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Der schnelle Pfad zur galoppierenden Inflation

02.01.2020  |  James Rickards
- Seite 2 -
Jeden Tag wären die Menschen die größten Opfer.

Zentralbanker versuchen die Inflation dazu zu verwenden, den Realwert der Schulden zu reduzieren, um den Schuldnern etwas Erleichterung zu verschaffen, in der Hoffnung, dass sie mehr ausgeben werden und die Wirtschaft ankurbeln.

Natürlich kommt diese Art der Erleichterung zum Nachteil von Sparern und Investoren, die beobachten, wie der Wert ihrer Assets abnimmt.

Das ist Teil dessen, was ich als "Geldillusion" bezeichne.

Die Geldillusion hat vier Phasen. In Phase 1 wird die Vorarbeit für die Inflation durch die Zentralbanken getätigt, doch das ist nicht für die meisten Investoren erkennbar. Das ist die "Wohlfühl"-Phase, in der die Leute ihre nominalen Zunahmen zählen, doch nicht durch die Illusion blicken können.

In Phase 2 wird die Inflation offensichtlicher. Investoren schätzen ihre nominalen Zunahmen wert und nehmen an, dass die Inflation temporär ist und die Zentralbanken sie "unter Kontrolle haben."

In Phase 3 beginnt die Inflation zu galoppieren und die Zentralbanken die Kontrolle zu verlieren. Nun schwindet die Illusion. Ersparnisse und andere festverzinsliche Geldflüsse wie Versicherung, Jahreszinsen und Renten verlieren schnell an Wert.

Wenn Sie vor Phase 3 harte Vermögenswerte besitzen, dann werden Sie verschont werden. Doch wenn Sie das nicht tun, dann wird es zu spät sein, da die Preise der harten Vermögenswerte nach oben springen werden, bevor die Geldillusion verschwunden ist.

Und Phase 4 kann einen von zwei möglichen Pfaden einschlagen.

Der erste Pfad ist die Hyperinflation, wie in der Weimarischen Republik in Deutschland oder Simbabwe. In diesem Fall wird alles Papiergeld und alle Geldflüsse zerstört werden und eine neue Währung wird aus der Asche emporsteigen.

Die Alternative ist die Schocktherapie, die der nette Paul Volcker 1980 einführte. In diesem Fall werden die Zinsen bis auf 20% erhöht, um die Inflation abzutöten, doch tötet dabei auch fast die Wirtschaft.

Aktuell befinden wir uns Ende der Phase 1 und nähern uns Phase 2. Die Inflation findet sich in kleinen Dosen und die Leute sehen das kaum. Die Ersparnisse werden langsam von der Inflation verschlungen, doch die Investoren werden noch immer durch Assetblasen in Aktien und Immobilien beruhigt.

Das ist der Grund, warum Sie nun beginnen sollten, Inflationsabsicherung in Form von harten Vermögenswerten zu erwerben, bevor Phase 3 deren Preis außerhalb Ihrer Reichweite befördert.

Das ist der Grund, warum eine Goldallokation nun von Wert ist. Denn falls und wenn diese Art der Entwicklung stattfindet, dann wird Gold unerreichbar sein.

Ich erwarte, dass Gold auf 10.000 Dollar je Unze steigen wird. Ich werde dabei oftmals gefragt: "Wie können Sie sagen, dass der Goldpreis auf 10.000 Dollar steigen wird, wenn Sie die Entwicklungen der Weltwirtschaft nicht vorhersehen können oder sogar welche Maßnahmen die Federal Reserve ergreifen wird?"

Nun, die Zahl denke ich mir nicht aus. Ich werfe damit nicht um mich, um Schlagzeilen zu machen. Es ist der angedeutete, nicht deflationäre Preis des Goldes. Jeder meint, dass man keinen Goldstandard unterhalten könne, weil es zu wenig Gold dafür gebe. Doch es gibt immer genug Gold, es muss nur den richtigen Preis geben.

Das ist der Fehler, den Churchill 1925, wie oben beschrieben, gemacht hat. Die Welt wird diesen Fehler nicht wiederholen. Ich sage damit nicht, dass wir einen Goldstandard haben werden. Ich meine damit, dass es wichtig sein wird, den richtigen Preis zu finden, sollten wir eine Art Goldstandard haben. Paul Volcker meinte das Gleiche.

Die analytische Frage ist: Was ist der nicht deflationäre Preis? Welchen Preis müsste Gold haben, um den Welthandel zu stützen, die Bankbilanzen, ohne die Geldmenge zu reduzieren?

Die Antwort, basierend auf der heutigen Geldmenge, lautet 10.000 Dollar je Unze.

Die nun folgende Frage ist: Werden wir einen Goldstandard haben?

Das ist die Funktion eines Zusammenbruchs des Vertrauens in das Zentralbankengeld, den wir bereits beobachten können. Doch geldpolitische Neustarts haben bereits dreimal stattgefunden, 1914, 1939 und 1971. Durchschnittlich haben sie alle 30 bis 40 Jahre stattgefunden. Wir haben bereits 50 Jahre ohne einen Neustart hinter uns.

Also ist so etwas längst überfällig. Besitzen Sie Gold?


© James Rickards



Der Artikel wurde am 09. Dezember 2019 auf www.dailyreckoning.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.


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