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Der Basel-III-Plan: Goldpreisanstieg bis in die Unendlichkeit?

18.04.2019  |  Dr. Keith Weiner
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Eigenkapital und langfristige Anleihen werden als sehr stabil angesehen. Sichteinlagen und zwischenbankliche Übernachtkredite sind das nicht. Staatsanleihen benötigen keine stabile Finanzierung, da diese immer liquidiert werden können und rasch fällig werden. Hypotheken benötigen eine hohe Quote an stabiler Finanzierung.

Wenn Sie sich die Bank vorstellen, wie sie von zwei Zangen in die Mangel genommen wird, dann ist das ein korrektes Bild. Eine dieser Zangen ist die Tatsache, dass die Finanzmittel von Bankgläubigern abgehoben werden können, während die andere Zange aus der Tatsache besteht, dass die Bank Schwierigkeiten damit hat, die Assets zu verkaufen, um die Gläubiger zurückzuzahlen.

Und nun kommen wir zu Gold.

Einige Leute haben behauptet, dass Gold unter den Regulierungen des Basel-III-Plans bald zu einem "Tier-1-Asset" werden wird. Um auf unser Lieblingszitat von Physiker Wolfgang Pauli zu kommen: Das ist noch nicht einmal falsch. Wie wir besprochen haben, beziehen sich Tiers auf das Kapital einer Bank, also deren Verbindlichkeiten. Die Art und Weise, wie sie ihr Portfolio an Assets finanziert. An dieser Stelle passt Gold nicht hinein.


Gold unter Basel III

Gold ist ein Vermögenswert. Unter den neuen Regulierungen wird Gold eine notwendige Liquiditätsquote von 85% zugeschrieben. Das ist gleichzusetzen mit Aktien. In anderen Worten: Regulierungsbehörden sehen es als riskant an, Gold zu besitzen und möchten demnach sicherstellen, dass Banken dieses größtenteils durch Verwendung von Verbindlichkeiten finanzieren, die nicht abgehoben werden können. Durch Verwendung teurer Verbindlichkeiten.

Die Goldgemeinschaft sollte dies nicht als positive Tatsache für Gold bejubeln. Stattdessen sollten wir brüllen wie am Spieß. Gold ist nicht so riskant wie Aktien. Gold besitzt kein Zahlungsausfallrisiko und sein Preisrisiko ist nicht so hoch. Tatsächlich verhält sich Gold in kleinen Mengen innerhalb einer Bilanz als Absicherung. Es vermindert Inanspruchnahmen.

Der World Gold Council gab der Federal Reserve gegenüber Kommentare bezüglich der vorgeschlagenen "verbesserten Aufsichtsstandards und vorzeitigen Sanierungsanforderungen" ab. Es wurde argumentiert, dass Gold nicht in der Definition der "hochliquiden Assets" enthalten sein sollte und demnach keine Finanzierung gemäß der strukturellen Liquiditätsquote voraussetzt.

Der World Gold Council nannte dabei Zitate von HSBC, UBS und anderen Banken und Bankenverbänden sowie der London Bullion Market Association. Sie alle argumentieren für eine niedrige oder gar keine Liquiditätsquote.

Basel III weist Gold 85% zu, das Gegenteil von niedrig.


Goldkauf: Physisch versus Papiergold

Viel Lärm wurde um die Unterscheidung von Papiergold und Goldbarren gemacht, die in Banktresoren oder in treuhänderischer Verwaltung gehalten werden. Dies, so wird argumentiert, wird den Banken den Reiz nehmen, Handel mit Papiergold durchzuführen. Uns wird gesagt, dass dies den Preis drückt und wir werden mit der falschen Behauptung eingeschüchtert, dass jede physische Unze "92-mal mit Papier überklebt wird." Stattdessen werden Banken laut dieser Falschannahme echte Goldbarren anstatt Papierkontrakte besitzen wollen.

Doch das Office of the Comptroller of the Currency, die Fed, die FDIC und das Office of Thrift Supervision veröffentlichten ein Dokument, das das Gegenteil zeigt:

"Eine Bank kann Goldbarren, die in den eigene Tresoren der Bank oder in denen anderer Banken auf allokierter Basis in dem Ausmaße gelagert werden, in dem Goldbullionassets von Goldbullionverbindlichkeiten ausgeglichen werden, eine risikogewichtete Quote von Null zuweisen."

Ja, ein Goldvermögenswert besitzt dieselbe Nullrisikogewichtung wie Bargeld - wenn der Goldvermögenswert von einer Goldverbindlichkeit finanziert wird. Was ist eine Goldverbindlichkeit? Genau das, was Goldkommentatoren hassen: Short-Positionen gegenüber den Goldfutures, Goldswaps, etc.

Banken können physisches Metall besitzen und Futures verkaufen, um so eine kleine Kursdifferenz zu schaffen. In diesem Fall müssen die Banken keine zusätzliche Finanzierung für Gold reservieren, da das Marktrisiko des Goldpreises abgesichert ist. Diese Behauptung, dass physisches Gold bevorzugt gegenüber Papiergold behandelt wird, ist also eine einzige Luftnummer.


© Keith Weiner
Monetary Metals



Der Artikel wurde am 02. April 2019 auf www.monetary-metals.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.


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