Gold in Euro nahe Allzeithoch - Jeder ist long
12.08.2019 | Markus Blaschzok
Der Goldpreis durchschlug vergangene Handelswoche die Marke von 1.500 $, nachdem dieser in den letzten beiden Monaten um über 200$ anstieg. Gold in Euro erreichte am Freitag ein Hoch von 1.349 € je Feinunze, was nur noch 37 € von einem neuen Allzeithoch entfernt lag. In 73 Ländern notiert das monetäre Edelmetall bereits auf einem Allzeithoch und zeigt, dass sich fundamental etwas verändert hat.
Ursache des Anstiegs sind viele exogene politische Faktoren, die in den vergangenen Wochen nacheinander die Märkte trafen, sodass sich die Einschätzung der Investoren zur Entwicklung der Weltwirtschaft sowie zur Geldpolitik veränderte. Der primäre Treiber war der Handelskrieg gegen China und weitere Länder, was die Angst vor einer weltweiten Rezession schürte.
Diese Befürchtung ist angesichts des aktuell längsten Konjunkturaufschwungs in der Geschichte folgerichtig und zwang die Notenbanken weltweit zu einer radikalen Änderung in der Geldpolitik. Mit dem Anstieg des Goldpreises haben die Märkte nun drei Zinssenkungen in den USA für dieses Jahr eingepreist sowie eine bevorstehende neue Runde quantitativer Lockerungen durch die Europäische Zentralbank.
Der letztwöchige Anstieg wurde durch Trumps Ankündigung neuer Zölle gegen China ausgelöst, nachdem die US-Notenbank am Tag zuvor die Zinsen um nur 25 Basispunkte gesenkt hatte. Der US-Aktienmarkt crashte daraufhin um 8% binnen sechs Handelstagen, was eine Flucht in Anleihen und Gold auslöste, wobei die Renditen für zehnjährige US-Staatsanleihen auf 1,75% fielen. Die Märkte sind weiterhin im Krisenmodus, was die deutschen Bundesanleihen klar zeigen. Diese rentieren erstmals in der Geschichte alle mit negativen Zinsen.
Selbst bei einem 30-jährigen Kredit an die Regierung in Form einer Bundesanleihe erhält man am Ende der Laufzeit nominal weniger zurück, als man ursprünglich verliehen hatte. Berücksichtigt man jedoch die Abwertung des Euros über 30 Jahre, so dürfte es sich um einen Totalverlust handeln.
Diese Gleichung verstehen langsam immer mehr Investoren und Fondsmanager. In einer Rezession werden sinkende Unternehmensgewinne die Aktienmärkte real einbrechen lassen und da Staatsanleihen aufgrund ihrer Negativrendite nur noch garantierte Verluste bei hohen Risiken liefern, müssen die Fondsmanager Gold zum Schutz vor Inflation und mangels Alternativen mit in ihr Portfolio aufnehmen. Dies belegen die stark gestiegenen Bestände der physisch hinterlegten Gold-ETFs, die sich allein in den letzten beiden Monaten um 178 Tonnen erhöhten.
Entgegen dem Trend der letzten Jahre waren im Juli jedoch die Amerikaner die stärksten ETF-Käufer mit 42,5 Tonnen, während die Europäer nur 7,5 Tonnen hinzukauften. Dies belegt die Erosion des Glaubens an eine weiterhin starke US-Wirtschaft und einem langsam beginnenden Wechsel im Sentiment bei den Amerikanern. Können die Bullen den Aktienmarkt nach zehn Jahren Hausse nun noch einmal zu neuen Hochs treiben oder werden die Bären das Ruder übernehmen und sich die Stimmung immer weiter eintrüben, bis die Rezession offiziell verkündet wird?
Eine jede Rallye oder Hausse erfolgt nach einem immer gleichen Muster. Wenn alle Bullen gekauft haben, dann gibt es keine neuen Käufer mehr und der Anstieg erreicht seinen Gipfel bzw. seinen Zenit. Eines haben die Bullen zu diesem Zeitpunkt immer gemeinsam – alle glauben, die Rallye würde sich immer weiter fortsetzen bis „to the moon!“. In der Regel folgt daraufhin immer ein Long Drop spekulativer Positionen der Bullen, die weitere Bullen mit nach unten ziehen und einen schnellen Abverkauf auslösen.
Die Frage ist also nicht ob eine Korrektur nach starken Anstiegen kommt, sondern immer nur wann und wie stark diese ausfallen wird.
Trump scheint jedoch einen Plan mit seinem Handelskrieg zu verfolgen und er versucht womöglich die US-Notenbank absichtlich in Zugzwang bringen zu wollen. Die Märkte erwarten aktuell mit einer Wahrscheinlichkeit von 100% eine Zinssenkung um 25 Basispunkte im September und 14% des Marktes rechnen sogar mit einer Zinssenkung um 50 Basispunkte. Trump braucht für eine Wiederwahl stabile bzw. steigende Aktienmärkte und eine Verlängerung des Konjunkturzyklus bis in die nächste Amtszeit.
