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Gold Fields Ltd., Südafrika

27.08.2004  |  Ralph W. Stemper
Gold Fields Ltd. (GF) ist einer der weltweit führenden Goldminenkonzerne. Die Strategie von GF ist es, ein ungehedgedter, regional diversifizierter, qualitativ hochwertiger Edelmetallproduzent zu sein. In vielen Bereichen hat GF dies bereits erreicht. Die Gruppe verfügt über eine hohe Liquidität, hat eine überschaubare Anzahl großer Vorhaben und weiß jede Schwäche im Rand und jede Stärke im USD auszunutzen.

Ein Bereich in dem Gold Fields seinen südafrikanischen Konkurrenten einiges voraus hat, sind die internationalen Akquisitionen. Während die Konkurrenten Harmonie Gold, AngloGold oder Durban Roodepoort Deep nur mäßigen Erfolg aufweisen konnten, leistete sich GF keinen Fehlgriff. Bereits 1/3 der Produktion findet außerhalb Südafrikas statt und 60% des Gewinns werden im Ausland generiert. Obwohl dies in den letzten Jahren dem starken Rand zuzuschreiben ist, wird erwartet, dass auch das Verhältnis in Zukunft ähnlich bleibt. Da in den nächsten Jahren neue Produktionsstätten im Ausland schneller entstehen dürften als in Südafrika, wird sich das Verhältnis wohl noch verstärken.

73% der Aktien von GF befinden sich, nachdem AngloGold ihre 20% Beteiligung an Norilsk Nickel verkauft hat, in ausländischen Händen. Denkbar ist eine Zusammenlegung der Goldengagements von Norilsk mit dem Geschäft von GF, im Austausch gegen weitere Anteile oder Beteiligungen (z.B. Arctic Platinum).

Die Aktivitäten in Südafrika sollen durch die Initiative "Projekt 500" analysiert und optimiert werden. Das "Projekt 500" wird dabei in zwei Unterpunkte aufgespaltet: "Projekt 400“ und "Projekt 100". Ziel des Projektes 400 ist es, konstant hohe Erträge zu erwirtschaften um 400 Mio. Rand p.a. mehr zu generieren und die Gewinnmarge bei 20% zu halten. Projekt 400 umfasst diverse Maßnahmen für die Minen Driefontein, Kloof und Beatrix. Mit dem Projekt 100 sollen durch Kostensenkungsmaßnahmen 100 Mio. Rand p.a. eingespart werden.

GF strebt eine Produktionserweiterung um 1,5 Mio. oz p.a. innerhalb der nächsten fünf Jahre an. Was auf den ersten Blick ein relativ optimistisches Vorhaben zu sein scheint, ist zu etwa 2/3 abgeschlossen: Tarkwa - zusätzliche 200.000 oz p.a., St. Ives - zusätzliche 100.000 oz p.a., Cerro Corona - zusätzliche 280.000 oz p.a., Arctic Platinum - zusätzliche 400.000 oz p.a.. In der Summe ergibt dies bereits 1 Mio. oz p.a. mehr. Die noch verbleibenden 500.000 oz p.a. sollen durch den Erwerb neuer Minen oder durch die Erforschung neuer Vorkommen erreicht werden.

GF Explorationsvorhaben folgen der so genannten "Rule of two´s", einem Programm, das die Richtlinien für neue Projekte vorgibt. In den Fokus geraten dabei nur Vorkommen von mindestens 2 Mio. oz und einer Fördermenge p.a. von 200.000 oz. Die Kosten dürfen ½ des langfristigen Goldpreises (ca. 180 USD/oz) nicht übersteigen. Diese Vorgaben gewährleisten erfahrungsgemäß zweistellige Ertragsraten. GF Explorationsabteilung hält Beteiligungen an verschiedenen börsennotierten "Gold Juniors". Der Wert dieses Portfolios liegt aktuell bei 91 Mio. USD, der Kaufpreis betrug ca. 43 Mio. USD.

