hatte mehr als 90% verloren, was fast immer einen unmittelbar bevorstehenden Bankrott bedeutet. So kam es auch. Die Prämie der Lehman-CDS erhöhte sich innerhalb weniger Monate auf das Fünf- bis Siebenfache. Die Insider verlassen das sinkende Boot typischerweise als erste, da sie über bessere Informationen verfügen. Doch Lehman Brothers ist genau genommen nicht gesunken, sondern wurde vielmehr versenkt.
Sowohl Goldman Sachs als auch JP Morgan kauften große Teile von Lehman auf, die sie nie bezahlten, und zwangen die Investmentbank so in eine Liquiditätskrise, die schließlich ihr Ende bedeutete. Das kann man sich durchaus so vorstellen, wie die Plastiktüte, die einem gefesselten Opfer bei einem Mord über den Kopf gezogen wird.
Das zweite Verbrechen von Goldman Sachs war die Tatsache, dass Goldman Sachs für die Credit Default Swaps von der Versicherungsgesellschaft AIG Auszahlungen in Höhe von 100% erhielt, während andere Finanzunternehmen nur 65% oder weniger bekamen. Solche Ereignisse waren 2008 an der Tagesordnung. Mit den 700 Milliarden gestohlenen Dollar des Troubled Asset Relief Program (TARP) der US-Regierung erreichte der Betrug seinen Höhepunkt.
Der Aktienindex des US-Bankensektors, bekannt unter seinem Kürzel BKX, ist gefährlich gesunken. Seit den Hochs im März hat der Index 18% verloren. Aktuell findet eine kleine Erholung statt, die sicherlich auf das Eindecken von Short-Positionen zurückzuführen ist. Dies signalisiert ein fatales Ereignis in der nahen Zukunft - womöglich gar den Auslöser einer großen Finanzkrise.
Seit einem Jahr warnt der Autor bereits vor einem systemischen Lehman-Ereignis, welches die gesamte westliche Finanzwelt erfassen wird, einschließlich der Banken und der Anleihemärkte, da in den letzten zehn Jahre keinerlei Reparaturen stattgefunden haben. Kurz gesagt: Das System hat all die Fehler aus der Subprime-Krise verdreifacht. Die nächste Finanzkrise wird daher größer, umfassender und sehr viel schwerwiegender.
Alle Fehler, die im Zusammenhang mit Kredit- und Währungsmissbrauch gemacht wurden, wurden nun auf das gesamte Spektrum der Staatsanleihen, Unternehmensanleihen und wichtigen Aktienmärkte übertragen. Die US-Treasuries sind dank der Schuldenmonetarisierungen der Federal Reserve, der Haushaltsdefizite in Billionenhöhe und der fehlenden Käufer zum Paradebeispiel zweitklassiger Anleihen geworden.
Dieser Missbrauch setzt sich auch im Bankenwesen anderer Staaten und an sämtlichen Schwellenmärkten fort. Die westlichen Banken haben den Schwellenländern weitere Mittel geliehen, damit diese ihre Zinszahlungen leisten können, und um den Ausfall von Schuldverschreibungen in Höhe von 9 Billionen Dollar zu vermeiden. Bei der nächsten Krise werden sie reihenweise pleite gehen.
Bankenindex gibt ernstes Warnsignal
Die äußerst unheilvolle Warnung aus dem Bankensektor wurde kaum beachtet. Das Hauptaugenmerk galt den starken Kursverlusten der großen US-Aktienindizes Dow Jones und S&P 500, ihren Erholungsrallys und ganz allgemein ihrer unregelmäßigen Entwicklung. Auch den FANG-Aktien (Facebook, Apple, Netflix, Google) schenkte man große Aufmerksamkeit. Zu dieser Gruppe der Marktlieblinge, deren Bewertungen in keinem Verhältnis zu ihren miserablen Fundamentaldaten stehen, können Sie auch Tesla zählen.
Natürlich hat Apple einen sehr hohen Cashflow, hohe Gewinne und große Barreserven, aber die Zukunft der Herstellungsstätten des Unternehmens ist ungewiss. Viel beachtet wurden auch die US-Staatsanleihen und der Anstieg der Rendite auf 10-jährige Treasury Bonds über die als beinahe magisch angesehene 3-%-Linie. Festzustellen ist in jedem Fall, dass die internen Daten der US-Aktienmärkte schlecht sind, und dass die Volatilität zunimmt.
