Warum verkaufen die Leute nun ihr Silber?
26.09.2019 | Dr. Keith Weiner
Erst kürzlich gingen die Metallpreise noch stärker zurück; Gold um 18 Dollar und Silber um 0,73 Dollar.
Am 28. Mai erreichte der Silberpreis seinen Tiefpunkt bei 14,30 Dollar. In den letzten drei Maitagen bis zum 4. September stieg der Preis auf 19,65 Dollar. Das war eine Preiszunahme von 5,35 Dollar oder 37%. Herzlichen Glückwunsch an all diejenigen, die am 28. Mai Silber erworben und es am 4. September verkauft haben.
Für diejenigen, die Gold und Silber als Geld ansehen (wie wir), scheint der steigende Silberpreis vielleicht in Ordnung zu sein. Warum sollte der Dollar nicht an Wert verlieren? Es ist eine unsinnige Währung und jeden Augenblick könnten das alle realisieren. Und demnach sollte er in Erwartung dessen an Wert verlieren, richtig?
In dieser Zeitspanne verlor er sicherlich an Wert, von 2,17 Gramm Silber auf 1,61 Gramm oder -26%.
Was ist ein Dollar wert?
Die Frage ist: Wie weit sollte er fallen? Das ist keine triviale Frage.
Man kann den Wert des Dollar nicht anhand seiner Quantität verstehen. Noch kann man das durch die Behauptung tun - oftmals in den dunklen Ecken des Internets angestellt - dass der Dollar durch den Glauben oben gehalten wird. Und sobald die Leute herausfinden, dass er durch nichts gedeckt wird, wird er auf seinen innewohnenden Wert von Null zurückkehren. Tatsächlich wird der Dollar durch die Schwierigkeiten der Kreditnehmer oben gehalten, die Überstunden schieben, um Waren und Dienstleistungen im Austausch gegen Dollar zu produzieren.
Die Dollarmenge ist keine Kraft, die seinen Wert nach unten drückt. Ebenso wenig wie die Goldmenge den Goldpreis nach unten drückt. Geld - und Währung im Allgemeinen - besitzt eine massive Stock-to-Flow-Rate. Wäre das nicht der Fall, dann wäre es nicht der marktfähigste Rohstoff - oder Kredit.
Die Kraft, die ihn nach unten drückt, ist die Qualität des neuen Kredites. Je mehr Kredite an Zombie-Unternehmen verfüttert werden (was von der BIZ als Gewinne < Zinsausgaben beschrieben wird) und je mehr Regierungen und Privatpersonen Kredite aufnehmen, um zu konsumieren - je mehr Kredit gefälscht wird, also ohne Mittel oder Absicht zur Rückzahlung - desto stärker nimmt die Qualität der Währung ab.
Es ist natürlich für Geld - d.h. Gold und Silber - einer Währung immer weniger Wert beizumessen, je stärker die Qualität besagter Währung in Frage gestellt wird.
Doch wie viel weniger? Wie viel sollte der Dollar jeden Tag wert sein? Hier mag jeder seine eigene Meinung besitzen, doch natürlich gibt es keine einfache Kalkulation, die zu einer unbestreitbaren Zahl führt. Das ist eine der (vielen) Schwachstellen dieses Pseudo-Goldstandards, unter dem die Zentralbanken versuchen, den Goldpreis festzulegen.
Es gibt Raum für Unstimmigkeit. Ein Marktteilnehmer glaubt vielleicht, dass der Dollar 3 Gramm Silber wert sein sollte, ein anderer meint 2 Gramm. Und ein Dritter meint vielleicht weniger als 1 Gramm Silber. Wer liegt richtig? Das wissen wir nicht - und ähnlich geht es den drei Markteilnehmern auch.
Dieses Problem wird durch die Tatsache verschlimmert, dass die Leute dazu tendieren, von einem Faktor auf den anderen zu schließen. Wenn der Preis rückläufig war, dann wird üblicherweise angenommen, dass er weiterhin fallen wird - und sollte. Und das beziehen sie in ihre Wertidee mit ein.
Es ist also nicht nur so, dass kein Teilnehmer mit demselben Preis einverstanden ist wie ein anderer; seine eigene Bewertung heute stimmt noch nicht einmal mit seiner Bewertung von gestern überein.
Der Preis wird anhand der Margin festgelegt
Der Marktpreis spiegelt die Interaktionen all dieser Leute wider. Er wird von den Teilnehmern anhand der Margin festgelegt. Wenn irgendein langfristiger Halter eines Morgens verkauft, dann kann der Preis sinken. Wenn das die Werteinschätzungen anderer Personen beeinflusst und sie verkaufen, dann kann der Preis stärker sinken.
Die Dollarqualität fällt vielleicht stetig. Oder vielleicht in Schüben, mit Intervallen relativer Stabilität. Die Werteinschätzungen der Gold- und Silbermarktteilnehmer können die Dollarqualität zu jedem Zeitpunkt überholen oder ihr nachhinken.
