David Smith: Rennen zwischen Gold & Silber wird Leitmotiv von Bullenmarkt
18.07.2019 | Mike Gleason
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David Smith: Nun, dem stimme ich zu. Ich sehe keinen Grund, Bitcoin oder bestimmten Kryptovermögenswerten gegenüber antagonistisch zu sein. Bitcoin ist grundsätzlich ein Transfermechanismus. Er ermöglicht es, Wert zu transferieren. Dieser Werttransfer kann also beispielsweise von Yuan in Dollar erfolgen oder von Gold zu Dollar oder von Dollar zu Gold. Sie transferieren Bitcoin und kaufen Gold. Es ist also nur eine andere Zahlungsform und kein Geld an sich. Doch die Nützlichkeit verschafft ihm einen Wert und die Leute sehen dies als historischen Wert. Als ein Bitcoin in den USA beispielsweise 20.000 Dollar wert war, lag es bei etwa 140.000 argentinischen Pesos. Nun ist er 190.000 oder 200.000 argentinische Pesos wert.
Er rettet also diejenigen Menschen, die keinen Zugang zu dem Metall haben oder ein Transfervehikel benötigen. Es schützt einen Teil ihres Reichtums und verhindert Hungertode, da sie diese gigantischen Mengen Pesos in Bitcoin umtauschen können, um dann Gold und Silber zu kaufen. Sie komplementieren sich.
Was ich persönlich auch für zulässig halte, ist die Tatsache, dass Kryptowährungen und Bitcoin eine Diskussion über die Frage begannen, was Geld wirklich ist. Die Leute haben zuvor immer angenommen, es sei das Geld, das man in seinen Taschen herumträgt. Eine Währung, auch wenn diese weginflationiert wird und deren Kaufkraft abnimmt. Die Leute fragen sich: "Was ist Geld? Ist das, was ich in den Taschen habe und ständig an Wert verliert, wirklich Geld?" Und so sagen sie: "Hey, es gibt andere Dinge, die historisch als Geld angesehen wurden, wie Gold und Silber."
Es ist also eine Art Vertrauenskreis. Die Leute vergleichen Bitcoin mit Geld und sprechen dann über Gold und Silber. Es bringt die Leute dorthin zurück, wo sie seit tausenden von Jahren landen, wenn Sorgen um Inflation, gesellschaftliche oder politische Probleme auftauchen. Metalle sind immer sichere Häfen.
Und im Rahmen des LODE-Projektes ist jede AGX-Münze und jeder LODE-Token durch ein Gramm Silber gedeckt. Dieses wird in acht verschiedenen Tresoren auf der Welt gelagert. Und wenn diese Münzen gehandelt werden, dann werden wir über den Wert des Silber bezüglich des Kaufs von AGX-Münzen spekulieren können; dann werden sich diese als Wertanlage herausstellen.
Ich denke - und man kann schwer prognostizieren, wie lange so etwas dauert - die Leute in Südamerika, wie Venezuela, Mexiko und Chile und auch Afrika und Indien werden den Gedanken gut finden, nicht nur einen Kryptovermögenswert zu besitzen, sondern ein Asset zu haben, das durch physisches Metall gedeckt wird und auf Anfrage hin irgendwo in der Welt bei einem anderen Tresor eingelöst werden kann.
Das ist ziemlich aufregend. Und ich finde es zudem aufregend, dass David Morgan diese Vision schon seit ganzes Leben hat; die Idee, das Silber irgendwann wieder öffentlich als Geld verwendet werden wird. Und es wird nicht in unseren Taschen landen, sondern in digitaler Form auf einer Karte gespeichert werden. Und in Indien eröffnen am Tag 100.000 Leute digitale Wallets, in denen sie Kryptowährungen aufbewahren. Es wird also keine große Debatte darum geben, welche Vorteile es gibt. Diese kennen die Leute bereits.
Und diese ganze Idee wird dazu führen, dass noch mehr physisches Metall verkauft wird. Denn jedes Mal, wenn eine AGX-Münze erschaffen und gekauft wird, muss das LODE-Programm eingreifen und Silber am offenen Markt erwerben, um die Münze zu decken. Und so gibt es einen neuen Nachfragefaktor bezüglich Silber, den wir noch nie zuvor hatte; zusätzlich zu mehr und mehr Investoren, die zurück zum Markt kehren, um physisches Silber und Gold zu erwerben.
Ich denke also, dass dies zu einem perfekten Sturm für die Nachfrage führen wird. Doch gleichzeitig wird dies auch zu einem perfekten Problem werden, mit dem das Silberangebot über die Zeit hinweg so seine Schwierigkeiten haben wird. Und ich denke nicht, dass der Markt versteht, wie sich so etwas entwickeln könnte. Es könnte tatsächlich das Problem auftreten, dass das Angebot gegenüber der Nachfrage aus dem Gleichgewicht gerät.
Mike Gleason: Ja, gut gesagt. Es gibt eine Menge Faktoren, die hier zusammentreffen und eine massive Angebotsknappheit des Silbers auslösen könnten. Innerhalb der Bergbaubranche fanden nicht sonderlich viele Explorationen statt, was bedeutet, dass es keine übermäßige Menge zusätzlicher Unzen gibt. Es gibt noch immer eine Menge industrieller Nutzungen für Silber.
Es könnte eventuell zu ernsthafter Nachfrage seitens LODE oder einigen anderen Projekten kommen, die eine Deckung mit Edelmetallen voraussetzen. Und dann werden der Dollar und die Papierwährungen auf der Welt offensichtlich an Wert verlieren. Immer mehr Menschen werden an Edelmetallen als echte Wertanlagen interessiert sein. Und dann wird es interessant werden.
Ich danke Ihnen für Ihre Zeit heute, David. Wir freuen uns immer über Ihre Einblicke. Es war bisher ein aufregender Monat für die Leute in der Metallgemeinschaft und ich denke, dass es das auch weiterhin bleiben wird. Wir werden uns sicherlich bald wiedertreffen. Ich wünsche Ihnen noch einen schönen restlichen Sommer. Machen Sie es gut, David.
David Smith: Sicher. Ihnen auch alles Gute, Mike. Auf Wiedersehen.
Mike Gleason: Nun, das war es dann für diese Woche. Ich danke noch einmal David Smith, Senior Analyst bei The Morgan Report und regelmäßiger Kolumnist für MoneyMetals.com.
© Mike Gleason
Money Metals Exchange
Der Artikel wurde am 12. Juni 2019 auf www.moneymetals.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.
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