Nach Ansicht des Autors gibt uns der Index des Bankensektors ein eindeutiges, ohrenbetäubendes Signal. Der Rückgang des Ölpreises von 74 auf 66 Dollar und die ernste Gefahr eines weiteren Absinkens auf unter 60 Dollar sollte den Banken zu Denken geben. Diese sind stark in die Ölbranche investiert und anfällig gegenüber Problemen im gesamten Energiesektor und insbesondere im Schieferölsegment. Die Schieferölunternehmen mit ihren erschreckend schlechten Erntefaktoren und der zunehmenden Erschöpfung der Quellen sind letztlich dem Untergang geweiht. Schon seit Jahren werden sie nur von den lebenserhaltenden Maßnahmen der Wall Street gerettet.
Der BKX-Bankenindex ist auf eine Weise gesunken, die sich auch als "Absturz von einer Klippe" beschreiben lässt. Der mittelfristige Trend wurde überzeugend nach unten durchbrochen. Außerdem kreuzen sich die gleitenden Durchschnitte derzeit auf bearishe Weise - ein ebenso kritisches Signal, das man genau im Auge behalten sollte. Es droht eine Fortsetzung der Abwärtsbewegung.
Die US-Notenbank Fed ist womöglich schon in höchster Alarmbereitschaft und erwägt, die Aktienkurse der Großbanken zu stützen, um das Warnsignal abzuschwächen. Unter Umständen wird sie allerdings nur einen heftigen, lawinenartigen Kurssturz auszulösen. Den Notenbankern geht es lediglich darum, dem Fieberpatienten das Thermometer wegzunehmen. Es wird aber sehr schwer werden, die Entwicklung des BKX schönzureden, besonders falls er unter die Unterstützung bei 90 Punkten sinkt und sich in den nächsten Monaten (oder Wochen) der 70-Punkte-Linie nähert.
Das entscheidende negative Signal geht vom starken Rückgang des Bankaktienindex BKX aus. Doch sehen wir uns zunächst die wichtigsten Warnzeichen von 2007 und Anfang 2008 an:
- der Einbruch des Aktienkurses der Hypothekenbank Fannie Mae
- der sprunghafte Anstieg der Prämien auf die Credit Default Swaps von Lehman Brothers
Die Fannie-Mae-Aktie hatte mehr als 90% verloren, was fast immer einen unmittelbar bevorstehenden Bankrott bedeutet. So kam es auch. Die Prämie der Lehman-CDS erhöhte sich innerhalb weniger Monate auf das Fünf- bis Siebenfache. Die Insider verlassen das sinkende Boot typischerweise als erste, da sie über bessere Informationen verfügen. Doch Lehman Brothers ist genau genommen nicht gesunken, sondern wurde vielmehr versenkt.
Sowohl Goldman Sachs als auch JP Morgan kauften große Teile von Lehman auf, die sie nie bezahlten, und zwangen die Investmentbank so in eine Liquiditätskrise, die schließlich ihr Ende bedeutete. Das kann man sich durchaus so vorstellen, wie die Plastiktüte, die einem gefesselten Opfer bei einem Mord über den Kopf gezogen wird.
Das zweite Verbrechen von Goldman Sachs war die Tatsache, dass Goldman Sachs für die Credit Default Swaps von der Versicherungsgesellschaft AIG Auszahlungen in Höhe von 100% erhielt, während andere Finanzunternehmen nur 65% oder weniger bekamen. Solche Ereignisse waren 2008 an der Tagesordnung. Mit den 700 Milliarden gestohlenen Dollar des Troubled Asset Relief Program (TARP) der US-Regierung erreichte der Betrug seinen Höhepunkt.
Der Aktienindex des US-Bankensektors, bekannt unter seinem Kürzel BKX, ist gefährlich gesunken. Seit den Hochs im März hat der Index 18% verloren. Aktuell findet eine kleine Erholung statt, die sicherlich auf das Eindecken von Short-Positionen zurückzuführen ist. Dies signalisiert ein fatales Ereignis in der nahen Zukunft - womöglich gar den Auslöser einer großen Finanzkrise.