Ursache des Anstiegs sind viele exogene politische Faktoren, die in den vergangenen Wochen nacheinander die Märkte trafen, sodass sich die Einschätzung der Investoren zur Entwicklung der Weltwirtschaft sowie zur Geldpolitik veränderte. Der primäre Treiber war der Handelskrieg gegen China und weitere Länder, was die Angst vor einer weltweiten Rezession schürte.
Diese Befürchtung ist angesichts des aktuell längsten Konjunkturaufschwungs in der Geschichte folgerichtig und zwang die Notenbanken weltweit zu einer radikalen Änderung in der Geldpolitik. Mit dem Anstieg des Goldpreises haben die Märkte nun drei Zinssenkungen in den USA für dieses Jahr eingepreist sowie eine bevorstehende neue Runde quantitativer Lockerungen durch die Europäische Zentralbank.
Der letztwöchige Anstieg wurde durch Trumps Ankündigung neuer Zölle gegen China ausgelöst, nachdem die US-Notenbank am Tag zuvor die Zinsen um nur 25 Basispunkte gesenkt hatte. Der US-Aktienmarkt crashte daraufhin um 8% binnen sechs Handelstagen, was eine Flucht in Anleihen und Gold auslöste, wobei die Renditen für zehnjährige US-Staatsanleihen auf 1,75% fielen. Die Märkte sind weiterhin im Krisenmodus, was die deutschen Bundesanleihen klar zeigen. Diese rentieren erstmals in der Geschichte alle mit negativen Zinsen.
Selbst bei einem 30-jährigen Kredit an die Regierung in Form einer Bundesanleihe erhält man am Ende der Laufzeit nominal weniger zurück, als man ursprünglich verliehen hatte. Berücksichtigt man jedoch die Abwertung des Euros über 30 Jahre, so dürfte es sich um einen Totalverlust handeln.
Der Goldpreis stieg durch die Änderung des makroökonomischen Umfeldes noch einmal deutlich an
Diese Gleichung verstehen langsam immer mehr Investoren und Fondsmanager. In einer Rezession werden sinkende Unternehmensgewinne die Aktienmärkte real einbrechen lassen und da Staatsanleihen aufgrund ihrer Negativrendite nur noch garantierte Verluste bei hohen Risiken liefern, müssen die Fondsmanager Gold zum Schutz vor Inflation und mangels Alternativen mit in ihr Portfolio aufnehmen. Dies belegen die stark gestiegenen Bestände der physisch hinterlegten Gold-ETFs, die sich allein in den letzten beiden Monaten um 178 Tonnen erhöhten.
Entgegen dem Trend der letzten Jahre waren im Juli jedoch die Amerikaner die stärksten ETF-Käufer mit 42,5 Tonnen, während die Europäer nur 7,5 Tonnen hinzukauften. Dies belegt die Erosion des Glaubens an eine weiterhin starke US-Wirtschaft und einem langsam beginnenden Wechsel im Sentiment bei den Amerikanern. Können die Bullen den Aktienmarkt nach zehn Jahren Hausse nun noch einmal zu neuen Hochs treiben oder werden die Bären das Ruder übernehmen und sich die Stimmung immer weiter eintrüben, bis die Rezession offiziell verkündet wird?
Eine jede Rallye oder Hausse erfolgt nach einem immer gleichen Muster. Wenn alle Bullen gekauft haben, dann gibt es keine neuen Käufer mehr und der Anstieg erreicht seinen Gipfel bzw. seinen Zenit. Eines haben die Bullen zu diesem Zeitpunkt immer gemeinsam – alle glauben, die Rallye würde sich immer weiter fortsetzen bis „to the moon!“. In der Regel folgt daraufhin immer ein Long Drop spekulativer Positionen der Bullen, die weitere Bullen mit nach unten ziehen und einen schnellen Abverkauf auslösen.
Die Frage ist also nicht ob eine Korrektur nach starken Anstiegen kommt, sondern immer nur wann und wie stark diese ausfallen wird.
Haben erst einmal alle Bullen gekauft, gibt es keine neuen Käufer mehr und ein Long Drop von Positionen steht bevor
Trump scheint jedoch einen Plan mit seinem Handelskrieg zu verfolgen und er versucht womöglich die US-Notenbank absichtlich in Zugzwang bringen zu wollen. Die Märkte erwarten aktuell mit einer Wahrscheinlichkeit von 100% eine Zinssenkung um 25 Basispunkte im September und 14% des Marktes rechnen sogar mit einer Zinssenkung um 50 Basispunkte. Trump braucht für eine Wiederwahl stabile bzw. steigende Aktienmärkte und eine Verlängerung des Konjunkturzyklus bis in die nächste Amtszeit.