Und sie können auch basierend auf Momentum handeln. Es ist eine verbreitete Eigenschaft, dass sich mehr und mehr Trader dorthin bewegen, was sie als einfaches Geld (d.h. Dollar) ansehen, wenn der Preis eines Assets, z.B. Silber, steigt. Es ist also praktisch garantiert, dass das Momentum eine Preisbewegung über seine aktuelle Bewertung hinaus strapaziert. Das passierte offensichtlich im Jahr 2011. Silber erreichte beinahe 50 Dollar, was bedeutet, dass der Dollar auf etwa 633 Milligramm Silber fiel.
Je weiter sich der Dollar abwärts bewegte, desto mehr Leute dachten, es sei Zeit ihr Geld - d.h. Metall - zu handeln, um auf den Dollar zu setzen (ja, wir wissen, dass die Leute hiervon nicht so denken). Ein zu hoher Silberpreis zieht also Verkäufe an. An diesem Punkt gibt es einen Kampf zwischen den Kräften des Momentums vs. rationale Bewertung. Doch wenn das Momentum zum Stillstand kommt, wird der Kampf einseitig. Der Dollarpreis könnte tatsächlich deutlich steigen (und tat dies auch).
Einige Spekulanten hielten weiterhin
Fügen Sie nun einen weiteren Faktor hinzu. Viele Dollardenker kaufen Gold und Silber nur in Hoffnung, einen höheren Preis beobachten zu können. Sie wetten auf Geld, nur als Mittel zum Zweck. Sie möchten mehr Kaufkraft. Einige von ihnen mögen es nicht, zu großen Verlusten zu verkaufen. Sie tätigten Käufe mit großen Versprechungen von Silber bei 200 Dollar und Gold bei 5.000 Dollar. Doch das Gegenteil trat ein. Also hielten sie hartnäckig weiterhin an den Metallen fest.
Und nun, Jahre später, steigt der Preis. Sie sehen es also als ihre Chance, ihre Dollar loszuwerden, ohne großen Verlust. Wir haben derartige Preisentwicklungen seit 2011 oft beobachten können und vertrauen nicht darauf, dass sich diese von all den anderen unterscheiden wird.
Schätzen diese Leute, dass der Dollar mehr als 1,6 Gramm Silber wert sein sollte? Faktisch, ja, das ist ihre Kalkulation. Wichtiger ist jedoch, dass dies ihre Auswirkung am Markt ist. Sie denken nicht, dass der Dollar weiter sinken sollte - oder genauer, wird - also erwerben sie Dollar in Erwartung, dass der Dollar wieder auf 3 Gramm Silber steigen wird. Oder zumindest aufgrund der Angst, Silber zu halten, während diese Entwicklung stattfindet.
Am 28. Mai erreichte der Silberpreis seinen Tiefpunkt bei 14,30 Dollar. In den letzten drei Maitagen bis zum 4. September stieg der Preis auf 19,65 Dollar. Das war eine Preiszunahme von 5,35 Dollar oder 37%. Herzlichen Glückwunsch an all diejenigen, die am 28. Mai Silber erworben und es am 4. September verkauft haben.
Für diejenigen, die Gold und Silber als Geld ansehen (wie wir), scheint der steigende Silberpreis vielleicht in Ordnung zu sein. Warum sollte der Dollar nicht an Wert verlieren? Es ist eine unsinnige Währung und jeden Augenblick könnten das alle realisieren. Und demnach sollte er in Erwartung dessen an Wert verlieren, richtig?
In dieser Zeitspanne verlor er sicherlich an Wert, von 2,17 Gramm Silber auf 1,61 Gramm oder -26%.
Was ist ein Dollar wert?
Die Frage ist: Wie weit sollte er fallen? Das ist keine triviale Frage.
Man kann den Wert des Dollar nicht anhand seiner Quantität verstehen. Noch kann man das durch die Behauptung tun - oftmals in den dunklen Ecken des Internets angestellt - dass der Dollar durch den Glauben oben gehalten wird. Und sobald die Leute herausfinden, dass er durch nichts gedeckt wird, wird er auf seinen innewohnenden Wert von Null zurückkehren. Tatsächlich wird der Dollar durch die Schwierigkeiten der Kreditnehmer oben gehalten, die Überstunden schieben, um Waren und Dienstleistungen im Austausch gegen Dollar zu produzieren.
Die Dollarmenge ist keine Kraft, die seinen Wert nach unten drückt. Ebenso wenig wie die Goldmenge den Goldpreis nach unten drückt. Geld - und Währung im Allgemeinen - besitzt eine massive Stock-to-Flow-Rate. Wäre das nicht der Fall, dann wäre es nicht der marktfähigste Rohstoff - oder Kredit.
Die Kraft, die ihn nach unten drückt, ist die Qualität des neuen Kredites. Je mehr Kredite an Zombie-Unternehmen verfüttert werden (was von der BIZ als Gewinne < Zinsausgaben beschrieben wird) und je mehr Regierungen und Privatpersonen Kredite aufnehmen, um zu konsumieren - je mehr Kredit gefälscht wird, also ohne Mittel oder Absicht zur Rückzahlung - desto stärker nimmt die Qualität der Währung ab.
