Das einzige Gold, das die USA zeigen - Ein Durchlauftresor in West Point

Ein weiteres Video des Durchlauftresors ist ebenfalls frei zugänglich. Es wurde vom Redakteur von "Coin World", Paul Gilkes, aufgenommen. Gilkes besichtigte den Tresor Anfang Juni 2013, im gleichen Zeitraum wie CoinNews, aber sein Video zeigt eine andere Aufstellung der Goldbarrenpaletten als die bei den Besuchen im Juni 2013 und Juli 2014, also wurde es vermutlich bei einer anderen Gelegenheit gefilmt. Dieses Video kann auf dieser Seite angesehen werden. Gilkes Video ist nennenswert, da es über beide Seiten des Tresors schwenkt und offenbart, dass nicht nur eine, sondern zwei US-Flaggen die Tresorraumwände schmücken, eine auf jeder Seite.

Vielleicht die besten Fotos des Durchlauftresors in West Point sind aus den zwei Artikeln auf CoinNews.net von 2013 und 2014, die freigebig eine Vielzahl von Fotos des Inneren des Durchlauftresors enthalten. Der Artikel von 2014 bemerkt ebenfalls, dass das Gold auf beiden Seiten des Tresors gelagert wird - mit einem Fotountertitel, der besagt: "Mehr Goldbarren lagern geschichtet auf der anderen Seite des Tresors."

Ohne auf dem Thema herumzureiten, stellen die verschiedenen Fotos und Video klar, dass es bei all den verschiedenen Besuchen des Durchlauftresors, unterschiedliche Goldpalettenzahlen gibt, die Paletten anders aufgestellt sind, auf manchen Fotos Absperrseile sind und in anderen nicht, die Zahl der Paletten mit Silber variiert usw.

Ein weiterer Beweis dafür, dass dieser "Durchlauftresor" vielbesucht ist, ist die schiere Anzahl der Unterschriften, die wie Graffiti über beide Wände des Tresors verteilt sind. Diese Unterschriften erstrecken sich über viele Jahre der jüngeren Vergangenheit. Zum Beispiel kann man allein auf einem Foto (siehe unten) bereits die Jahreszahlen 1998, 2003, 2005, 2009, 2010 und 2011 erkennen, und das ist nur ein kleiner Ausschnitt der Wand. Alle Wände sind mit diesen Unterschriften und Datumsangaben übersät, Hunderte davon.




Fazit

Neben dem Gold, das in "tiefer Lagerung" in Einrichtungen der Mint liegt, und dem Gold, das in der Federal Reserve lagert, zeigt der Goldreport des US-Finanzministeriums - dessen voller Name "Status Report of U.S. Government Gold Reserve (Gold Report)" lautet (zu Deutsch: Statusbericht der Goldreserve der US-Regierung) - den Einzelposten "Staatsgold in Hand der Mint - Betriebsmittel" zugeschrieben an "Alle Standorte - Münzen, Rohlinge, Sonstiges", der sich nie verändernde 2.783.218,656 Feinunzen bzw. 85,6 Tonnen Gold zeigt.



Dieser Einzelposten und diese Menge von 2,783 Millionen Unzen sind im wahrsten Sinne des Wortes seit Jahren auf dem Goldreport des US-Finanzministeriums und stellen vermutlich eine Verbindlichkeit dar, die die Mint irgendwann anfing dem Finanzministerium zu schulden. Angesichts der Tatsache, dass die Betriebsmittel sich ständig verändern, aber dieser Einzelposten des Finanzministeriums nicht, ist es fraglich, ob das zur Verarbeitung bestimmte Gold der Mint unter diesen Einzelposten fällt.

Auf jeden Fall gibt es zwei verschiedene Arten von Bullion in West Point. Eine wird in einem Durchlauftresor gehalten, die andere soll auf 11 tiefe Lagerräume verteilt lagern. Es ist nun einmal so, dass die U.S. Mint mit zwei Aufgaben betraut ist, die am selben Standort stattfinden. Die eine ist die Produktionsaktivität der Mint - Münzen aus Gold- und Silberbarren prägen - die andere ist die Lagerungsaktivität, also die Langzeitlagerung von Goldbarren.

Die ständigen Anspielungen der U.S. Mint auf 54 Millionen Unzen Gold, die für das US-Finanzministerium aufbewahrt werden, während den Medienvertretern Goldbarren gezeigt werden, die für den Anlagemünzenprägeprozess verwendet werden - die in einem vollkommen anderen Raum lagern und dafür benutzt werden, um Anlagemünzen zu prägen - ist eine unredliche und irreführende Praxis der West Point Mint. Bei ihren regelmäßigen Ausflügen in die Einrichtung in West Point könnten die Medienvertreter wenigstens nachfragen, warum ihnen immer nur ein Durchlauftresor mit Goldbarren, die zur Münzprägung vorgesehen sind, gezeigt wird und noch nicht einmal die Korridore und 11 Lagertüren, wo die 54 Millionen Unzen Gold in tiefer Lagerung liegen sollen.

Es gibt bereits viele Zweifel daran, wie viel Gold im Goldbulliondepot in Fort Knox untergebracht ist. Das gleiche gilt für die Einrichtung der Mint in Denver, die eventuell gar kein Gold lagert. Indem sie die Medien auf eine fröhliche Tour durch den Durchlauftresor der Mint in West Point schicken, während sie nichts von den vermeintlichen 11 tiefen Goldlagerräumen in der Einrichtung zeigen, tun sich die U.S. Mint und das US-Finanzministerium keinen Gefallen, um ihre Behauptung zu untermauern, der größte Goldbesitzer der Welt zu sein.


© Ronan Manly
BullionStar



Dieser Artikel wurde am 10. Mai 2019 auf www.bullionstar.com und zuvor auf RT.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.