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Der Mogambo Guru - e-Economic Newsletter

12.04.2007  |  Richard Daughty
- Seite 3 -
OK, vielleicht wird es nicht so weit kommen aber es HEIßT, dass die Notenbank die Inflation vollkommen ignoriert. Obwohl sie die Inflation verhindern wollten, tun sie nur das Gegenteil. Sie wollen immer noch nicht ihre verdammte Arbeit machen, anstatt dessen fordern sie "mehr Flexibilität", um uns noch mehr Inflation zu bringen. Das ist verrückt. Und der Kongress macht immer noch nichts. Nichts! Ich glühe vor Wut.

Stopp mal, ich bin zu schnell! Plötzlich kommt die Einsicht, ich könnte diese Art von Totschlagargument für mich selbst nutzen. Da es bald zu den jährlichen Mitarbeitergesprächen kommt, passt mir dieses "Ich brauch mehr Flexibilität" sehr gut in den Kram. Ziele nicht erreicht? Ich schreie: "Ich brauche mehr Flexibilität!". Steigende Verluste? Ich jammere: "Ich brauche mehr Flexibilität!".

Bloomberg hat noch einen andere Sicht auf die Dinge geliefert: "Bernanke sagte, die Zentralbank hat ihr Einwände gegenüber der Erhöhung der Zinssätze aufgegeben, da die Entscheidungsträger Bewegungsfreiheit brauchen. Dankeschön. Jetzt merke ich erst, dass auch ich mehr Bewegungsfreiheit brauche. Ich muss jetzt mehr Bewegungsfreiheit haben! Um Himmels Willen ich brauch mehr Freiheit, mich zu bewegen!

Die Botschaft ist eindeutig. Mein Chef hasst und fürchtet mich noch mehr als vorher. Und die Notenbank sagt unzweideutig, dass Inflation zur Zukunft gehört. Sie ist der Preis, den wir zahlen müssen, um die blind machende, weißglühende Inkompetenz der Notenbank unter Alan Greenspan auszubügeln. Er ist der Verursacher der Immobilienblase, die wegen der ruinösen Aktienmarktblase entstanden ist und der Anlagenblase und der Größe-der-Regierung-Blase, die er auch zu verantworten hat. Grrrrr!

Doch wie hoch liegt eigentlich die Inflation bei den Verbraucherpreisen? Bloomberg gibt uns eine Antwort: "Der von der Notenbank bevorzugte Inflationsmaßstab, der Index der privaten Konsumausgaben, minus Essen und Energie, war in den letzten 34 Monaten über 2%. Das Preismaß stieg um 2,3% innerhalb der letzten 12 Monate, von Ende Januar an zurückgerechnet."

Drei lange Jahre Inflation über Null - de facto ist das das Zeichen ihrer Inkompetenz. Aber in Wirklichkeit beträgt die Inflation noch mehr als die eh schon nicht akzeptablen 2,3%; sie liegt so in etwa zwischen 4 und 7 Prozentpunkten... . Gaaaaaaaa. Wir sind verloren!

Noch schlimmer: Ein Index von 18 Industriestoffen, der über den JOC-ECRI ermittelt wurde, stieg um 2,5% seit Jahresbeginn - und um 12% rechnet man das letzte Jahr hinzu. Die Ölpreise steigen!

John Stepek von MoneyMorning auf Moneyweek.com muss wohl zugehört haben, als wir von Ölpreisen sprachen, denn er sagte, dass in Großbritannien: “der steigende Ölpreis einer der Hauptfaktoren für die weltweit gestiegenen Inflationszahlen in den letzten Jahren sei.“ Dies diene allerdings auch als willkommene Ausrede, deren sich Politiker bedienten, um sagen zu können: "Schaut her, es ist nicht unsre Schuld, wir können nichts gegen den gestiegen Ölpreis tun." - was Tony Blair letztes Jahr auch tatsächlich sagte.

Er schreibt zudem, dass er einen interessanten Artikel las, in dem Donald Coxe von BMO Financial Group schrieb, dass er nicht erwarte, dass die Notenbank die Zinssätze senken werde. Der Grund hierfür wäre, dass es auf der Welt einen Nahrungsmangel gäbe und dies eine Zeit sei, in der die Nachfrage noch nie so hoch gewesen sei.

