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Gold - Es geht um die Realzinsen und nicht den Dollar

10.10.2019  |  Michael Pento
Das kürzliche Bedürfnis der Federal Reserve, den Übernacht-Repo-Markt mit 100 Milliarden Dollar neuer Kredite auszustatten, unterstreicht den Zustand der Dollarknappheit innerhalb des weltweiten Finanzsystems. Dieser Dollarmangel und dessen einhergehende Stärke verwirrte die meisten Marktbeobachter.

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Seit 2008 hat die Fed 3,8 Billionen Dollar neuer Dollar gedruckt, um die Währung zu schwächen und die Assetpreise anzukurbeln - man sollte also meinen, dass die Welt sich vor Dollarliquidität gar nicht mehr retten könnte. Dennoch gibt es überraschenderweise noch immer eine unstillbare Nachfrage nach dem Dollar, was bei Vielen die Frage aufwirft, was dessen Stärke verursacht. Und Edelmetallinvestoren müssen verstehen, warum diese gefürchtete Dollarstärke nicht dazu gedient hat, den Bullenmarkt für Gold zu untergraben.

Die primären Treiber für die Dollarstärke sind Wachstums- und Zinsgefälle. Die Federal Reserve war in der Lage, den Tageskreditzins auf beinahe 2,5% zu erhöhen und das QE-Programm zu beenden, bevor es zum kürzlichen Rückzug von einer falkenhaften Geldpolitik hin zu einer eher taubenhafteren kam. Der Leitzins steht nun bei 1,75% bis 2,0%. Doch die EZB sowie die BOJ besitzen beide negative Einlagezinsen und führen derzeit QE durch. Nicht nur das; das zusätzliche Einkommen, das Investoren erhalten können, die eine 10-jährige US-Staatsanleihe besitzen, beträgt, im Vergleich zu denen Japans und Deutschlands, jeweils 175 und 200 Basispunkte.

Zusätzlich belief sich das BIP-Wachstum innerhalb der EU im Jahresvergleich auf nur 1,4% im zweiten Quartal 2019; und Japans Wachstum belief sich auf armselige 1,0%. Wachstum in den USA betrug 2,3% im Jahresvergleich. Obgleich dies kein weltbewegendes Wachstum ist, so ist es noch immer besser als das unserer großen Handelspartner.

Mit unterdurchschnittlichem Wachstum und wenig Hoffnung auf Verbesserung am Horizont, haben sich EZB und BOJ in einem vergeblichen Versuch, das Wachstum anzukurbeln, dazu entschlossen, mit der Nullzinspolitik sowie QE fortzufahren. Nichtsdestotrotz stagnieren ihre Wirtschaften noch immer.

Die US-amerikanische Zentralbank wird nun dazu gezwungen, die Zinsen erneut zu senken. Dies ist primär dem an Stärke gewinnenden Dollar zuzuschreiben, der den ausländischen Haltern von in Dollar angegebenen Schulden schadet - von denen es eine Menge gibt.

Die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich schätzt, dass die in US-Dollar ausgezeichneten Schulden nun die 11,5 Billionen Dollar überschritten haben.

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Ein steigender US-Dollar übt weitere Spannung auf diese in Dollar ausgezeichneten ausländischen Schulden aus und machte es schwerer, diese zu bedienen. Tatsächlich führt dies zu einem Druck auf Dollar-Shorts. Wenn man dann noch einbezieht, dass die Fed beinahe 800 Milliarden Dollar Basisgeld während seines Programms zur quantitativen Straffung verbrannt hat, dann kann man klar die Gründe für die Dollarstärke sehen.

Doch diejenigen, die dachten, der US-Dollar würde seine Kaufkraft gegenüber Gold ausbauen, lagen komplett daneben. Grund dafür ist die Tatsache, dass der primäre Treiber hinter dem Goldpreis in Dollar die Richtung der Realzinsen ist.

Demnach ist es wichtig, nicht die reale Stärke des Dollar zu messen, indem er ins Verhältnis zu anderen fehlerhaften Fiatwährungen gesetzt wird, die durch noch rücksichtslosere Zentralbanken gedeckt werden. Stattdessen sollte der wahre Wert des Dollar gegenüber realem Geld gemessen werden... Gold.

Die gängige Meinung würde lauten, dass der Dollar und Gold eine wechselwirkende Beziehung unterhalten. Wenn der Dollar an Wert verliert, steigt der Goldpreis und andersherum. Doch kürzlich haben Dollar und Gold gleichzeitig an Stärke gewonnen. Betrachten Sie nur diesen Chart des Dollarindexes gegenüber GLD.


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