Goldpreis drängt in die Höhe
20.06.2019 | Prof. Dr. Thorsten Polleit
Es gibt gute Gründe, auf Gold zu setzen - denn das 'Goldgeld' hat die Voraussetzungen, um auch künftig besser abzuschneiden als die offiziellen Währungen wie zum Beispiel US-Dollar oder Euro.
Blickt man auf die Preisentwicklung des Goldes in US-Dollar und Euro von Anfang 1999 bis heute, so ist der Aufwärtstrend unverkennbar (Abb. 1 a und b). In dieser Zeit ist der Goldpreis in US-Dollar um insgesamt 367 Prozent gestiegen, in Euro um insgesamt 389 Prozent - das heißt aus 100 US-Dollar wurden in gut 20 ½ Jahren 467 US-Dollar, aus 100 Euro 489 Euro.
Die Preissteigerung des Goldes in US-Dollar gerechnet lag im Jahresdurchschnitt der Betrachtungsperiode bei 7,8 Prozent, in Euro gerechnet bei 8,0 Prozent. Das war eine deutlich höhere Wertsteigerung verglichen mit verzinslichen US-Dollar- und Euro-Bankeinlagen - und das sind ja die direkten Wettbewerber des 'Goldgeldes‘.
Doch die wichtige Frage für den Anleger ist: Wie geht es weiter? Abb. 1 a und b deuten an, dass der Goldpreis weiter in die Höhe zu drängen scheint, dass er aber seit etwa Mitte 2016 die Marke von ungefähr 1.350 USD/oz beziehungsweise von etwa 1.200 EUR/oz nicht überwinden konnte. Doch wenn man davon ausgeht, dass der Goldpreis einem längerfristigen Aufwärtstrend folgt (und die Gründe dafür werden nachfolgend noch besprochen), dann gibt es natürlich einen guten Grund zu erwarten, dass die "Preisdeckelung" der letzten Jahre früher oder später überwunden wird, und dass nachfolgend die Aufwärtsdynamik des Goldpreises wieder an Fahrt gewinnt.
Nachfrage nach Gold
Gold wird bekanntlich aus vielen Gründen nachgefragt: für Industrie- und Schmuckzwecke, aber vor allem auch aufgrund monetärer Motive. Solange die Nachfragefaktoren des Goldes relativ stabil bleiben und das Goldangebot im Zeitablauf nur mit relativ geringen Raten zunimmt, ist zu vermuten, dass das weltweite chronische Anwachsen der ungedeckten Geldmengen mit einem trendmäßigen Anstieg des Goldpreises einhergeht. Abb. 2 stützt diese Vermutung.
Allerdings ist der trendmäßige Zusammenhang zwischen Geldmenge und Goldpreis keineswegs "eng" gewesen. Es gab vielmehr Phasen, in denen der Anstieg des Goldpreises der Geldmengenausweitung hinterherhinkte, aber auch Phasen, in denen der Goldpreisanstieg der Geldmengenvermehrung vorauslief; es gab zeitweise Übertreibungen und auch Untertreibungen beim Goldpreis.
Das liegt insbesondere daran, dass das Gold auch zu monetären "Versicherungs-zwecken" nachgefragt wird. Wenn Zweifel der Investoren an der Werthaltigkeit des ungedeckten Geldes - insbesondere des US-Dollar - aufkommen, steigt die Goldnachfrage: Gold kann weder durch die Geldpolitik entwertet werden, noch trägt es, anders als Bankguthaben, ein Kredit- beziehungsweise Zahlungsausfallrisiko.
Blickt man auf die Preisentwicklung des Goldes in US-Dollar und Euro von Anfang 1999 bis heute, so ist der Aufwärtstrend unverkennbar (Abb. 1 a und b). In dieser Zeit ist der Goldpreis in US-Dollar um insgesamt 367 Prozent gestiegen, in Euro um insgesamt 389 Prozent - das heißt aus 100 US-Dollar wurden in gut 20 ½ Jahren 467 US-Dollar, aus 100 Euro 489 Euro.
Die Preissteigerung des Goldes in US-Dollar gerechnet lag im Jahresdurchschnitt der Betrachtungsperiode bei 7,8 Prozent, in Euro gerechnet bei 8,0 Prozent. Das war eine deutlich höhere Wertsteigerung verglichen mit verzinslichen US-Dollar- und Euro-Bankeinlagen - und das sind ja die direkten Wettbewerber des 'Goldgeldes‘.
Quelle: Thomson Financial; Berechnungen Degussa.
Doch die wichtige Frage für den Anleger ist: Wie geht es weiter? Abb. 1 a und b deuten an, dass der Goldpreis weiter in die Höhe zu drängen scheint, dass er aber seit etwa Mitte 2016 die Marke von ungefähr 1.350 USD/oz beziehungsweise von etwa 1.200 EUR/oz nicht überwinden konnte. Doch wenn man davon ausgeht, dass der Goldpreis einem längerfristigen Aufwärtstrend folgt (und die Gründe dafür werden nachfolgend noch besprochen), dann gibt es natürlich einen guten Grund zu erwarten, dass die "Preisdeckelung" der letzten Jahre früher oder später überwunden wird, und dass nachfolgend die Aufwärtsdynamik des Goldpreises wieder an Fahrt gewinnt.
Nachfrage nach Gold
Gold wird bekanntlich aus vielen Gründen nachgefragt: für Industrie- und Schmuckzwecke, aber vor allem auch aufgrund monetärer Motive. Solange die Nachfragefaktoren des Goldes relativ stabil bleiben und das Goldangebot im Zeitablauf nur mit relativ geringen Raten zunimmt, ist zu vermuten, dass das weltweite chronische Anwachsen der ungedeckten Geldmengen mit einem trendmäßigen Anstieg des Goldpreises einhergeht. Abb. 2 stützt diese Vermutung.
Allerdings ist der trendmäßige Zusammenhang zwischen Geldmenge und Goldpreis keineswegs "eng" gewesen. Es gab vielmehr Phasen, in denen der Anstieg des Goldpreises der Geldmengenausweitung hinterherhinkte, aber auch Phasen, in denen der Goldpreisanstieg der Geldmengenvermehrung vorauslief; es gab zeitweise Übertreibungen und auch Untertreibungen beim Goldpreis.
Quelle: Thomson Financial; Graphik Degussa. (1) "Breit definierte" Geldmenge, indexiert.
Das liegt insbesondere daran, dass das Gold auch zu monetären "Versicherungs-zwecken" nachgefragt wird. Wenn Zweifel der Investoren an der Werthaltigkeit des ungedeckten Geldes - insbesondere des US-Dollar - aufkommen, steigt die Goldnachfrage: Gold kann weder durch die Geldpolitik entwertet werden, noch trägt es, anders als Bankguthaben, ein Kredit- beziehungsweise Zahlungsausfallrisiko.