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Goldstandard, Federal Reserve und Wirtschaftsrecht

07.09.2019  |  Kelsey Williams
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Eines dieser Probleme ist die Tatsache, dass man auch hier, wie bei allen Krankheiten, eine Erholungsphase benötigt.

Hundert Jahre Krankheit erfordern eine lange Zeit der Erholung. Und diese wird heftig werden, da der Großteil der Inflationsauswirkungen der Fed in die unrealistisch hohen Preise für fast alles, was man kauft und verkauft, eingeflossen ist. Zudem wird der Großteil der Preise und ein großer Teil der gesamten Wirtschaftsaktivität heute mit Kredit unterstützt und finanziert.

Der Kredit existiert in Form von Hypotheken, Studienschulden, Fahrzeugkrediten, Unternehmensschulden, gehebelten Investitionen, etc. Und der Kredit wächst exponentiell.

Unsere finanziellen und wirtschaftlichen Systeme sind kopflastig und werden höchstwahrscheinlich unter ihrem eigenen Gewicht zusammenbrechen. Das passierte 2007 bis 2008. Dann rettete uns die Fed.

Per Mallaby: "Ohne die erstaunliche quantitative Lockerung der Fed wäre die Erholung nach der Krise von 2008 noch schwächer ausgefallen."

Die Erholung nach der Krise wäre nicht nur "noch schwächer ausgefallen", sondern hätte sogar zu einer ausgemachten Depression geführt. Und wahrscheinlich würden wir uns noch immer in dieser befinden. Was damals natürlich niemand wollte; ebenso wie heutzutage, oder niemals. Das verstehe ich.

Wenn die Menschen krank werden, dann wollen sie üblicherweise nicht das tun, was sie tun müssen, um gesund zu werden. Anstatt der Natur ihren Lauf und den Körper selbständig heilen zu lassen, verwenden sie Medikamente und andere schnelle Hilfsmittel.

Dann geht es auf einem eher mittelmäßigen Arbeitsniveau weiter und zurück zu dem, was man vor der Krankheit gemacht hat. In vielen Fällen werden die Symptome unterdrückt, die andeuten, dass sich das System selbst reinigt und den Körper entgiftet. Doch der Krankheitserreger, der vielleicht die Ursache der Krankheit war, verschwindet nicht. Er bleibt im Körper in einem relativ inaktiven Zustand erhalten, bis er schließlich irgendwann später vollständig erwacht.

Die Reaktion der Fed auf die Krise von 2008 ähnelte einem Drogensüchtigen, der von immer höheren Dosen abhängig ist. Wenn sein Körper weitere Spritzen (freiwillig oder nicht) abstößt, dann tritt eine Entzugsperiode ein. Wenn er weiterhin Drogen verweigert, dann besitzt er die Möglichkeit sich selbst zu heilen und seine Drogensucht zu bekämpfen. Doch das wird schwierig und Zeit in Anspruch nehmen.

Als Antwort auf die Krise von 2008 reagierte die Fed mit "mehr desselben." Anstatt eine unbestimmte Zeitspanne des Entzugs und der möglichen Heilung zu konfrontieren, erhielt der Patient wiederholt große Dosen einer ähnlichen Droge, die seit 1913 auf dem Markt war und sich mit der Gründung der Federal Reserve deckte.

In Unterstützung der angeblich tapferen Bemühungen der Federal Reserve im Rahmen ihrer Reaktion auf die Krise von 2008 schreib Mallaby, dass "die angebliche Kehrseite von QE - eine Zunahme der Inflation - ausgeblieben ist."

Mallaby in aller Ehren, doch die Inflation ist aufgetreten. Und zwar stark. Die Mischung aus ausgegebenem Bargeld und Kredit, um den wirtschaftlichen Zusammenbruch zu vermeiden, war die Inflation.

Die Auswirkungen dieser Inflation - höhere Preise - haben sich ebenfalls gezeigt. Die Aktienkurse haben sich seit ihren Tiefs Anfang 2009 vervierfacht. Die Immobilienpreise haben sich erholt und ihre vorherigen Hochpunkte vor einigen Jahren übertroffen. In einigen Fällen haben sich die Immobilienpreise von ihren letzten Rezessionstiefs sogar verdoppelt. Und die Menge offener Kredite befindet sich auf einem Rekordhoch.

Solange Regierungen Fiatgeld ausgeben, wird es immer Inflation und Währungsmanipulation geben. Und die Absicht und Handlungen (einschließlich Inflation und Währungsmanipulation) der Regierungen und ihrer jeweiligen Zentralbanken sind Versuche, die Wirtschaftsaktivität aus Selbstinteresse und Fortdauer von Macht zu kontrollieren.

Wir brauchen kein "weltweites an Gold gekoppeltes System." Stattdessen muss der Teilnehmer jeden Handels und jeder Transaktion die Freiheit besitzen, die Form von Geld zu akzeptieren oder zu verweigern, die er möchte.

Gold ist reales Geld. Es hat sich diese Unterscheidung in 5000 Jahren der Menschheitsgeschichte verdient.

Es ist real, da es die folgenden Kriterien erfüllt: Es ist Zahlungsmittel, Wertmaßstab und Wertanlage. Nichts anderes zählt.

Egal ob es nun offiziell von Regierungen akzeptiert wird oder nicht, egal ob ein Goldstandard besteht oder nicht, Gold ist Geld. Es ist reales, ursprüngliches Geld.

Alle Papierwährungen sind Ersatz für Gold. Und es gibt einen historischen Präzedenzfall für diese Behauptung.

Wenn wir Mallabys Zusammenfassung aus seinem Artikel also überarbeiteten, dann haben wir eine sachlichere und angemessenere Schlussfolgerung:

"Papiergeld ist ein abstraktes Konstrukt, eine politische Kreation, ein Luftschloss. Es ist kein Wunder, dass es den Menschen ein flaues Gefühl in der Magengegend bereitet. Gold ist greifbar, unveränderbar und immer verlässlich und real; es wird immer Menschen geben, die das wissen und verstehen. Die Wahrheit ist, dass das moderne Zentralbankenwesen eine der elitären Erfindungen ist, die zum Scheitern verurteilt ist; alle ähnlichen Versuche in der Geschichte sind gescheitert. Leider hat der Goldstandard Platz für einen niveauloseren Standard gemacht - sehr zu unserem Leidwesen."


© Kelsey Williams


Der Artikel wurde am 1. Juni 2019 auf www.kelseywilliamsgold.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.


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