Kaffee - Was man darüber wissen sollte …
24.09.2004 | Ralph W. Stemper
Kaffee ist wertmäßig nach Rohöl der wichtigste Rohstoff und das nach Wasser am häufigsten konsumierte Getränk der Welt. Die Kaffeepflanze wächst in tropischen Regionen um den Äquator, da sie das ganze Jahr Temperaturen oberhalb von 21° C und viel Niederschlag benötigt. Aus der Ernte eines Kaffeebaums werden pro Jahr 1 - 1,5 Pfund gerösteter Kaffee produziert. Das erste Kaffeehaus wurde im 17. Jahrh. in London eröffnet. Es nannte sich Penny University, wegen des Preises für eine Tasse. Aus einem dieser ersten Kaffeehäuser entstand die London Stock Exchange.
Man unterscheidet vier Kaffeesorten: Arabica, Robusta, Liberica und Excelsa. Die letzten beiden sind eher unbedeutend, während Arabica etwa 70% der Weltproduktion ausmacht. Wichtigste Anbauländer für Arabica sind Brasilien und Kolumbien. Die Plantagen liegen in einer Höhe zwischen 600 und 2000 Meter über dem Meeresspiegel. Die Sorte Robusta ist die stärkere im Geschmack und wächst in niedrigeren Lagen. Wichtigste Anbauländer für diese Sorte sind Indonesien, West Afrika, Brasilien und Vietnam.
Die Nachfrage nach Kaffee unterliegt saisonalen Schwankungen. Es gibt zwar keine extremen Bewegungen, wie Sie etwa bei Schweinebäuchen vorkommen, es hat sich aber gezeigt, dass in den warmen Sommermonaten 12% weniger Kaffee getrunken werden als im Jahresdurchschnitt. Aus diesem Grund gehen die Kaffeeimporte im späten Frühjahr und im Sommer zurück, bevor sie dann im Herbst und Winter wieder anziehen.
Wichtigster Kaffeeproduzent ist Brasilien mit einem Marktanteil von über 40%, gefolgt von Kolumbien (9%), Vietnam (8%) und Indonesien (5%). Die Ernte in Brasilien beginn im Mai und dauert mehrere Wochen. Zu dieser Zeit ist in Brasilien Spätherbst. Dann kann schon Frost einsetzen und Teile der Ernte zerstören. Auch zu große Trockenheit, wie in der gerade zu Ende gegangenen Saison 2003/2004, führt zu Ernteausfällen.
Die Weltproduktion der Saison 2003/2004 (Juli 2003 bis Juni 2004) wird vom amerikanischen Landwirtschaftsministerium auf 105,3 Mio. Säcke (ein Sack wiegt 60 kg) geschätzt, was einen Rückgang von 15% im Vergleich zur Vorsaison bedeutet. Hauptgrund für den Rückgang war eine schwache Ernte in Brasilien, bedingt durch die bereits erwähnte lange Dürre-Periode. Kaffe wird in der Regel als grüne Bohne in die Welt verschifft. Die Röstung der Kaffeebohnen erfolgt dann in Röstereien rund um den Globus. Die größte Kaffeerösterei betreibt Jacobs (Kraft Foods) in Berlin.
Die US-Amerikaner sind die größten Kaffeekonsumenten. Es folgen Japan und Kontinentaleuropa.
Kaffee wird an der London International Financial Futures Exchange, am New York Board of Trade, an der Bolsa de Mercadorias & Futuros und an der Tokyo Grain Exchange gehandelt. 90% des Kaffeehandels lautet auf grüne ungeröstete Bohnen.
Der Kaffeepreis ist weitgehend unelastisch, d.h. bei Preissteigerungen verändert sich die Nachfrage nach Kaffee kaum. Wichtigste Einflussfaktoren auf den Preis sind das Wetter und die politischen Rahmenbedingungen in den produzierenden Ländern.
© Ralph W. Stemper
www.rohstoff-report.de
Man unterscheidet vier Kaffeesorten: Arabica, Robusta, Liberica und Excelsa. Die letzten beiden sind eher unbedeutend, während Arabica etwa 70% der Weltproduktion ausmacht. Wichtigste Anbauländer für Arabica sind Brasilien und Kolumbien. Die Plantagen liegen in einer Höhe zwischen 600 und 2000 Meter über dem Meeresspiegel. Die Sorte Robusta ist die stärkere im Geschmack und wächst in niedrigeren Lagen. Wichtigste Anbauländer für diese Sorte sind Indonesien, West Afrika, Brasilien und Vietnam.
Die Nachfrage nach Kaffee unterliegt saisonalen Schwankungen. Es gibt zwar keine extremen Bewegungen, wie Sie etwa bei Schweinebäuchen vorkommen, es hat sich aber gezeigt, dass in den warmen Sommermonaten 12% weniger Kaffee getrunken werden als im Jahresdurchschnitt. Aus diesem Grund gehen die Kaffeeimporte im späten Frühjahr und im Sommer zurück, bevor sie dann im Herbst und Winter wieder anziehen.
Wichtigster Kaffeeproduzent ist Brasilien mit einem Marktanteil von über 40%, gefolgt von Kolumbien (9%), Vietnam (8%) und Indonesien (5%). Die Ernte in Brasilien beginn im Mai und dauert mehrere Wochen. Zu dieser Zeit ist in Brasilien Spätherbst. Dann kann schon Frost einsetzen und Teile der Ernte zerstören. Auch zu große Trockenheit, wie in der gerade zu Ende gegangenen Saison 2003/2004, führt zu Ernteausfällen.
Die Weltproduktion der Saison 2003/2004 (Juli 2003 bis Juni 2004) wird vom amerikanischen Landwirtschaftsministerium auf 105,3 Mio. Säcke (ein Sack wiegt 60 kg) geschätzt, was einen Rückgang von 15% im Vergleich zur Vorsaison bedeutet. Hauptgrund für den Rückgang war eine schwache Ernte in Brasilien, bedingt durch die bereits erwähnte lange Dürre-Periode. Kaffe wird in der Regel als grüne Bohne in die Welt verschifft. Die Röstung der Kaffeebohnen erfolgt dann in Röstereien rund um den Globus. Die größte Kaffeerösterei betreibt Jacobs (Kraft Foods) in Berlin.
Die US-Amerikaner sind die größten Kaffeekonsumenten. Es folgen Japan und Kontinentaleuropa.
Kaffee wird an der London International Financial Futures Exchange, am New York Board of Trade, an der Bolsa de Mercadorias & Futuros und an der Tokyo Grain Exchange gehandelt. 90% des Kaffeehandels lautet auf grüne ungeröstete Bohnen.
Der Kaffeepreis ist weitgehend unelastisch, d.h. bei Preissteigerungen verändert sich die Nachfrage nach Kaffee kaum. Wichtigste Einflussfaktoren auf den Preis sind das Wetter und die politischen Rahmenbedingungen in den produzierenden Ländern.
© Ralph W. Stemper
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