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Am Anfang des großen Knalls

14.03.2007  |  Rolf Nef
- Seite 2 -
So viel zur Liquidität. Skeptiker mögen einwenden, dass die Liquidität seit 1982 schon öfters verknappt wurde und mittels neuer der Bulle wieder zu Kräften kam. Dieser Einwand ist sehr berechtig. Er ist auch dafür verantwortlich, dass sich kaum jemand einen solchen Einbruch vorstellen kann, weil es bis jetzt einfach immer geklappt hat. Warum sollte es jetzt nicht mehr klappen? Um zu einem Schluss zu kommen, verwende ich bei Liquiditätsverknappung immer auch die Charttechnik. Der Bulle muss zu Ende sein, damit die Liquiditätsverknappung zu einem Bären führt und ein neuer Bulle startet und nicht einfach zu einer Korrektur. Beispiele dafür sind Gold 1980 oder der Nikkei 1989.

Die Charttechnik sagt:
  • der neue Bulle in Gold und Silber ist längst am laufen
  • der Bärenmarkt in Obligationen (Zinserhöhung) hat 2003 und 2005 begonnen
  • die breiten Aktienmärkte in den USA haben die Spitzen von 2000 nicht übertroffen
  • der Schweizer Aktienmarkt hat seit 1850 (1848 Gründung des Schweizerischen Bundesstaates und des Schweizer Frankens) ein klassisches Muster von fünf Wellen hinter sich. Dieser Chart ist sehr unbekannt. Die UBS hat zwar 165 Analysten, aber nicht diesen Chart. Zudem könnte ihn das Management nicht lesen. (siehe Grafik 1). Die Charttechnik sagt auch, dass der Markt zwischen III und IV - zumindest real - fallen muss. Sehen Sie den Unterschied zu 1929?

Speziell das Zinsargument funktionierte 2000 noch, weshalb der Markt nicht in Panik ausbrach. Senkt die Fed jetzt die Zinsen, säuft der Dollar ab und der Yen-Carry-Trade (2-3.000 Mrd. US$) würde liquidiert, was zu einem massiven Zinsanstieg in USA führen würde. Die Fed hat die Macht über die Märkte verloren. Aber es gibt noch das Militär. Über den kommenden Iran Krieg wird den Japanern auf den Öl-Schlauch getreten bis sie hyperventilieren und die Geldhahnen wieder öffnen und der Yen absäuft.

Erwarten Sie taktische Atomwaffen, denn nicht nur die Iraner sollen wissen wer hier das sagen hat. Hegemone treten eben nicht freiwillig ab. Damit wird der Carry-Trade gerettet und die Fed kann auch wieder auf Expansion schalten. Nur wird die neue Liquidität nicht wieder in den toten Bullen fliessen, sondern in den neuen: echte Liquidität in Form von Gold und Silber. Weil diese Märkte so eng sind, geht dann die Post besonders ab. Vorher wird aber richtig Panik aufkomen. Was ich nicht erwarte: der Zusammenbruch des Systems.

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Chart 2


Was tun? Guter Rat ist immer teuer. Schulden sollte man längst keine mehr haben, wenn man diese Web-Seite je ernst genommen hat.

Für Privatanleger aber auch für Institutionen ist es das Einfachste, physisch Gold und Silber zu kaufen und sicher aufzubewahren. Man muss sich nie Gedanken über die Gegenseite (der Gläubiger) machen. Silber hat dabei das weit grössere Potential, weil es seit über 180 Jahren systematisch aus dem Geldsystem bugsiert wurde und die einst hohen Bestände sind fast restlos von der Industrie aufgebraucht worden. Natürlich kann mit dem Krach auch Gold und Silber einbrechen, darum nicht mit Kredit kaufen.

In einem zweiten Schritt kann in Minenaktien investiert werden. Das erfordert aber schon weit mehr Kenntnisse. Politik, Währungen, Energiekosten, Management und andere Faktoren beeinflussen den Preis. Ebenso fallen Minenaktien mit dem Krach mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit mit. Kaufen nach dem Krach ist wohl der weiseste Rat.

Eine dritte Stufe beinhaltet Hebel. Ich mache keine Hebel über Kredit. Nicht nur weil er gefährlich ist, auch weil er zu wenig bringt im Verhältnis zum Risiko. Ein Hebel über lange Optionen scheint mir vielversprechender zu sein, besonders bei Silber. Die extreme Knappheit von Silber und der fortgeschrittene Bullmarkt rufen nach einer Preisexplosion. So habe ich in dem von mir gemanagten Fonds (Tell Gold & Silber Fonds) 60% in lange Silberoptionen investiert und 40% in physisches Gold. Vom Investor wird dasselbe verlangt wie von mir: Geduld und Aushalten von Volatilität, eine Anspruchsvolle Tätigkeit. Für solche Investoren kommen auch längere Put Optionen auf den Schweizer Aktienmarkt oder den DAX in Frage. (siehe Grafik 1 und 2).


© Rolf Nef, Kilchberg (CH)
Der Autor kann erreicht werden unter info@tellgold.li



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