Also was das anbetrifft, so stellt er ganz korrekt fest, dass ich Amerikaner bin, dumm bin und er passt seine Antwort sehr wortgewandt daran an. “Das heißt, dass die US-Konsumenten gerade merken, dass ihre Burger, ihre Ärsche, ihre tägliche Milch und alles andere, was sie zu sich nehmen, das nächste Jahr über teurer wird.“

Ich war schon so abwesend, dass ich folgendes fast verpasst hätte: "Die Zahlen des jüngsten US-Produzenten-Index zeigen, dass die Nahrungsmittelpreise um 6,8% im Vergleich zum Vorjahr gestiegen sind.". Wen wundert das denn? Wenn ich mir die Angaben des US-Landwirtschaftsministeriums hernehme und von ihnen zu lesen bekomme, dass die Menge an verblieben Grobkorn, das in den Bestand des nächsten Jahres übergehen wird, so gering ausfallen könnte, wie seit Jahrzehnten nicht mehr. Gaaaaaaah!

Und das zu einer Zeit, da wir schon "ganze 16 Jahre lang günstige Wachstumsbedingungen im Midwest - die Nummer 1 unter den Landwirtschaftsregionen der Welt - haben. Das ist eine historische Gewinnserie."

Also, um noch mal zu rekapitulieren. Wir stehen am Ende ohne Ersparnisse da: am Ende eines bemerkenswert langen Booms auf dem Aktienmarkt, dem Anlagenmarkt, bei Immobilien, Regierungsgröße... und jetzt wohl auch noch bei Rohstoffen? Hahaha! Ich lache spöttisch, weil ich daran denken muss, dass wir eigentlich eine größtenteils christliche Nation sind und dass wir deshalb eigentlich alle die christliche Mahnung kennen sollten, nach der man in fetten Jahren sparen sollte, in Vorbereitung auf die zyklisch wiederkehrenden, unvermeidlichen mageren Jahre. Ha, ha, ha... wir sind auch in religiöser Hinsicht Idioten.

Es stimmt nicht, dass nur Mogambo und einige wenige Goldbugs und Leute mit falschem Beruf - paranoid und irre - Gold kaufen. Auf dem Dubaier Goldbazar kann unter freiem Himmel Gold gekauft werden, in 500 Geschäften. Es ist der größte Einzelhandelsmarkt für Gold weltweit. Hier werden ungefähr 500 metrische Tonnen Gold oder aber fast 18 Millionen Unzen pro Jahr gekauft und verkauft. Auf dem Goldbazar von Dubai kaufen die Reichen wie auch die normalen Bürger Gold ein. Ich habe reiche Geschäftsmänner, Bauarbeiter und Imame sich das goldene Metall unter den Nagel reißen sehen.

Wo wir gerade von Preisen und Gold sprechen, Mogambo Ranger Junior Richard D schreibt:

"Das hier hab ich aus dem Sinclair Newsletter: die Preise von 1941!
  • Gallone Milch: 0,34 $
  • Scheibe Brot: 0,08 $
  • Neues Auto: 925,00 $
  • Gallone Benzin: 0,15 $
  • Neues Haus: 6.954,00 $
  • Durchschnittseinkommen: 1.231 $ pro Jahr
  • Dow Jones: 110
  • Gold: 34,60 $

Ich stelle mit einer gewissen Befriedigung fest, dass die Goldpreise sich relativ gut halten konnten - seit 1941 - gegenüber dem Rest der Liste. Alles andere ist nämlich um etwa das 20-fache gestiegen, mit Ausnahme der Milch (die vom Staat subventioniert ist, also wer weiß?) und des Dow Jones, der über das 100-fache stieg (der wird jetzt auch staatlich gestützt - durch das Team Absturz-Vermeidung, also auch hier ... wer weiß?).

Also was denken sie? Ist der Aktienmarkt überbewertet in Vergleich zu allem anderen, oder ist alles andere unterbewertet im Vergleich zu den Aktienpreisen? Es hängt eine Menge von ihrer Antwort ab - in jedem Fall wird sie eine schlechte Nachricht sein. Ugh.


© Mogambo Guru, alias Richard Daughty





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