Steht die Schuldenkrise vor der Neuauflage 2020?
17.07.2019 | Chris Vermeulen
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Vor Monaten besprachen wir dies sehr ausführlich, ebenso wie unsere Erwartung, dass der SP500 3.000 und höher erreicht.All diese Punkte werfen einige sehr interessante Fragen auf - in erster Linie: "Wie wird diese Auflösung aussehen?"
Die globalen Zentralbanken werden alles in ihrer Macht stehende tun, um jegliche Anzeichen einer Krise abzuwenden und so lange wie möglich ein Wirtschaftswachstum aufrechtzuerhalten. Wir alle wissen, dass dies der Wahrheit entspricht.
Der Funke, auf den all diese Zentralbanken gewartet haben, ist Wirtschaftswachstum. Was passiert, wenn dieses Wachstum beginnt, während Inflation bei einer 2x- oder 3x-Rate beginnt? Das Wirtschaftswachstum würde die gesteigerte Nachfrage nach Rohstoffen und anderen Gütern unterstützen. Diese gesteigerte Nachfrage würde wahrscheinlich eine leichte Inflation auslösen - womit diese Waren noch teurer würden, sehr viel höher, als die derzeitigen Preise.
Eine Kombination aus geringem Wachstum und erhöhter Inflation in den USA könnte die USA dazu veranlassen, die Zinsen weiter zu erhöhen, um die Inflation in Grenzen zu halten. Ein starker Anstieg der Zinsen unter diesen Umständen könnte die Unterstützung für derzeitige Vermögenswert-Niveaus, Immobilien, Schulden und andere operative Komponenten der bereits angespannten Regierungen der einzelnen Bundesstaaten und der US-Regierung vollends zerstören.
Wir glauben zu wissen, was die Auflösung letztendlich sein wird, sobald das auslösende Ereignis die Bewegung anstößt. Wir glauben, dass es eine "Berichtigung" der Preise sein wird, in der Vermögenswert- und Rohstoffpreise sich bemühen werden, einen "Ausgleich" anhand historischer und derzeitiger Erwartungen zu Angebot und Nachfrage zu initiieren. Der einzige Vorbehalt dieser Annahme sind Schulden - was ist mit all den Schulden?
Im weiteren Verlauf des Artikels teilen wir unsere derzeitige Auffassung des Marktzyklus mit und was die nächsten 16 bis 24 Monate für Investoren/Trader vermutlich bereit halten.
Unten aufgeführt sind einige Schlüsselelemente politischer und wirtschaftlicher Superzyklen, die alle Trader im Hinterkopf behalten sollten.
- Sehr oft geht der US-Aktienmarkt 12 Monate vor einem bedeutenden politischen US-Wahlkampf in eine bearishe Trendphase, die bis 8 Monate vor dem Wahltag anhält.
- Der Dow Jones Transportation Index hat sich nicht zurück auf die Niveaus der Spitze im September 2018 erholt. Die niedrigere Handelspanne des Transportation Index legt nahe, dass die Weltwirtschaft kein Wachstum in der nahen Zukunft erwartet.
- Mit Ausnahme der Edelmetalle hat sich der Rohstoffsektor zwar von den kürzlichen Tiefs erholt, doch noch gibt es keine richtigen Kursanstiege - was nahelegt, dass die Nachfrage nach Rohstoffen eher schwach ist.
- Der Immobiliensektor in den USA fängt an, in der Nähe eines aktuell hohen Preisniveaus zu straucheln. Auf den Märkten tauchen Preissenkungen auf, da Verkäufer verzweifelt Käufer anlocken wollen. Dies könnte eine Warnung sein, dass sich bald eine Preiskorrektur in den USA abspielen wird.
- Superzyklen deuten auf eine mäßig große Preisbewegung zwischen jetzt und Anfang 2020 hin (wahrscheinlich um mehr als 20%). Wenn diese Bewegung stattfinden sollte, würde sie zu einer Preisberichtigung werden, die versuchen könnte, die Sektorpreisbildung und einige der von uns (oben) genannten Aussichten "durchzuschütteln".
Größere Sorgen bereiten uns die Rentenbelange auf lokalisierter Staaten- und Bundesebene. Sie reagieren weiterhin mit höheren Niveaus finanzieller Verpflichtungen und höheren Niveaus des Jahresbudgets in Bezug auf die fortlaufenden Kapazitäts- und Betriebsaktivitäten in den USA.
Sollte sich eine Auflösung im oder um das Jahr 2020 abspielen, wird unserer Meinung nach eine Preisberichtigung in Zusammenhang mit einem der oben genannten wirtschaftlichen Kernfaktoren (besonders mit Immobilien, Wirtschaftszyklen, den US-Präsidentschaftswahlen und einer schwachen/nachlassenden US-Wirtschaft) zu einer viel größeren Preisberichtigung führen. Dies könnte übermäßigen Druck auf die bundesstaatlichen und staatlichen Ausgaben schaffen und Schuldenprobleme hervorheben, die oft mit Tricks der "kreativen Buchführung" versteckt werden können.