Ein Neuanfang im Jahr der Ratte
01.02.2020 | Frank Holmes
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Das glückliche Jahr der Metallratte!Samstag markierte das chinesische Neujahr, eine Zeit, in der normalerweise 400 Millionen Leute verreisen, um ihre Familien zu besuchen oder Urlaub zu machen. Bevor der Coronavirus zuschlug, schätzte man, dass etwa 3 Milliarden Reisen während der 16-tägigen Feier stattfinden, während 79 Millionen Fluggäste erwartet wurden, mehr als 8% mehr als die 73 Millionen im Jahr zuvor. Der neue Daxing International Airport in Peking sollte fast 2 Millionen Flüge handhaben.
Als ich nach Zürich flog, um eine Kryptokonferenz zu besuchen, sah ich mehrere Kiosks und Schilder, die einem ein "glückliches Jahr der Ratte" wünschten. Das ist ein Anzeichen dafür, wie weitreichend Chinas Einfluss ist - und wie schnell sich ein Virus in der heutigen, gut verbundenen Welt ausbreiten kann.
Wenn Investoren nach einem Präzedenzfall suchen, um diesen mit dem aktuellen Coronavirus zu vergleichen, so müssen sie nur 10 Jahre zurückblicken, als es die H1N1 Schweinegrippe von Mexiko in die USA schaffte. Eine geschätzte Millionen Menschen starb aufgrund des Virus, 12.000 alleine in den USA. Große US-Flugmaschinen waren betroffen, wobei Delta Air Lines einen Umsatzverlust zwischen 125 Millionen und 150 Millionen Dollar meldete, wie aus einer Mitteilung der Credit Suisse in der letzten Woche hervorgeht. Doch der Virus war kurzlebig und die Industrie erholte sich bald darauf.
Davor, im Jahr 2013, war es die SARS-Epidemie. Flugreisen nach China gingen im zweiten Quartal des Jahres im Jahresvergleich um fast die Hälfte zurück, was negative Auswirkungen auf den Umsatz der Fluglinie gehabt haben könnte. Credit Suisse hob hervor, dass es schwer sei, die Auswirkungen von SARS auf Fluglinien einzuschätzen, da damals auch der Irak-Krieg stattfand; nicht zu vergessen das schwache makroökonomische Umfeld zu dieser Zeit. Erneut erholten sich Fluglinien schnell, sobald die Bedrohung durch den Virus verflog und Fluglinien erklärten eine Normalisierung der Trends sowie Kapazitätswachstum in der zweiten Hälfte 2003.
Es ist das Jahr der Ratte, das erste Zeichen des chinesischen Tierkreises, nach dem Jahr des Schweines 2019. Im Übrigen fiel die Schweinefleischpreisinflation in China im Dezember im Jahresvergleich auf 97% von den 110% im November, nachdem das afrikanische Schweinefieber etwa 40 Millionen Schweine tötete. Doch laut chinesischen Offiziellen wurde das Fieber unter Kontrolle gebracht und die Anzahl neuer Schweine stieg letzten Monaten um den stärksten Wert in einem Jahrzehnt.
Da es das erste der 12 Tierkreiszeichen ist, gilt das Jahr der Ratte als Zeit für den Neubeginn und eine Erneuerung. Das verschafft mir Hoffnung, vor allem wenn es um die kürzlichen positiven Entwicklungen im Handelskrieg zwischen China und USA geht.
© Frank Holmes
U. S. Global Investors
Der Artikel wurde am 27. Januar 2020 auf www.usfunds.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.