Es ist natürlich für Geld - d.h. Gold und Silber - einer Währung immer weniger Wert beizumessen, je stärker die Qualität besagter Währung in Frage gestellt wird.
Doch wie viel weniger? Wie viel sollte der Dollar jeden Tag wert sein? Hier mag jeder seine eigene Meinung besitzen, doch natürlich gibt es keine einfache Kalkulation, die zu einer unbestreitbaren Zahl führt. Das ist eine der (vielen) Schwachstellen dieses Pseudo-Goldstandards, unter dem die Zentralbanken versuchen, den Goldpreis festzulegen.
Es gibt Raum für Unstimmigkeit. Ein Marktteilnehmer glaubt vielleicht, dass der Dollar 3 Gramm Silber wert sein sollte, ein anderer meint 2 Gramm. Und ein Dritter meint vielleicht weniger als 1 Gramm Silber. Wer liegt richtig? Das wissen wir nicht - und ähnlich geht es den drei Markteilnehmern auch.
Dieses Problem wird durch die Tatsache verschlimmert, dass die Leute dazu tendieren, von einem Faktor auf den anderen zu schließen. Wenn der Preis rückläufig war, dann wird üblicherweise angenommen, dass er weiterhin fallen wird - und sollte. Und das beziehen sie in ihre Wertidee mit ein.
Es ist also nicht nur so, dass kein Teilnehmer mit demselben Preis einverstanden ist wie ein anderer; seine eigene Bewertung heute stimmt noch nicht einmal mit seiner Bewertung von gestern überein.
Der Preis wird anhand der Margin festgelegt
Der Marktpreis spiegelt die Interaktionen all dieser Leute wider. Er wird von den Teilnehmern anhand der Margin festgelegt. Wenn irgendein langfristiger Halter eines Morgens verkauft, dann kann der Preis sinken. Wenn das die Werteinschätzungen anderer Personen beeinflusst und sie verkaufen, dann kann der Preis stärker sinken.
Die Dollarqualität fällt vielleicht stetig. Oder vielleicht in Schüben, mit Intervallen relativer Stabilität. Die Werteinschätzungen der Gold- und Silbermarktteilnehmer können die Dollarqualität zu jedem Zeitpunkt überholen oder ihr nachhinken.
Und sie können auch basierend auf Momentum handeln. Es ist eine verbreitete Eigenschaft, dass sich mehr und mehr Trader dorthin bewegen, was sie als einfaches Geld (d.h. Dollar) ansehen, wenn der Preis eines Assets, z.B. Silber, steigt. Es ist also praktisch garantiert, dass das Momentum eine Preisbewegung über seine aktuelle Bewertung hinaus strapaziert. Das passierte offensichtlich im Jahr 2011. Silber erreichte beinahe 50 Dollar, was bedeutet, dass der Dollar auf etwa 633 Milligramm Silber fiel.
Je weiter sich der Dollar abwärts bewegte, desto mehr Leute dachten, es sei Zeit ihr Geld - d.h. Metall - zu handeln, um auf den Dollar zu setzen (ja, wir wissen, dass die Leute hiervon nicht so denken). Ein zu hoher Silberpreis zieht also Verkäufe an. An diesem Punkt gibt es einen Kampf zwischen den Kräften des Momentums vs. rationale Bewertung. Doch wenn das Momentum zum Stillstand kommt, wird der Kampf einseitig. Der Dollarpreis könnte tatsächlich deutlich steigen (und tat dies auch).
Einige Spekulanten hielten weiterhin
Fügen Sie nun einen weiteren Faktor hinzu. Viele Dollardenker kaufen Gold und Silber nur in Hoffnung, einen höheren Preis beobachten zu können. Sie wetten auf Geld, nur als Mittel zum Zweck. Sie möchten mehr Kaufkraft. Einige von ihnen mögen es nicht, zu großen Verlusten zu verkaufen. Sie tätigten Käufe mit großen Versprechungen von Silber bei 200 Dollar und Gold bei 5.000 Dollar. Doch das Gegenteil trat ein. Also hielten sie hartnäckig weiterhin an den Metallen fest.
Und nun, Jahre später, steigt der Preis. Sie sehen es also als ihre Chance, ihre Dollar loszuwerden, ohne großen Verlust. Wir haben derartige Preisentwicklungen seit 2011 oft beobachten können und vertrauen nicht darauf, dass sich diese von all den anderen unterscheiden wird.
Schätzen diese Leute, dass der Dollar mehr als 1,6 Gramm Silber wert sein sollte? Faktisch, ja, das ist ihre Kalkulation. Wichtiger ist jedoch, dass dies ihre Auswirkung am Markt ist. Sie denken nicht, dass der Dollar weiter sinken sollte - oder genauer, wird - also erwerben sie Dollar in Erwartung, dass der Dollar wieder auf 3 Gramm Silber steigen wird. Oder zumindest aufgrund der Angst, Silber zu halten, während diese Entwicklung stattfindet.