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Wöchentlicher Kommentar: Zurück in die Zukunft - Neuauflage

19.03.2007  |  Theodore Butler
Für einen Autor ist es schwierig zu beurteilen, wie gut oder schlecht früher geschriebene Artikel sind. Für einen Leser ist dies viel einfacher. Manche Leute haben mir gesagt, dass ihnen ein Artikel mit dem Titel "Zurück in die Zukunft", den ich vor genau 6 Jahren verfasste, besonders gut gefallen hat. Tatsächlich hat mich Jim Cook von Investment Rarities erst vor kurzem gefragt, ob ich wieder einen solchen Artikel schreiben könnte. Ich fragte ihn, wie ich schreiben sollte, was ich schon einmal geschrieben habe, und beließ es dabei.

Ehrlich gesagt wünschte ich, ich könnte diesen Artikel noch mal schreiben. Nicht weil er so gut war (so eingebildet bin ich nicht), sondern weil ich denke, dass ich es darin geschafft habe, die langfristigen Investment-Aussichten von Silber klar darzulegen. Jeder, der dem Ratschlag in diesem Artikel gefolgt wäre, hätte sicherlich außerordentlich stark davon profitiert. Der Silberpreis lag damals unter 4,50 $ (Gold war unter 270 $). Aber keiner von uns kann die Zeit zurückdrehen und es ist schwer, sich so niedrige Preise in Zukunft vorzustellen. Diese Preise sind nur noch eine alte Erinnerung. Aber heißt das, dass die langfristigen Aussichten für Silber ebenfalls ein Ding der Vergangenheit sind?

Heute Morgen erinnerte mich eine Schlagzeile in der Lokalzeitung daran und war auch der Auslöser für diesen Nachfolgeartikel. Für alle, die den Original-Artikel vielleicht nicht gelesen haben: Ich habe darin den Wert von Silber und den Wert von Brachland vor 50 Jahren verglichen. Ich führte viele Gemeinsamkeiten der beiden Anlagen an, darunter die Verfügbarkeit, den niedrigen Preis, niedrige Haltungskosten, die langfristige Charakteristik und dass beide von den meisten Investoren übersehen wurden - Brachland vor 50 Jahren und Silber im Jahr 2001. Ich verglich deren Preise und schloss daraus, dass Silber unterbewertet war und dass es ähnlich bewertet war wie Brachland vor 50 Jahren.

Die Schlagzeile, die mich heute aufmerksam machte, bezog sich nicht speziell auf Brachland, aber auf Immobilien im Allgemeinen. Diese Schlagzeile in der Palm Beach Post lautete: "Das neue verpönte Wort im Immobiliensektor: Bestände. Investoren steigen aus dem früher so heißen Markt aus, nehmen ihre Erlöse mit und die Häuser stehen leer." Mir ist klar, dass der Immobilienmarkt in vielerlei Hinsicht ein lokaler Markt ist und diese Schlagzeile daher nicht für jeden Teil des Landes gelten würde. Aber sie trifft für viele Gebiete zu und ich bitte Sie, sich einem neuen Vergleich mit Silber zu widmen. Es geht einfach darum, die Dinge aus der richtigen Perspektive zu betrachten.

Ebenso wie Silber und andere natürliche Ressourcen, boomten in den letzten sechs Jahren auch die Immobilienpreise, bis vor etwa ein oder zwei Jahren. Der Preisanstieg bei Immobilien begann ein paar Jahre bevor die Preise von Silber und anderen industriellen Rohstoffen zu steigen begannen. Es gab aber einige wichtige Unterschiede zwischen den Preisanstiegen bei Silber und bei Immobilien. Das ist die Kernaussage dieses Artikels, dass ich damit nämlich versuchen will, die Unterschiede zwischen dem Preisanstieg von Silber und jenem von Immobilien vergleichen will, während die ursprüngliche Abhandlung die Gemeinsamkeiten von Silber und Brachland vor 50 Jahren behandelte.

Der Anstieg des Silberpreises zeigte im Allgemeinen viel mehr „Qualität“ und Nachhaltigkeit als der Anstieg der Immobilienpreise. Bitte verstehen Sie, dass es nicht meine Absicht ist, Silber als ein besseres Investment darzustellen als Immobilien oder irgendein anderes Investment. Ich glaube, dass dies der Fall ist, aber mein Ziel ist es heute, die Gründe für die Preisanstiege bei Silber und Immobilien zu analysieren, damit Sie diese Informationen nützen können, um für sich selbst zu entscheiden. Lassen Sie uns versuchen, die wichtigsten Unterschiede in der Charakteristik der Preisanstiege von Silber gegenüber Immobilien zu identifizieren, ohne hier Wert auf die Reihenfolge dieser Gründe zu legen.

Erstens fand der Anstieg der Immobilienpreise unter maximaler öffentlicher Beteiligung statt. Es war nicht nur so, dass man sich von der Außenwelt abschotten hätte müssen, um nichts vom Anstieg der Immobilienpreise zu bemerken, sondern es war für den Durchschnittsbürger auch fast unmöglich, nicht in irgendeiner Form involviert zu werden. Meistens handelte es sich dabei um Refinanzierungen über Hypotheken, um von den höheren Werten von Häusern und den niedrigeren Zinsen zu profitieren. Bei Silber war die Situation genau umgekehrt. Nur ein sehr kleiner Prozentsatz der Bevölkerung konnte Ihnen den aktuellen Silberpreis oder seine verschiedenen Anwendungen nennen. Nur ein winziger Teil dieses kleinen Prozentsatzes besitzt Silber in irgendeiner Form. Der Punkt ist hier der alte Investment-Grundsatz, dass die größten Möglichkeiten in den am wenigsten bekannten Anlagen zu finden sind. Es ist schwierig, dass Alle reich werden, wenn Alle das Gleiche machen.

Zweitens stützte sich die öffentliche Beteiligung am Anstieg der Immobilienpreise hauptsächlich auf geborgtes Geld, darunter das aktuelle Fiasko mit Sub-Prime-Krediten. Es ist noch nicht allzu lange her, dass die meisten Leute das Ziel hatten, ihr Haus schuldenfrei zu besitzen und die Auflösung der Hypothek zu feiern. Ich war in letzter Zeit nie zu solchen Feiern eingeladen und ich habe auch nicht viele Leute getroffen, die sich Grundstücke gegen sofortige Bezahlung kauften. Wo man auch hinsieht, scheint die neue Regel zu sein, das Maximum aus seinen Immobilien herauszuholen. Obwohl ich mir ernsthafte Sorgen darüber mache, was dieser Trend für die finanzielle Zukunft einer durchschnittlichen Familie bringen wird, geht es doch darum, dass die meisten Immobilienkäufe mit geborgtem Geld finanziert wurden.

Im Gegensatz dazu wurden bei Silber, abgesehen von den Futuresmärkten, die meisten Käufe mit Cash bezahlt. Und auch in den fremdfinanzierten Futuresmärkten waren die großen Käufer ein paar technisch orientierte Hedge-Fonds, und nicht die breite Masse. Und ich muss erst einen Silberinvestor finden, der physische Silberbesitze als Sicherheit verwendete, um sich dagegen Geld zu borgen. Das eliminiert die Möglichkeit potentieller Silberverkäufe von überschuldeten Investoren, die durch hohe zinsbezogene Kosten zum Verkauf gedrängt werden. Einfach gesagt, werden Immobilien üblicherweise mit Papier bezahlt, während Silber gegen Cash gekauft wird. Der Unterschied in der Qualität und Sicherheit dieser beiden Arten der Bezahlung sollte offensichtlich sein.




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