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Gold ist keine Investition - Sie werden davon nicht reich

05.01.2019  |  Kelsey Williams
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Wenn Gold in einer anderen Währung als US-Dollar ausgezeichnet werden würde, bliebe seine Rolle und sein Wert gleich. Das Einzige, das sich ändert, ist sein Wertmaß, also zum Beispiel chinesische Yuan. Das hat nichts mit der einzigen grundsätzliche Eigenschaft von Gold zu tun - es ist echtes Geld. Das ändert sich nicht und wird auch immer so bleiben.

Wenn Gold als Investition charakterisiert wird, kaufen es die Leute (sie investieren in Gold) mit der Erwartung, dass es "etwas machen" wird. Aber sie werden höchstwahrscheinlich enttäuscht. Wie oft hören wir, dass der Goldwert von den Zinssätzen beeinflusst wird; oder schlimmer, dass er sich umgekehrt zu den Zinssätzen bewegt?

Die ganzen 1970er hinweg, während der Goldpreis von 40 Dollar je Unze auf ein Hoch von 850 Dollar je Unze stieg, schossen die Zinssätze höher. Die Rendite der zehnjährigen US-Staatsanleihen überstieg 15%. Es gab einen ernsten Mangel an Nachfrage nach rentierlichere Investitionen. Da wundert man sich, wenn man Aussagen wie diese hört: "Höhere Zinsen verstärken den Wert des Dollar, indem sie US-amerikanische Vermögenswerte attraktiver für Investoren machen, die nach Rendite streben."

Dann, zwischen 2000 und 2011, als der Goldpreis von 250 Dollar je Unze auf 1.900 Dollar je Unze stieg, setzten die Zinssätze ihren langfristigen Abstieg auf ein historisch niedriges Niveau fort. Sie fielen sogar beinahe auf 0% und in manchen Fällen sogar ins Negative.

Das sind zwei Zeiträume von je zehn Jahren, in denen der Goldpreis übergroße Gewinne gemacht hat. Und die Zinssätze verhielten sich in diesen Zeiträumen jeweils genau gegensätzlich. Es gibt einfach keine Wechselwirkung zwischen Gold und Zinssätzen.

Hier ist ein weiteres Beispiel einer fehlerhaften Annahme, die zur Enttäuschung führte.

"Ende 1990 gab es sehr viele Spekulationen bezüglich der potenziellen Auswirkungen des drohenden Golfkriegs auf den Goldpreis. Es gab ein paar Aufwärtssprünge und die Angst nahm zu, als der Stichtag für den Einsatz näherkam. Fast zeitgleich mit dem Beginn der Bombenoffensive der US-Streitkräfte fiel der Goldkurs stark ab; verlor dabei seine zuvor angesammelten Kursgewinne und fiel sogar noch tiefer.

Die meisten Beobachter beschreiben diesen Umschwung als eher überraschend. Sie schreiben es dem schnellen und entschlossenen Eingreifen und den erzielten Ergebnissen zu. Das ist eine willkommene Erklärung, aber nicht notwendigerweise richtig.

Der Einfluss, den der Krieg auf den Wert des US-Dollar hatte, war für den Goldpreis ausschlaggebend. Selbst eine längere Beteiligung hätte nicht zwangsläufig die relative Stärke des US-Dollar geschwächt."

Der Goldpreis wird nicht durch Zinssätze, Weltgeschehen, politische Unruhen oder industrielle Nachfrage bestimmt. Das Einzige, das man im Auge behalten muss, um Gold zu verstehen und wertzuschätzen, sind die Entwicklungen des US-Dollar.

Ja, und wird es für Goldinhaber nicht gewinnbringend sein, wenn der US-Dollar plötzlich auf Talfahrt geht und der Goldkurs auf 10.000 Doller je Unze schnellt? Nein.

Damit der Goldpreis von seinem aktuellen Niveau aus, und so rapide, einen Wert von 10.000 Dollar erreichen kann, müsste es einen entsprechenden Wertverlust des US-Dollar geben. So ein signifikanter und rapider Rückgang wäre aus den Preisen, die man für Güter und Dienstleistungen zahlt, leicht ersichtlich.

Sie bräuchten die "Gewinne", um die deutlich teureren Artikel zu bezahlen, die Sie normalerweise kaufen, wie z. B. Butter. Wenn Butter 25 Dollar das Pfund kostet und Gold 10.000 Dollar je Unze, dann haben Sie gar keinen Gewinn gemacht. Sie würden Glück haben, wenn Sie mit den Auswirkungen der Inflation Schritt halten könnten. Doch reich werden Sie nicht.

Das mag entmutigend für diejenigen klingen, die auf den großen Coup warten, steht jedoch mit den Goldkursbewegungen im Einklang, die in den obigen Charts dargestellt sind.

Wenn wir uns noch einmal den ersten Chart vornehmen, sehen wir, dass der Goldpreis von seinem Hoch im Jahr 1980 von 850 US-Dollar je Unze auf das Hoch im Jahr 2011 von 1.900 US-Dollar je Unze stieg. Umgerechnet ist das ein Gewinn von 1.050 US-Dollar (1.900 $ - 850 $) je Unze bzw. 123%.

Leider erhält man auf inflationsbereinigten Basis (zweiter Chart) einen negativen Nettoertrag von 10%. Effektiv deckte sich der Goldpreis nicht einmal mit dem Hoch aus dem Jahr 1980. Und dieses Ergebnis erhält man nach 31 Jahren Wartezeit.

Es ist absolut nachvollziehbar, dass der Goldpreis 2011 nicht in der Lage war, ein neues inflationsbereinigtes Hoch zu erreichen. Da Gold keine Investition ist, sollten wir nicht erwarten, dass es sich wie eine verhält. Das tut es nicht, kann es nicht und wird es auch niemals tun.

Es gibt die Annahme, dass der sich ändernde Goldpreis ein Hinweis darauf ist, dass sein Wert sich ändert. Das ist nicht so. Es ist der Relativwert des US-Dollar, der sich verändert.

Als Gold im täglichen, praktischen Gebrauch als Geld verwendet wurde, war es das Wertmaß, das dafür benutzt wurde, um von den Menschen geschätzte Güter und Dienstleistungen auszuzeichnen. Folglich zahlten Menschen für Mehl, Schinken, Bohnen, Kleiderstoffe und Haarschnitte mit Bruchteilen von Gold; oder Bruchteile von Währungen, die mit Gold austauschbar waren.

Heutzutage versuchen wir echtes Geld (Gold) mit Geldersatz (Papierwährungen), der keinen echten Wert besitzt, auszuzeichnen. Das scheint mir widersinnig.

Jegliche Probleme, das hieraus entstehen, setzen sich aus der Tatsache zusammen, dass wir heute Wertgegenstände mittels Geldersatz bepreisen, der keinen Wert besitzt. Das ist nicht nur widersinnig, sondern finanzieller Selbstmord.


© Kelsey Williams


Der Artikel wurde am 14. Dezember 2018 auf www.kelseywilliamsgold.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.
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