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Wöchentlicher Kommentar: Einfach erklärt

09.03.2007  |  Theodore Butler
Ich hatte nicht geplant, diese Woche zu schreiben, aber die Marktentwicklungen waren dramatisch genug um einen kurzen Kommentar zu verfassen. Nach meinen letzten Artikeln, die sich mit hohem potentiellem Risiko, Gewinn und Volatilität aufgrund einer extremen Diskrepanz in der Struktur der Futuresmärkte für Gold und Silber befassten, kamen der darauf folgende Ausverkauf und die Volatilität nicht unerwartet. Natürlich war ein Preisverfall von 50 $ bei Gold und 2 $ bei Silber extrem, aber die Longposition der technisch orientierten Fonds sowie die Shortposition der Händler an der COMEX waren ebenso extrem, wie aus der Dokumentation des Commitment of Traders Report (COT-Daten) hervorgeht. Offensichtlich befanden wir uns tatsächlich an einem kritischen Punkt.

Die letzten COT-Daten über die Positionen, die am 27. Februar (genau vor dem Beginn des Ausverkaufs) gehalten wurden, bestätigten und übertrafen sogar die erwarteten extremen Positionen von technisch orientierten Fonds und Händlern in den Futuresmärkten für Gold und Silber. Tatsächlich wurde bei Silber ein bemerkenswerter Rekord erreicht. Die konzentrierte Netto-Shortposition der 4 größten Trader erreichte ein historisches Niveau von mehr als 263 Millionen Unzen und war damit in einer Woche um mehr als 36 Millionen Unzen gestiegen. Bitte denken Sie darüber für einen Moment nach. Die 4 größten kommerziellen Trader hielten gerade erst die größte Netto-Shortposition in der Geschichte des Handels an der COMEX und wir fielen innerhalb von ein paar Tagen um 2 $ pro Unze. Denken Sie das war Zufall?

Bei Gold stieg die gesamte Netto-Shortposition auf zusammen (COMEX und CBOT) 206.000 Kontrakte (20,6 Millionen Unzen), eine größere Shortposition als jemals zuvor, mit Ausnahme der Woche vom 11. Oktober 2005. Vom Preis-Tief im Januar bis zur Veröffentlichung der letzen COT-Daten stieg die kombinierte Fonds-Long/Händler-Shortposition in Gold um fast 115.000 Kontrakte (11,5 Millionen Unzen), allein in der letzten Woche gab es einen Anstieg um 22.000 Kontrakte. Gold fiel daraufhin um fast 50 $ innerhalb von ein paar Tagen. Auch hier frage ich Sie, denken Sie dass dieser Preisverfall Zufall war, nach dem die Händler eine rekordverdächtige Shortposition hielten? Denken Sie, dass es ein Zufall war, dass sich sowohl bei Gold als auch bei Silber derart extreme Shortpositionen gebildet hatten und beide in so kurzer Zeit so stark fielen?

Lassen Sie mich das einfach erklären. Gold stieg von Anfang Jänner bis letzte Woche um 80 $ und Silber um 2,50 $, weil während dieses Preisanstiegs 11,5 Millionen Unzen an Papiergold und 120 Millionen Unzen an Papiersilber von technisch orientierten Fonds gekauft und von den Händlern verkauft wurden. Bisher ist Gold um 50 $ und Silber um 2 $ gefallen, da diese Papier-Positionen liquidiert werden. Es gibt keinen anderen Grund, der diese Preisbewegungen erklären könnte. Nicht Währungen, nicht die Inflation, nicht physische Käufe durch ETFs oder durch den Handel, nicht politische Spannungen und auch keine Charts oder sonstige Dinge. Angesichts der sachlichen und überprüfbaren COT-Daten ist schwer zu verstehen, wie irgendein Beobachter des Gold- oder Silbermarktes dies nicht sehen könnte. Lassen Sie mich das klar ausdrücken: Obwohl die COT-Daten die Zukunft nicht immer punktgenau vorhersagen können (manchmal können sie das sogar), erklären sie im Nachhinein jede größere Bewegung. Dies bringt entscheidendes Verständnis für zukünftige Analysen.

Was nun? Es gab im Zuge dieses Preisrückgangs zweifellos eine signifikante Liquidierung der Longpositionen der technisch orientierten Fonds und der Shortpositionen der Händer. Und genau darum geht es bei diesem Rückgang. Gab es genug Liquidierung um den Markt als vollkommen liquidiert zu bezeichnen und von sehr niedrigem Risiko zu sprechen? Nein. Kann es von diesem Punkt an zu einem raschen Anstieg kommen? Sicher. Kann es immer noch einen starken Ausverkauf geben? Sicher. Werden die Händler erfolgreich sein, so wie immer? Vielleicht nicht, aber die Geschichte lässt uns annehmen, dass es so sein wird. Wird die Volatilität weiterhin bestehen? Zählen Sie darauf.




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