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Gold setzt seine Bullenmarktentwicklung fort

21.02.2020  |  Mark J. Lundeen
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Lassen Sie uns die Volatilität der alten monetären Metalle betrachten, Gold und Silber, und ich messe die tägliche Volatilität durch die prozentuale Entwicklung von einem Handelsschluss zum nächsten. Unten plotte ich den 100-tägigen gleitenden Durchschnitt für die tägliche Volatilität von Gold und Silber bis 1970. Es wird schnell klar, dass die Volatilität für Gold und Silber nicht dieselbe ist wie die des Aktienmarktes.

Für den Dow Jones (mein Stellvertreter für den allgemeineren Aktienmarkt) ist eine steigende Tagesvolatilität (auf über 1,00%) niemals etwas Gutes, ein sicheres Zeichen dafür, dass sich Herr Bär die Marktbewertungen zurück erkämpft. Das kann ebenfalls auf Gold und Silber zutreffen, doch während Bullenmarktentwicklungen können Edelmetalle ebenso Zunahmen der Tagesvolatilität verzeichnen. Und Volatilitätsspitzen stimmen nicht immer mit Bullenmarkthochs oder Bärenmarkttiefs bei Gold und Silber überein.

Der beste Weg, die Volatilität an den Edelmetallmärkten zu betrachten, ist das Verständnis darüber, dass steigende Volatilität ein Anzeichen dafür ist, dass die Finanzmittel an oder aus diesen Märkten fließen. Es könnte eine große Aufwärtsbewegung der Volatilität sein (Finanzmittel fließen an den Markt) oder eine große Abwärtsbewegung (Finanzmittel fließen vom Markt), doch das Geld fließt in großem Ausmaß an oder von diesen Edelmetallmärkten.

Wenn wir das Jahr 1980 unten betrachten, dann verzeichneten sowohl Gold als auch Silber in diesem Jahr historische Volatilitätshochs, ebenso wie historisch hohe Bewertungen - in den ersten paar Wochen von Januar 1980. Während ihrer Bullenmarkthochs im Januar nahm der 200-tägige gleitenden Durchschnitt der Volatilität für Gold um 1,65% und für Silber um 2,31% zu.

Dann, als ein zwei Jahrzehnte andauernder Bärenmarkt begann, stieg ihre Volatilität weiter, bis der 200-tägige gleitende Durchschnitt von Gold im Mai bei 2,60% und von Silber im Juni bei 4,26% Spitzen bildeten. Doch bis Mai hatte der Goldpreis um 39% abgenommen, während der Silberpreis um 76% eingebrochen war! Ohne Zweifel flossen von Ende Januar bis Mai 1980 Finanzmittel aus den Gold und Silbermärkten, schneller als sie das vorherige Jahr an diese geflossen waren.

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Aktuell ist die Volatilität für Gold und Silber nicht weit über den historischen Tiefs, was andeutet, dass es nicht sonderlich viele Finanzmittelflüsse an oder von diesen Märkten gibt.

Ich habe einen Pfeil eingefügt, um den Boden des Bärenmarktrückgangs von August 2011 bis Dezember 2015 zu markieren. Seit diesem wichtigen Marktboden vor drei Jahren ist der Goldpreis um 50% und der Silberpreis um 26% gestiegen, während die Tagesvolatilität nach unten tendierte.

Das bedeutet, dass sich Gold und Silber zwar in Bullenmärkten befinden, sich viele Leute jedoch nicht darum scheren, weil die Kapitalgewinne vom Aktienmarkt und anderorts besser sind. Doch ich erwarte, dass sich dies ändern wird, wenn Herr Bär der Wall Street einen Besuch abstattet und die Marktbewertungen der heutigen glamourösen Aktien wie Apple und Amazon beginnen, zusammenzufallen. Sollte der Anleihemarkt auch unter Druck gesetzt werden, so wird der Aufwärtsdruck auf den Gold- und Silberpreis historisch werden.

Als nächstes haben wir die Charts der extremen Tagesvolatilität für Gold und Silber. Eine Bewegung von +/-3% vom vorherigen Tagesschlusspreis für Gold oder +5/-5% für Silber sind an diesen Märkten Tage mit extremer Marktvolatilität. Diese Grafiken enthalten jeweils zwei Charts; der oberste plottet die tatsächlichen Tagesentwicklungen und der untere Chart plottet, wie viele Tage extremer Volatilität jährlich von 1970 bis 2020 auftraten.

Ich habe ebenfalls eine Tabelle angefügt, die diese Tage extremer Volatilität von 1969 bis 2020 und von Dezember 2000 bis 2020 zusammenfasst. In den letzten 50 Jahren verzeichnete der Goldmarkt 424 Tage extremer Volatilität. Das ist ein Durchschnitt von 8,48 extremen Tagen im Jahr. Doch wir erkennen diese extremen Marktereignisse in Zeiten, in denen der Goldmarkt starke Bewegungen seiner Bewertung verzeichnet und erkennen Zeitspannen (Jahre), in denen der Markt von diesen befreit ist.

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In den Jahren 1994, 1995 und 1996 war der Goldmarkt frei von extremer Volatilität. Das war das Ende des Bärenmarktes von 1980 bis 2002. Die einzig andere mehrjährige Zeitspanne, in der der Goldmarkt von extremer Volatilität befreit war, reicht von 2017 bis heute, während der Goldpreis um 50% gestiegen ist.

Ich habe unten eine Grafik für die extreme Volatilität des Silbers, den ich ähnlich kommentieren würde, wie die für Gold; mit der Ausnahme, dass Silber am 3. September letzten Jahres einen Tag mit +5% (5,96%) verzeichnete.


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