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David Smith: Rennen zwischen Gold & Silber wird Leitmotiv von Bullenmarkt

18.07.2019  |  Mike Gleason
Mike Gleason: Es ist mit nun ein Privileg, David Smith, Analyst bei The Morgan Report und Autor regelmäßiger Artikel bei MoneyMetals.com, begrüßen zu dürfen. David, danke für Ihr Kommen, wie geht es Ihnen?

David Smith: Oh, sehr gut. Es ist gut, wieder hier zu sein.


Mike Gleason: Nun, David, lassen Sie uns zu Beginn den Fokus auf Gold und dessen kürzliche Entwicklung legen, bevor wir über Silber sprechen und wie es dem grauen Edelmetall ergangen ist. Das gelbe Edelmetall hat es endlich geschafft, den mehrjährigen Widerstand bei 1.370 Dollar oder 1.380 Dollar je Unze zu durchbrechen. In den letzten Wochen konsolidierte es nun bei etwa 1.400 Dollar. Sprechen Sie doch über Ihre Meinung bezüglich des Edelmetalls und was der Grund dafür gewesen sein könnte, dass es endlich aus seiner fünfjährigen Handelsspanne ausgebrochen ist. Erwähnen Sie dann bitte auch mögliche zukünftige Entwicklungen.

Open in new windowDavid Smith: Nun, ich denke, der Grund für diese Entwicklung war eine Mischung verschiedener Faktoren, die ihm die nötige Kraft gegeben haben. Mit dem Schluss über etwa 1.356 Dollar je Unze hat es bewiesen, wie kraftvoll diese Bewegung war. Ich bin tatsächlich überrascht darüber, dass es immer unwahrscheinlicher erscheint, dass wir einen Rückgang von 100 Dollar verzeichnen könnten, je länger sich das Edelmetall auf derartig hohen Konsolidierungsniveaus bewegt. Heute ist es beispielsweise um etwa 15 Dollar gestiegen. Gold mag es einfach nicht, deutlich unter 1.395 Dollar zu bleiben. Es möchte über 1.400 Dollar bleiben.

Und dann gibt es da noch die Geschichte mit den Bergbauaktien. Deren Kurse bleiben ziemlich stark. Die guten ziehen sich eher widerwillig zurück. Ich denke also, dass derzeit eine Akkumulation stattfindet; nicht nur bei den Bergbauaktien, sondern auch beim physischen Metall an sich. Vielleicht ist das noch nicht im Einzelhandelssektor angekommen, doch die Big Player erhöhen ihre Bestände physischen Metalls und das sorgt natürlich dafür, dass es immer weniger physisches Gold auf Einzelhandelsebene gibt, das die Leute kaufen können.


Mike Gleason: Wir sprechen oft über das Realzinsumfeld. Offensichtlich gibt es eine Menge Momentum für eine Zinssenkung, was Gold natürlich als Investition attraktiver macht. Der Knackpunkt bei Gold ist die Tatsache, dass es einem keine Rendite einbringt. Denken Sie, dass dies etwas mit der jüngsten Entwicklung zu tun hat?

David Smith: Oh, definitiv. Erst vor einigen Tagen habe ich gelesen, dass es in Europa mehr als 13 Billionen Dollar negatives Zinspapier gibt. In der Eurozone, wo man tatsächlich Leute dafür bezahlt, Ihr Geld zu nehmen. Oft wird darüber gesprochen, dass Gold keinen Gewinn einbringt, doch aufgrund all dieser Negativzinsen heutzutage werden Sie niemals jemanden dafür bezahlen müssen, Ihr Gold zu kaufen.

Das wird sich als echter Rückenwind für Gold herausstellen, da es mehr Sinn macht - wie Sie erwähnt haben - Gold anstatt Papier zu halten, wenn sich die Zinsen zugunsten des Edelmetalls verändern. Und es scheint als stünden uns flache bis niedrige Zinsen bevor, was wiederum bedeutet, dass Gold weiterhin stark bleiben wird.


Mike Gleason: Gehen wir nun zum Silber über. Das Metall hat sich definitiv als Nachzügler herausgestellt und die größte Frage, die man sich innerhalb der Edelmetallgemeinschaft stellt, lautet: Wann wird Silber auf ähnliche Weise nach oben ausbrechen und die Goldrally bestätigen? Was wird Silber wieder ankurbeln, David, und wird es seine Handelsspanne ebenso durchbrechen wie Gold? Was waren die Gründe dafür, dass Silber solange unten gehalten wurde? Teilen Sie Ihre Gedanken mit uns.

David Smith: Nun, vor einigen Wochen realisierten die Leute scheinbar nicht, dass Silber die bisher zweitgrößten Volumenzuflüsse in ETFs verzeichnete - zeitgleich mit dem GLD, der mit eineinhalb Milliarden Dollar am Tag rekordhohe Zuflüsse verzeichnete. Was Silber angeht... Es wanderte von den letzten schwachen Händen zu immer stärker werdenden Händen. Und je länger es niedrig bleibt und nicht sonderlich reagiert, desto explosiver wird die Bewegung stattfinden. Und ich denke, dass es in diesen Tagen irgendwann über seine Spanne austreten wird, wie Gold eben. Und dann werden die Leute plötzlich überrascht sein. Die Investoren müssen zurückkehren, doch ich denke, dass sie das gerade tun. Diese Bewegung wird meiner Meinung nach ziemlich interessant werden.

Und natürlich waren die Silberbergbauaktien an sich auch ziemlich stark. Das deutet also - wie bei Gold - auf Akkumulation hin. Es wird nicht viel brauchen, bis es sich nach oben bewegt; es könnte bis zur ersten Septemberwoche dauern. Ich denke jedoch nicht, dass es solange dauern wird, doch wenn es das tut, dann bedeutet das noch immer nicht, dass wir ein Problem haben; denn Gold und Silber korrelieren über die Zeit hinweg.

Das tun sie nicht jeden Tag, doch die Bewegungsrichtung ist üblicherweise bis zu 90% ähnlich. Wenn Gold über die nächsten Wochen stark und Silber gedämpft bleibt, dann wird das graue Edelmetall irgendwann aufholen. Dann werden Sie wahrscheinlich beobachten können - und ich erinnere mich hierbei an 1980, '79, '80 - wie sich Gold Tag für Tag stark entwickelt und Silber an Ort und Stelle bleibt. Dann plötzlich würde Gold eine Pause machen und Silber für eine Woche hochgehen.

Ich denke, dass es ein Rennen zwischen Gold und Silber geben wird und das dies zum Leitmotiv des Bullenmarktes werden wird, wenn dieser anbricht. Und das wird sich dann monatelang und vielleicht sogar jahrelang fortsetzen.



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