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Bundesamt ruft jeden Bürger zu Vorbereitung auf großen Stromausfall auf

07.08.2019  |  Redaktion
Der Präsident des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) Christoph Unger hat in einem kürzlich veröffentlichten Interview mit der Welt alle Bürger dazu aufgerufen, sich besser für Krisenfälle wie Hochwasser und vor allem Stromausfälle zu rüsten. Der Ausfall von Strom sei die zentrale Herausforderung für Ungers Bundesamt.

Zwar ist die Stromversorgung in Deutschland laut Unger im weltweiten Vergleich sicher, doch "die Bundesnetzagentur muss immer häufiger eingreifen, um Netzschwankungen auszugleichen."

Unger zufolge gäbe es in Deutschland "nach 24 Stunden ohne Strom bereits katastrophale Verhältnisse". Und die Gefahr eines Stromausfalls, auch als Folge eines Cyberangriffs in die Stromversorgung, nehme hierzulande zu. "Auf ein solches Szenario müssen wir uns einstellen und vorbereiten", forderte er im Welt-Interview.

Insbesondere Behörden und Unternehmen, Krankenhäuser, aber auch landwirtschaftliche Betriebe sollten sicherstellen, dass ihre Notstromaggregate auch über längere Zeiträume funktionsfähig bleiben können.

Jeder Einzelne sollte sich auf Krisen und Katastrophen vorbereiten. Ein Vorrat an Lebensmitteln und Trinkwasser sowie Kerzen und Streichhölzern sind wichtig. Doch vor allem sollte man laut Unger ein batteriebetriebenes Radio besitzen, um auch ohne Strom Zugang zu Nachrichten zu haben.

Unger zufolge muss am Ausbau des Katastrophenschutzes sowie am Warnsystem noch einiges getan werden, auch weil viele Maßnahmen auf Strom angewiesen sind. Doch der Katastrophenschutz liegt in der Verantwortung der Länder. Das BBK kümmert sich im Katastrophenfall um das Informations- und Ressourcenmanagement und unterstützt die Länder. Im Interview fordert Unger, den Aufgabenbereich des BBK auszuweiten und es zu einer "Zentralstelle für den Bevölkerungsschutz" zu machen.

Bereits im Juni berichteten die Welt und andere Nachrichtenportale über die Möglichkeit eines großflächigen Stromausfalls in Deutschland. So schrieb Focus online: "Wir sind vor einem echten Mega-Blackout nicht gefeit." Die Stromausfälle in Deutschland gehen hauptsächlich auf Störungen durch die Natur zurück. Doch auch gezielte Cyberangriffe und terroristische Angriffe seien wohl ernstzunehmende Risiken.

Thomas Leiert, Vorstandsvorsitzender des Katastrophenschutzunternehmens KomRe AG, mahnte, dass besonders Deutschland für diese Angriffe nicht vorbereitet wäre, da die Infrastruktur hier nicht auf Schutz, sondern auf Funktionalität und Weiterentwicklung ausgelegt sei. Außerdem ist das deutsche Stromnetz Teil des europäischen Energieverbundes. Die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass Deutschland von einem Stromausfall innerhalb dieses Energieverbundes betroffen sein würde.

Bereits 2010 untersuchten Forscher des "Büros für Technikfolgen-Abschätzung beim Deutschen Bundestag" (TAB) die Folgen eines Stromausfalls in Deutschland. Focus online zitierte die Schlussfolgerung der Forscher, dass ein "Kollaps der gesamten Gesellschaft … kaum zu verhindern" wäre.


© Redaktion GoldSeiten.de



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