Ein Zyklus-Trader-Interview mit längerfristigen Aussichten zu Währungen, Edelmetallen etc.
28.12.2018 | David Smith
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Der "unheimliche 40-Jahres-Zyklus"Eric Hadik: Ich denke, Zyklen können bei dieser Untersuchung helfen. Sie geben Ihnen ein gewisses Maß an Timing und Erwartung, aber natürlich ist es wichtig, sich die tatsächlichen Ergebnisse und die aktuellen Trends anzusehen, um ein klareres Bild zu erhalten. In den letzten Jahren habe ich mehrere Berichte und recht umfangreiche Analysen zu einem 40-Jahres-Zyklus gemacht, der vielleicht einer der unheimlichsten Zyklen in der Geschichte ist.
Es überrascht nicht, daß er in alten Texten und der Bibel zitiert wird. Er ist auch für Generationen repräsentativ. Wenn ich das Zitat erwähne: "Diejenigen, die nicht aus den Lehren der Geschichte lernen, sind dazu verdammt, sie zu wiederholen", dann ist das etwas, das eine Generation oder zwei dauert.
Der 40-Jahres-Zyklus hilft in diesem Zusammenhang wirklich beim Timing. Ich habe mehrere Artikel darüber geschrieben, wie sich dies auf die Währungskriege in unserem Land ausgewirkt hat, und zwar vor allem seit den 1770er Jahren, sogar noch davor bis in die 1690er, die Plymouth Bay Colony und die ersten Versuche einer Fiat-Währung. Alle 40 Jahre hat man einen großen Kampf um die Währungskontrolle und -Herrschaft erlebt, üblicherweise Gold und Silber gegen Papier. Aber diesmal dachte ich, die Dinge würden einen Vormarsch in einen neuen Bereich machen - Digitalwährungen.
Wenn Sie in die zweite Hälfte der 1770er Jahre zurückgehen, dann gab es da die Einführung des Continental, der 1781 zusammenbrach. Danach gab es ihn überhaupt nicht mehr. Dann, 40 Jahre später in den 1810er Jahren, gab es einen Kampf um die Neugründung der US Nationalbank. Der ganze Kampf ging um die Währungskontrolle und einige der Dinge, die von den Gründungsvätern geschrieben wurden, fokussierten sich darauf, wie diese Nationalbank die Währungskontrolle beeinflussen würde.
Die Nationalbank wurde 1816 neu errichtet. Das führte zum Zusammenbruch von 1819 und 1821 bildete sich ein Boden. Dann, 40 Jahre später in den 1850er Jahren, hat die Regierung die Menge an Silbermünzen reduziert und die Währung auf andere Weise manipuliert. Bis Ende der 1850er hatte es zuerst die Aussetzung der Silberzahlungen, dann die Aussetzung der Goldzahlungen gegeben. 1861 war die Talsohle, aber es war auch der Beginn des Bürgerkriegs und einer Inflationsperiode.
Vierzig Jahre später, in den 1890er Jahren, kam es nach dem Milliarden-Dollar-Kongreß und der1896er Wahl, wo der Goldstandard gegen den Silberstandard durchgesetzt wurde und die berühmte "Cross of Gold" Rede von William Jennings Bryan gehalten wurde, zu einer weiteren Schlacht. Diese 1896er Wahl endet mit der Wiederherstellung des Goldstandards, ich glaube im Jahre 1900.
Wieder einmal passierte die Schlacht in der zweiten Hälfte der Dekade und dann - im ersten Jahr der folgenden Jahrzehnte, also 1781, 1821, 1861, 1901 - drehten sich die Dinge.
Vierzig Jahre später, nach den 1890er Jahren, kamen dann die 1930er. Die Aussetzung von Silber und Gold - ihr Verbot - erhöhte über Nacht den Wert. Ich denke, es war ein Sprung von 60% für internationale Zahlungen. Das führte zu einem zweiten Crash beim Aktienmarkt Ende der 1930er Jahre, bei dem bis 1941 so ziemlich alles einen Tiefpunkt erreichte und dann kam der Eintritt in den Zweiten Weltkrieg.
Vierzig Jahre später kommen wir in die 1970er Jahre mit dem Nixon Gold-Schock und dem Zusammenbruch von Bretton Woods. Es gab Ende der 1970er Jahre einen Inflationsschub, der auf den Jamaica Accord folgte, die offiziele Scheidung vom Gold im Jahre 1976. Dann folgten dessen Auswirkungen bis Ende der 70er, Anfang der 80er Jahre.
Der 40jährige Zyklus der Kämpfe zwischen Gold, Silber und den Währungen war einfach unheimlich. dies war einer der Hauptgründe, weshalb ich der Meinung war, der zweite Teil der 2010er Jahre ähnliche Kämpfe erleben würde. Es gab aber andere, spezifischere Aspekte. Jedes Mal ist es eine andere Schlacht. Manchmal war Gold der Gewinner, doch öfter war es das nicht und Gold und Silber verloren gegen die Fiat-Währungen. Aber diese breiteren Zyklen wiederholen sich immer wieder - dieser 40jährige und ein ähnlicher 80jähriger Zyklus laufen über hunderte von Jahren, bis zurück in die 1200er Jahre und einige bis hin zum Ursprung der Goldmünzen.
