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Silber kann Erwartungen nicht erfüllen

18.12.2018  |  Kelsey Williams
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Der Nettoeffekt ist, dass Sie noch immer Nettoverlierer sind, wenn Sie Silber zu Beginn seines fünf Jahrzehnte andauernden und durch Angebot/Nachfrage beeinflussten Preisanstiegs als echtes Geld, am freien Markt erworben hätten.

Wie schneidet Silber im Vergleich zu Gold also ab? Über denselben Zeitraum hinweg nahm der inflationsbereinigte Wert des Goldes um ein Fünffaches zu. Das ist mit einer Zunahme von 400% für Gold gleichzusetzen, verglichen mit einem kleinen Nettoverlust für Silber.

Entspräche Silber den Preiszunahmen von Gold über die letzten 45 Jahre, dann würde man es heute zu 72,00 Dollar je Unze handeln - nicht 14,41 Dollar.

Seit ihren zeitgleichen Preisspitzen im Januar 1980 bewegte sich Gold 58% höher und Silber 66% tiefer.

Seit 1913 hat der US-Dollar mehr als 98% seiner Kaufkraft verloren. In anderen Worten: Man braucht fünfzig Mal so viele Papierdollar, um vergleichbare Mengen ähnlicher Waren und Dienstleistungen zu erwerben wie 1913. Die 60-fache Zunahme (1.237 Dollar geteilt durch 20,67 Dollar) des Dollargoldpreises gleicht den Rückgang der US-Dollarkaufkraft ziemlich gut aus. Die elffache Zunahme (14,41 Dollar geteilt durch 1,29 Dollar) des Silberdollarpreises tut das offensichtlich nicht.

Die Verwendung von Silber als Geld ist historisch gut dokumentiert. Ich verstehe das. Aber es ist dennoch ein primär industrieller Rohstoff. Und keiner dieser Verwendungszwecke (einzeln oder kombiniert) macht Silber besonders genug, um diese übertriebenen Behauptungen von denjenigen zu rechtfertigen, die die Geschichte verändern zu erwarten.

Die vieldiskutierte Differenz zwischen Verbrauch und Produktion, das Gold-Silber-Verhältnis, die Hortung von Silberbullion durch JP Morgan Chase - keines dieser Themen rechtfertigt die Aufmerksamkeit, die sie derzeit erhalten. Denn sie gelten für "Fundamentaldaten" des Silbers.

Sie werden missverstanden und überbetont, um Preisprognosen dubioser Natur zu rechtfertigen.

Klar ist jedoch, dass der größte Risikofaktor für Analysen von Silber und Prognosen über dessen Preis unrealistische Erwartungen sind. Diese Erwartungen haben ihre Wurzeln in der Preisentwicklung der Jahre 1971 bis 1980.

Es gibt zwei primäre Gründe, warum der Silberpreis in den 1970er Jahren stieg:

1. Die Silberbergbauproduktion hing dem Verbrauch in den 1950er und 1960er Jahren beinahe zwei Jahrzehnte hinterher. Während dieser Zeitspanne verkaufte das US-Finanzministerium regelmäßig Silber aus seinem Bestand von beinahe zwei Milliarden Unzen. Das unterdrückte den Marktpreis des Metalls. Im Jahr 1970 war das Silber fast vollständig aufgebraucht und das Finanzministerium musste die Verkäufe stoppen. Demnach wurde der Silberpreis befreit und war in der Lage ein höheres Niveau zu finden, auf dem es Konsum und Produktion letztlich ausgleichen konnte.

2. Im Jahr 1971 hoben die Vereinigten Staaten jegliche Einlösbarkeit des US-Dollar in Gold auf. Diejenigen, die vorausschauend genug waren, um die fortlaufende Bedrohung der US-Dollarentwertung zu erkennen, erwarben Gold und Silber basierend auf ihren historischen Rollen als Geld.

Diese beiden Kräfte drückten den Silberpreis zu dieser Zeit weit über ein angemessenes nachhaltiges Niveau hinaus. (Von einem durchschnittlichen Preis von 1,60 Dollar auf ein Hoch von 49,50 Dollar im Januar 1980; das stellt eine Zunahme von 3.000% dar.)

Von 1971 bis 1980 erlebte Silber eine Mischung aus Ereignissen, die höchstwahrscheinlich nicht erneut auf diese Weise auftreten werden. Zumindest nicht in naher Zukunft. Des Weiteren diente diese Zeit als Aufholphase, in der der Silberpreis auf ein höheres Niveau stieg, das den traditionellen Gesetzen von Angebot und Nachfrage besser entsprach.

Grund dafür ist, dass der Silberpreis hundert Jahre zuvor Regierungseinmischung bezüglich Preisunterstützung und Preisunterdrückung unterlag. Und die zugrundeliegende Motivation für die Regierungshandlungen war politischer Natur.

Leider erwarten viel zu viele Leute, dass sich die Jahre von 1971 bis 1980 wiederholen werden. Und sie werden weiterhin enttäuscht werden. Selbst die Preisexplosion des Metalls 1999 bis 2011 drückte es inflationsbereinigt nur auf die Hälfte seiner 1980-Spitze (siehe obiger Chart).

Einstweilen - so genügt es zu sagen - hat sich nichts verändert, was die haarsträubenden Silberprognosen rechtfertigt.

(Siehe auch: Kein Silberstreif am Horizont)


© Kelsey Williams


Der Artikel wurde am 08. Dezember 2018 auf www.kelseywilliamsgold.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.


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