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Der Grund, warum der Palladiumpreis am Goldpreis vorbeizog

31.01.2019  |  Frank Holmes
Palladium mag zwar nicht die Schlagzeilen füllen, wie Gold es tut, aber in letzter Zeit hatte es einen richtig guten Lauf. Das Edelmetall ist nicht nur schon seit zwei Jahren der beste Rohstoff, sondern sein Preis überholte auch zum ersten Mal seit 2001 den Goldpreis. Zum allerersten Mal knackte es letzte Woche 1.400 Dollar je Unze, bevor der Kurs wieder etwas sank. Von seinem 52-Wochentief im August stieg Palladium um fast 70%. Davon gewann es ca. 16% allein in den letzten 30 Handelstagen.

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Das Angebot ist begrenzt, aber wie viele andere Dinge haben wir die Palladiumrally der Regierungspolitik zu verdanken. In diesem Fall meine ich speziell die Regierungen in Europa, die kürzlich ihre Kraftfahrzeugs-Emissionsnormen verschärft haben. Die sogenannte "Euro-Norm" stuft Fahrzeuge auf einer Skala von 1 bis 6 ein, wobei 1 den höchsten Abgaswerten und 6 den niedrigsten entspricht.

Einige europäische Städte haben die schmutzigsten "Euro-1"-Fahrzeuge bereits auf ihren Straßen verboten. Alten Diesel-Fahrzeugen ist es seit Januar 2018 untersagt, in Brüssel zu fahren. Im Mai 2018 wurde Hamburg zur ersten deutschen Stadt, in der dasselbe gilt.


Dieselmotoren im Visier

Aber nun, da ein neues Jahr angebrochen ist, weiten einige Stadtverwaltungen die Verbote auf Euro-2-Fahrzeuge aus. Nächsten Monat wird Frankfurt - Deutschlands Finanzzentrum - so weit gehen, dass es alle Dieselfahrzeuge mit Euro-4-Klassifizierung und weniger verbietet sowie alle Benzinfahrzeuge mit Euro 1 und 2.

Ich glaube, diese Ausweitung wurde teilweise durch einen Kommentar von Elzbieta Bienkowska ausgelöst. Sie ist eine EU-Kommissarin, deren Aufgabengebiet die Kontrolle von Industrie und Unternehmertum beinhaltet. In einem Gespräch mit Bloomberg im Mai sagte sie, dass Diesel-Autos Geschichte seien.

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Daraufhin, als sollten Bienkowskas Vorhersagen schneller eintreffen als erwartet, wurde im Juni eine vernichtende Studie zu Dieselmotoren von derselben Gruppe herausgebracht, die 2015 vor dem VW-Abgasskandal warnte. Dieser Studie zufolge, die vom International Council on Clean Transportation (ICCT) durchgeführt wurde, verfehlten selbst die neuesten, saubersten Diesel-Fahrzeuge die strikten EU-Emissionsnormen im "realen" Fahrbetrieb. Peter Mock, Geschäftsführer von ICCT, verteidigte den Bericht, indem er sagte, dass "so ziemlich alle Euro-6-Diesel auf dem Markt nicht sauber sind."

Die europäische Meinung zu Diesel war bereits im Sturzflug, aber es wird noch schlimmer. In der ersten Jahreshälfte 2018 sanken die Verkaufszahlen von Dieselfahrzeugen innerhalb der Europäischen Union (EU) und der Europäischen Freihandelsassoziation (EFTA) um mehr als 16% im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Im Gesamtjahr 2018 verzeichneten die britischen Dieselverkäufe ein Minus von fast 30%, so die Society of Motor Manufacturing and Traders (SMMT). Zwischen 2016 und 2018 fiel der Anteil von Diesel-Fahrzeugen an Neuwagenverkäufen in der EU dramatisch, von fast der Hälfte aller Verkäufe auf knapp unter einem Drittel.



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