Es ist etwas, das von seiner Beständigkeit und Ausdauer her unheimlich ist. Ich denke, wir befinden uns in der nächsten Phase. Ich blicke auf 2019 bis 2021 als Kulminationspunkt oder Crescendo in der letzten Schlacht.
Es ist mir auch nicht entgangen, daß der von mir erwähnte 80jährige Zyklus die Kriege Amerikas vom Höhepunkt des Unabhängigkeitskrieges im Jahre 1781, zum Beginn des Eintritts in den Bürgerkrieg 1861 und dann den Eintritt in den Zweiten Weltkrieg 1941 umspannt. Ich betrachte auch 2021 im Zusammenhang mit dem Kriegszyklus, um ein Gefühl dafür zu bekommen, wie es sich entwickelt und dann aussieht. Ich möchte keinen Alarm schlagen, aber man sollte sich dieser Zyklen bewußt zu sein, die sich immer wiederholen, und versuchen, von ihnen zu lernen.
David Smith: Der Zyklus, den Sie gerade erwähnt haben und der in die Zeit von 2021 geht, paßt gut zu dem langen Titel "The Fourth Turning: An American Prophecy - What the Cycles of History Tell US About America´s Next Rendezvous with Destiny", geschrieben um 1995 über die 70 - 80 Jahre langen Zyklen und die Generationen-änderungen von den Autoren Strauss und Howe. Ich fand es faszinierend und so sehr vorausschauend. Nochmal, man muß das Jahr nicht genau erwischen, um zu wissen, daß wir es mit etwas Wichtigem zu tun haben.
Was den 40-Jahres-Zyklus angeht, sind wir uns dessen sicher lange bewußt. Aber wenn Sie die Zwietracht in Saudi-Arabien betrachten, das seit den 1970er Jahren der Dreh- und Angelpunkt für den Petrodollar und die die US-Dollar-Dominanz ist, dann könnte es einen Paradigmenwechsel geben, wenn es zu einem Attentat oder einem Bündniswechsel kommt. Und das könnten zu einem Paradigmenwechsel für uns alle werden.
Eric Hadik: Ja, die Ereignisse der letzten ein bis zwei Wochen veranlaßten viele Leser dazu, von mir zu verlangen, mich über eine Reihe anderer Zyklen auszulassen, über die ich in den letzten beiden Jahren geschrieben hatte. Einer war die Türkei bis zurück zum Ottomanischen Reich, die einen ähnlichen 40-Jahres-Zyklus durchläuft und auch viele längerfristige Zyklen bestätigte, wie 100-Jahres- und 200-Jahres-Zyklen. Bei all diesen habe ich meinen Fokus für 2019, wo sie große Synergie haben bzw. zusammentreffen. Zur gleichen Zeit hatte ich einige unabhängige, nicht damit in Zusammenhang stehende Arbeiten über langfristige Zyklen in Saudi-Arabien angestellt und diese ließen mich auf 2019 konzentrieren.
Seit dem arabischen Frühling haben sich wachsende Spannungen zwischen der Türkei und Saudi-Arabien aufgebaut. Die Türkei ist mehr für die Umstürzler und die Bewegung geht hin zur Selbstbestimmung in vielen Nationen im Mittleren Osten, wobei Saudi-Arabien genau das Gegenteil davon ist und weiß, was das für ihre Monarchie bedeuten würde.
Aber jetzt mit dem Attentat auf Khashoggi in ihrem Konsulat in Istanbul geht die Diskussion in eine andere Richtung und auf eine andere Ebene: "Ist da eine Verbindung zwischen der Masse dieser Zyklen im nächsten Jahr? Oder werden sie sich auf andere Art und Weise entfalten?" Es war faszinierend zu sehen, wie die beiden (Nationen) mit den jüngsten Ereignisse auf Konfrontationskurs gingen.
Die Möglichkeit einer Edelmetall-gestützten Kryptowährung?
David Smith: Eric, vor einem Jahr hatte ich das Vergnügen, Sie für David Morgans Top Level Service, den Master Mind, zu interviewen. Damals unterhielten wir uns über eine Neuausrichtung der Währung. Sie erwähnten - quasi zwischen Tür und Angel - die Möglichkeit einer mit Edelmetallen abgesicherten, digitalen Währung. Ich glaube, Sie sprachen damals über Gold, aber es könnte sich natürlich auch genauso gut um Silber handeln. Glauben Sie, daß diese Möglichkeit das Potential hat - ohne gleich von Verdrängung zu sprechen -, so doch wenigstens eine sinnvolle Alternative zum Dollar im Besonderen oder zu der Fiat-Währung im Allgemeinen zu bieten?