Seit einem Jahr warnt der Autor bereits vor einem systemischen Lehman-Ereignis, welches die gesamte westliche Finanzwelt erfassen wird, einschließlich der Banken und der Anleihemärkte, da in den letzten zehn Jahre keinerlei Reparaturen stattgefunden haben. Kurz gesagt: Das System hat all die Fehler aus der Subprime-Krise verdreifacht. Die nächste Finanzkrise wird daher größer, umfassender und sehr viel schwerwiegender.
Alle Fehler, die im Zusammenhang mit Kredit- und Währungsmissbrauch gemacht wurden, wurden nun auf das gesamte Spektrum der Staatsanleihen, Unternehmensanleihen und wichtigen Aktienmärkte übertragen. Die US-Treasuries sind dank der Schuldenmonetarisierungen der Federal Reserve, der Haushaltsdefizite in Billionenhöhe und der fehlenden Käufer zum Paradebeispiel zweitklassiger Anleihen geworden.
Dieser Missbrauch setzt sich auch im Bankenwesen anderer Staaten und an sämtlichen Schwellenmärkten fort. Die westlichen Banken haben den Schwellenländern weitere Mittel geliehen, damit diese ihre Zinszahlungen leisten können, und um den Ausfall von Schuldverschreibungen in Höhe von 9 Billionen Dollar zu vermeiden. Bei der nächsten Krise werden sie reihenweise pleite gehen.
Bankenindex gibt ernstes Warnsignal
Die äußerst unheilvolle Warnung aus dem Bankensektor wurde kaum beachtet. Das Hauptaugenmerk galt den starken Kursverlusten der großen US-Aktienindizes Dow Jones und S&P 500, ihren Erholungsrallys und ganz allgemein ihrer unregelmäßigen Entwicklung. Auch den FANG-Aktien (Facebook, Apple, Netflix, Google) schenkte man große Aufmerksamkeit. Zu dieser Gruppe der Marktlieblinge, deren Bewertungen in keinem Verhältnis zu ihren miserablen Fundamentaldaten stehen, können Sie auch Tesla zählen.
Natürlich hat Apple einen sehr hohen Cashflow, hohe Gewinne und große Barreserven, aber die Zukunft der Herstellungsstätten des Unternehmens ist ungewiss. Viel beachtet wurden auch die US-Staatsanleihen und der Anstieg der Rendite auf 10-jährige Treasury Bonds über die als beinahe magisch angesehene 3-%-Linie. Festzustellen ist in jedem Fall, dass die internen Daten der US-Aktienmärkte schlecht sind, und dass die Volatilität zunimmt.
Nach Ansicht des Autors gibt uns der Index des Bankensektors ein eindeutiges, ohrenbetäubendes Signal. Der Rückgang des Ölpreises von 74 auf 66 Dollar und die ernste Gefahr eines weiteren Absinkens auf unter 60 Dollar sollte den Banken zu Denken geben. Diese sind stark in die Ölbranche investiert und anfällig gegenüber Problemen im gesamten Energiesektor und insbesondere im Schieferölsegment. Die Schieferölunternehmen mit ihren erschreckend schlechten Erntefaktoren und der zunehmenden Erschöpfung der Quellen sind letztlich dem Untergang geweiht. Schon seit Jahren werden sie nur von den lebenserhaltenden Maßnahmen der Wall Street gerettet.
Der BKX-Bankenindex ist auf eine Weise gesunken, die sich auch als "Absturz von einer Klippe" beschreiben lässt. Der mittelfristige Trend wurde überzeugend nach unten durchbrochen. Außerdem kreuzen sich die gleitenden Durchschnitte derzeit auf bearishe Weise - ein ebenso kritisches Signal, das man genau im Auge behalten sollte. Es droht eine Fortsetzung der Abwärtsbewegung.
Die US-Notenbank Fed ist womöglich schon in höchster Alarmbereitschaft und erwägt, die Aktienkurse der Großbanken zu stützen, um das Warnsignal abzuschwächen. Unter Umständen wird sie allerdings nur einen heftigen, lawinenartigen Kurssturz auszulösen. Den Notenbankern geht es lediglich darum, dem Fieberpatienten das Thermometer wegzunehmen. Es wird aber sehr schwer werden, die Entwicklung des BKX schönzureden, besonders falls er unter die Unterstützung bei 90 Punkten sinkt und sich in den nächsten Monaten (oder Wochen) der 70-Punkte-Linie nähert.