Die drei aussichtsreichsten Explorationsprojekte von GF sind Committee Bay, Essakane und Bibiani. Bei Committee Bay (Nunavut, Kanada) hält GF eine Aktienoption die dem Unternehmen für den Preis von 5 Mio. CAD 55% an der Mine sichert. Das Projekt befindet sich im Stadium der Ressourcendefinition. Im Fall von Essakane (Burkina Faso, Afrika) handelt es sich ebenfalls um eine Kaufoption, die GF in drei Tranchen 70% an der Mine sichert. Hier wurde die Bohrungsphase erfolgreich abgeschlossen. Bibiani gehört GF bereits zu 100% und liegt in Ghana. Bibiani wurde für 400.000 USD von AngloGold erworben und befindet sich wie Committee Bay im Stadium der Ressourcendefinition. Diese Phase wird voraussichtlich Ende 2004 abgeschlossen.

Gold Fields hat es während der letzten fünf Jahre geschafft, seine nachgewiesenen Reserven um 35 Mio. oz und die geschätzten Ressourcen um 101 Mio. oz zu steigern. Die Kosten für diese Erhöhung beliefen sich auf 16,5 USD/oz bei den nachgewiesenen Reserven. Der Marktdurchschnitt liegt bei 35 USD/oz. Die Kosten für den Bereich der geschätzten Ressourcen lagen bei 5,70 USD/oz, was durchaus Spielraum für "Ausschuss" zulässt.

Obwohl man die Finanzstrategie von GF als konservativ nennen könnte, ist das Unternehmen nicht völlig abgeneigt Fremdkapital aufzunehmen. Man erinnere sich an die Akquisition von Damang die zu 100% fremdfinanziert war oder die Akquisition von WMC (St. Ives und Agnew) die ebenfalls größtenteils fremdfinanziert wurde. Das Management ist sich jedoch der Tatsache bewusst, dass der Leitsatz völlig ungehedged zu sein, in Verbindung mit einem niedrigen Goldpreis, das Unternehmen bei einem hohen Verschuldungsgrad in Schwierigkeiten bringen könnte.

Bei einem Cash-Bestand von ca. 3,1 Mrd. Rand, unter Berücksichtigung nicht zum Kern gehörender Investitionen und realisierbarer Währungsgewinne sogar 4,5 Mrd. Rand, ist bei GF nicht die Frage ob genügend Liquidität vorhanden ist. Vielmehr stellt sich die Frage, was mit dem Geld geschehen soll? Aufgrund der südafrikanischen Bestimmungen kann GF bis zu 2 Mrd. Rand in den Erwerb inländischer Anlagen aufwenden und 1 Mrd. Rand in die Expansion außerhalb von Südafrika.

Zählt man folgende anstehende Projekte zusammen, dürfte das Management keine schlaflosen Nächte bezüglich der Kapitalverwendung haben: Tarkwa (120 Mio. USD), St. Ives (125 Mio. AUD), Cerro Corna (180 Mio. USD), Arctic Platinum (260 Mio. USD), Driefontein und Kloof (550 Mio. USD). Möglich erscheint angesichts der soliden Bilanz eine Kapitalerhöhung, wenn das Marktumfeld dies zuläßt.

Wir sind der Meinung, dass Gold Fields großes Potential besitzt, ihr Geschäft zu vergrößern, sowie die Kosten in den bestehenden Tätigkeitsfeldern zeitnah zu reduzieren. Die aktuelle Entwicklung beim Gold und die positiven Aussichten für die weitere Entwicklung haben sich in den letzten vier Wochen bereits deutlich auf den Aktienkurs ausgewirkt. Unserer Meinung nach besitzt die Aktei allerdings noch weiteres Aufwärtspotential und halten deshalb Gold Fields mittelfristig für ein interessantes Investment.


© Ralph W. Stemper
www.rohstoff-report.de

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