Rohstoffe: Brent & Co. steigen wieder!
12.07.2019 | Dr. Frank Schallenberger
Die Rohstoffe haben in den letzten fünf Wochen wieder zulegen können! Der Bloomberg Commodity Index (Spot) zog von 327 Punkten Anfang Juni um rund 5% bis auf ca. 345 Punkte an. In den letzten Tagen legten aufgrund der anhaltenden Unsicherheiten bezüglich des Schiffsverkehrs in der Straße von Hormus vor allem Energierohstoffe zu. Die beste Performance im Universum des Bloomberg Commodity Index hat im laufenden Jahr RBOB Benzin (+39%), gefolgt von WTI (+30%) und Brent (+28%). Zu den stärksten Preisabschlägen seit Jahresbeginn kam es bei Baumwolle (-13%), KCBT Weizen (-15%) sowie bei US Erdgas (-18%).
Marktkommentar: Gold weiter im Aufwind!
Der Ölpreis hat zuletzt wieder zulegen können, nachdem einmal mehr Störungen im Schiffsverkehr in der Straße von Hormus gemeldet wurden. Da rund 18-19 Mio. Barrel Öl bzw. fast ein Fünftel des weltweiten Ölangebots über diesen Seeweg geleitet werden, reagiert der Ölpreis regelmäßig mit Aufschlägen bei drohenden Einschränkungen im Schiffsverkehr. Fundamental hat sich am Ölmarkt zuletzt allerdings wenig geändert. Die OPEC+-Staaten haben Anfang Juli ihre seit Januar 2019 bestehenden Förderbeschränkungen bis März 2020 ausgeweitet.
Die OPEC sorgt damit auch in den nächsten Monaten für ein relativ knappes Ölangebot. Zudem lässt die Dynamik der US-Ölförderung deutlich nach. Legte die US-Produktion im Jahr 2018 noch um 1,9 mbpd zu, liegt das Plus im laufenden Jahr bislang nur noch bei 0,6 mbpd. Der seit Jahresanfang um rund 10% ermäßigte US Rig Count spricht ebenfalls nicht für eine wieder steigende Dynamik in den USA.
Allerdings dürfte sich auch die Ölnachfrage in den nächsten Monaten eher verhalten entwickeln. Das gedämpfte Weltwirtschaftswachstum dürfte 2019 nur für eine Steigerung der weltweiten Ölnachfrage um 1,1 mbpd sorgen - im kommenden Jahr dürfte das Plus dann bei ca. 1,0 mbpd liegen. Entsprechend dürfte auch das Aufwärtspotenzial beim Ölpreis vom jetzt wieder höheren Niveau aus vorerst begrenzt sein!
Ganz anders sehen die Vorzeichen beim Gold aus. Nicht nur, dass der Zinserhöhungszyklus in den USA beendet ist - mittlerweile werden sogar schon wieder Zinssenkungen diskutiert. Entsprechend dürften die Realrenditen (nicht nur in den USA) weiter niedrig bleiben oder sogar noch absinken. Zudem bleiben politische Risiken weiter im Fokus (Naher Osten, Syrien, US-Handelsstreit).
Auch die Notenbanken stocken ihre Bestände mit Gold-Käufen von 145 Tonnen (+70% ggü. Vj.) in Q1/2019 weiter kräftig auf. Zudem sind die ETFs unverändert in großer Kauflaune! Seit Ende Mai nahmen die Bestände der physisch hinterlegten Gold-ETFs um über 5% oder knapp 115 Tonnen zu. Es spricht daher momentan vieles dafür, dass sich die Gold-Hausse in den nächsten Monaten weiter fortsetzt!
© Dr. Frank Schallenberger
Commodity Analyst
Quelle: Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart
Diese Publikation beruht auf von uns nicht überprüfbaren, allgemein zugänglichen Quellen, die wir für zuverlässig halten, für deren Richtigkeit und Vollständigkeit wir jedoch keine Gewähr übernehmen können. Sie gibt unsere unverbindliche Auffassung über den Markt und die Produkte zum Zeitpunkt des Redaktionsschlusses wieder, ungeachtet etwaiger Eigenbestände in diesen Produkten. Diese Publikation ersetzt nicht die persönliche Beratung. Sie dient nur zu Informationszwecken und gilt nicht als Angebot oder Aufforderung zum Kauf oder Verkauf. Für weitere zeitnähere Informationen über konkrete Anlagemöglichkeiten und zum Zwecke einer individuellen Anlageberatung wenden Sie sich bitte an Ihren Anlageberater.
Quellen: Refinitiv, LBBW Research
Marktkommentar: Gold weiter im Aufwind!
Der Ölpreis hat zuletzt wieder zulegen können, nachdem einmal mehr Störungen im Schiffsverkehr in der Straße von Hormus gemeldet wurden. Da rund 18-19 Mio. Barrel Öl bzw. fast ein Fünftel des weltweiten Ölangebots über diesen Seeweg geleitet werden, reagiert der Ölpreis regelmäßig mit Aufschlägen bei drohenden Einschränkungen im Schiffsverkehr. Fundamental hat sich am Ölmarkt zuletzt allerdings wenig geändert. Die OPEC+-Staaten haben Anfang Juli ihre seit Januar 2019 bestehenden Förderbeschränkungen bis März 2020 ausgeweitet.
Die OPEC sorgt damit auch in den nächsten Monaten für ein relativ knappes Ölangebot. Zudem lässt die Dynamik der US-Ölförderung deutlich nach. Legte die US-Produktion im Jahr 2018 noch um 1,9 mbpd zu, liegt das Plus im laufenden Jahr bislang nur noch bei 0,6 mbpd. Der seit Jahresanfang um rund 10% ermäßigte US Rig Count spricht ebenfalls nicht für eine wieder steigende Dynamik in den USA.
Allerdings dürfte sich auch die Ölnachfrage in den nächsten Monaten eher verhalten entwickeln. Das gedämpfte Weltwirtschaftswachstum dürfte 2019 nur für eine Steigerung der weltweiten Ölnachfrage um 1,1 mbpd sorgen - im kommenden Jahr dürfte das Plus dann bei ca. 1,0 mbpd liegen. Entsprechend dürfte auch das Aufwärtspotenzial beim Ölpreis vom jetzt wieder höheren Niveau aus vorerst begrenzt sein!
Ganz anders sehen die Vorzeichen beim Gold aus. Nicht nur, dass der Zinserhöhungszyklus in den USA beendet ist - mittlerweile werden sogar schon wieder Zinssenkungen diskutiert. Entsprechend dürften die Realrenditen (nicht nur in den USA) weiter niedrig bleiben oder sogar noch absinken. Zudem bleiben politische Risiken weiter im Fokus (Naher Osten, Syrien, US-Handelsstreit).
Auch die Notenbanken stocken ihre Bestände mit Gold-Käufen von 145 Tonnen (+70% ggü. Vj.) in Q1/2019 weiter kräftig auf. Zudem sind die ETFs unverändert in großer Kauflaune! Seit Ende Mai nahmen die Bestände der physisch hinterlegten Gold-ETFs um über 5% oder knapp 115 Tonnen zu. Es spricht daher momentan vieles dafür, dass sich die Gold-Hausse in den nächsten Monaten weiter fortsetzt!
Quellen: Refinitiv, LBBW Research
Quellen: Refinitiv, LBBW Research
Quellen: Refinitiv, LBBW Research
© Dr. Frank Schallenberger
Commodity Analyst
Quelle: Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart
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