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Andy Hecht: Rückzug in Gold & Silber

11.09.2019
Geiz und Angst sind zwei starke Emotionen und sind oft für Herdenverhalten an den Märkten über alle Assetklassen hinweg verantwortlich. Wie mein geschätzter Kollege Avi gerne sagt: Die Stimmung spricht für sich selbst. Es geht nichts über einen florierenden Bullenmarkt; jeder möchte an Bord. Im Jahr 2017 wandelten sich Bitcoin und andere digitale Währungen von Assets, die von den meisten Marktteilnehmer vernachlässigt wurden, zu Vermögenswerten, die Schlagzeilen machten.

Sogar meine 86-jährige Mutter fragte, wie sie auf den bullischen Zug aufspringen könne, der den Preis von 6 Cents im Jahr 2010 auf fast 20.000 Dollar hatte steigen lassen. Der Bitcoin-Wahnsinn war nichts Neues; nichts ist so sexy und köstlich wie ein guter alter Goldbullenmarkt. Wie Gordon Gecko in dem Film Wall Street einmal sagte: "Geiz ist gut", vor allem, wenn der Bullenmarkt weitergeht.

Bärenmärkte sind die andere Seite der Medaille. Wenn Vermögenswertpreise dramatisch fallen, dann treibt Angst die Marktteilnehmer dazu, zu den Ausgängen zu hechten. Die Flucht findet oftmals in Eile statt und schickt die Preise deutlich unter einen Wert, der von den Fundamentaldaten womöglich diktiert werden würde. Jeder Fundamentaldaten- oder technische Analyst, der etwas taugt, wird Ihnen erzählen, dass Angst und Geiz Investitionen oder Handel nicht antreiben sollten. Märkte bewegen sich selten in einer geraden Linie, selbst während der meisten bullischen Trends.

Preise tendieren vielmehr dazu, den Weg nach oben zu nehmen. Wenn es um Bärenmärkte geht, dann können Assetpreise das eine oder andere Mal den Aufzug nach unten nehmen, wenn jeder - auch meine 86-jährige Mutter - zur selben Zeit versucht zu verkaufen.

Es war eine sehr bullische Sommersaison für die Gold- und Silbermärkte. Doch die Preisbewegung am 5. und 6. September erinnert uns daran, dass Geiz und Angst manchmal deutliche Korrekturen auslösen können. Erfolgreiches Handeln oder Investieren erfordert einen Plan, der Risiko und Ertrag anspricht. Eine Disziplin, die Reaktionen auf Geiz und Angst vermeidet, unterscheidet meist Gewinner von Verlierern an den Märkten.


Silber und Gold korrigieren, doch Kupfer bewegt sich in die andere Richtung

Es war eine Woche, in der es zu vielen Umkehrungen an den Metallmärkten kam. Die Auswirkung traf die Gold- und Silbermärkte Ende der letzten Woche, nachdem beide Metalle neue Hochs verzeichnet hatten. Währenddessen bewegte sich Kupfer in die entgegengesetzte Richtung, da das neue Tief zu Beginn der Woche zu einer deutlichen Preiserholung zum Ende der Woche führte.

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Quelle: CQG


Der Tageschart der Dezember-Goldfutures hebt die Bewegung zu einem marginalen neuen Hoch von 1.566,20 Dollar am 4. September hervor, das den Verkäufen wich, die den Preis um mehr als 50 Dollar nach unten drückten. Währenddessen behielt Gold bisher sein Niveau bei etwa 1.500 Dollar bei, doch erst die Zukunft wird zeigen, ob die Umkehrung im Wochenchart eine neue Verkaufswelle in der nächsten Woche mit sich bringen wird.

Die Maßstäbe des Preismomentums und der relativen Stärke kreuzten sich auf niedrigerer Ebene vom überkauften Bereich aus. Open Interest war am 4. September auf ein neues Rekordhoch von 643.563 Kontrakte gestiegen; der Tag, an dem Gold sein Hoch verzeichnete. Die Bewegung nach unten sorgte dafür, dass der Maßstab auf 618.240 Kontrakte zum Ende der Woche zurückging. Rückläufiges Open Interest und fallende Preise sind keine typische Bestätigung eines angehenden bearischen Trends an einem Futuresmarkt. Die tägliche, historische Volatilität stieg am 6. September über das 20%-Niveau, da die Goldvolatilität während korrigierender Zeitspannen dazu tendiert, sich nach oben zu bewegen.

Auf- und Abstieg des Silbers waren dramatisch.

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Quelle: CQG



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